Bundesliga langweilig? MItnichten! RB Leipzig will bei Hertha Champions League-Startplatz perfekt machen

Der Kampf um die Deutsche Meisterschaft ist gelaufen. Aber es gibt genügend andere spannende Konstellationen in der Tabelle, vor allem am kommenden Spieltag.

© GEPApictures / Roger Petzsche

Der Deutsche Meister 2016/1017 steht seit dem letzten Spieltag fest. Zum fünften Mal in Folge entschied der FC Bayern München die Meisterschaft für sich. Die Saison ist für die Bayern damit gelaufen, denn durch das Ausscheiden im Champions League-Viertelfinale gegen Real Madrid und im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Dortmund bleibt es für Carlo Ancelottis Truppe beim Single anstatt das anvisierte Triple. Bevor man jetzt wieder über die Langeweile der Bundesliga schwadroniert, gibt es genügend andere spannende Konstellationen in der Tabelle und vor allem am kommenden Spieltag.

Da wäre zum einen der Kampf um die Plätze für die direkte Qualifikation der Champions League in der nächsten Saison. Bekannterweise sind das die ersten drei Tabellenplätze. Der Viertplatzierte muss erst in die Qualifikationsgruppenphase. Auf diesen Rang möchte keiner landen, denn damit gestalten sich der Sommertrainingsplan und die Kaderplanung samt Transfers wesentlich schwieriger. Derzeit ist RB Leipzig Tabellenzweiter mit 63 Punkten, gefolgt von Hoffenheim mit 58 und dem BVB mit 57 Zählern. An den letzten drei Spieltagen werden noch 9 Punkte vergeben. Die Leipziger können mit einem Sieg gegen Hertha BSC am Samstag, den 6. Mai 2017 den Champions League-Startplatz trotzdem schon perfekt machen, da sich die Verfolger am selben Spieltag gegenseitig Punkte klauen. Das Spitzenspiel des 32. Spieltags lautet nämlich Dortmund gegen die TSG. 

Hasenhüttl wehrt sich gegen Endspiel-Gedanken

RB Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl wehrt sich allerdings gegen den Gedanken, dass die kommende Partie in Berlin ein Endspiel sein könnte. „Das würde ja bedeuten, dass wenn wir nicht gewinnen, wir auch nichts erreicht hätten. Dass wir drei Spiele vor Schluss die Möglichkeit haben, einen Champions League-Platz fix zu machen, ist sensationell. Das hätte vor der Saison kein Mensch für möglich gehalten. Aber wir haben danach auch noch zwei Spiele, sollten wir in Berlin keinen Punkt holen. Natürlich: Je früher wir das klarmachen, umso schöner. Aber von einem Endspiel zu sprechen, wäre vermessen.“

Unbestritten hat RB Leipzig in seiner ersten Oberhaus-Saison viel geleistet und erreicht. Doch auch wenn entspannte Aussagen wie diese getätigt werden, kann man davon ausgehen, dass alles andere als ein Startplatz in der Königsklasse eine herbe Enttäuschung wäre. Und auch Hasenhüttl bekräftigt noch einmal das korrigierte Saisonziel: „Wir wollen den 2. Platz unbedingt behalten.“ 

Diesem Ziel können die Leipziger in Berlin einen riesen Schritt näher kommen. Doch Hertha ist bekannt für seine Heimstärke. Von 15 Heimspielen gingen die Berliner diese Saison 12 Mal als Sieger vom Platz, fuhren ein Unentschieden ein und verloren lediglich zwei Mal. RBL-Coach Hasenhüttl geht davon aus, dass die Mannschaft um Pál Dárdai offensiver agieren wird als es Ingolstadt gegen Leipzig getan hat, da es für die Berliner um einen Startplatz in der Europa League geht. 

Von Europa bis Relegation alles möglich

© Screenshot: www.bundesliga.de (4.5.2017)
Denn auch da wird es noch spannend, wer den Sprung in den internationalen Wettbewerb schafft. Wer sagt, dass die Bundesliga langweilig wäre, irrt vor allem in dieser Saison gewaltig. Mit Bick auf die Tabelle wird deutlich, dass es bspw. für den Tabellenzwölften Leverkusen theoretisch möglich wäre, sich für die Europa League zu qualifizieren, aber auch die Möglichkeit besteht, auf den Relegationsplatz zu rutschen. Und da wären wir auch schon beim Thema Abstiegskampf. Der längst totgeglaubte FC Ingolstadt wehrt sich vehement, sich seinem Schicksal zu ergeben und ist vom Relegationsplatz 16 gerade mal vier Pünktchen entfernt. Und auch Darmstadt ist so gut wie abgestiegen, doch kämpft unter Trainer Torsten Frings wacker weiter und heimst fröhlich Punkte ein, die die Abstiegsangst der anderen Vereine vergrößert. Vor allem die Clubs mit großen Ambitionen müssen zittern: Schalke, Leverkusen, Wolfsburg – und wenig überraschend der HSV. 

Spiel(er)infos:

Lukas Klostermann hat zum ersten Mal nach seinem Kreuzbandriss am Mannschaftstraining teilgenommen.

Willi Orban (Probleme im Sprunggelenk) wird am Wochenende wahrscheinlich nicht spielen können.

Timo Werner ist nach dem Schlag auf sein Sprunggelenk noch nicht komplett schmerzfrei, ist aber eine Option für das Spiel gegen Hertha BSC.


Gelb-Sperre droht:

Timo Werner (4 Gelbe Karten)

Yussuf Poulsen (4 Gelbe Karten)

Marcel Halstenberg (4 Gelbe Karten)

Was: 32. Spieltag, 1. Bundesliga – Hertha BSC (5.) gegen RB Leipzig (2.) 
Wann: Samstag, 6. Mai 2017 um 18:30 Uhr 
Wo: Olympiastadion

sky überträgt live

Blick auf die Tabelle und den 32. Spieltag:

Borussia Dortmund (4.) – TSG Hoffenheim (3.), am Samstag um 15:30 Uhr

Ingolstadt (17.) – Leverkusen (12.), am Samstag um 15:30 Uhr

Eintracht Frankfurt (11.) – VfL Wolfsburg (15.), am Samstag um 15:30 Uhr
HSV (16.) – Mainz 05 (14.), am Sonntag um 15:30 Uhr