Schutzengel für weniger Verkehrsunfälle Werde Schutzengel und setze dich für die Sicherheit deiner Freunde ein

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Die Zeitungen drucken eine Schlagzeile, wie sie es schon oft zuvor getan haben: „21-jähriger bei Autounfall ums Leben gekommen.“ Als Ursache des Kontrollverlustes über sein eigenes Auto wird, wie oftmals, Alkoholkonsum angegeben.
Zum Glück gibt es Menschen, die nicht nur mit dem Kopf schütteln und weiter machen, als wäre nichts passiert. Sie haben sich Gedanken darüber gemacht, wie man die so erschreckend hohe Zahl an Autounfällen von jungen Leuten verringern kann.
Das alles begann in Jütland, im Norden Dänemarks 1996. Dort sind die Entfernungen bis zur nächsten Disko meist sehr groß und gerade wenn im Sommer viel getrunken und gefeiert wurde, stieg die Zahl der Unfälle, verursacht von jungen Männern, stark. Selbst Plakate und Warnhinweise konnten sie nicht davon abhalten alkoholisiert ins Auto zu steigen.
Also entschieden sich die „Jütländer“, junge Mädchen darum zu bitten, „Skytengle“ („Schutzengel“) für ihre Freunde zu sein und darauf aufzupassen, dass sie nach einer Party nicht mehr Auto fahren. Und siehe da, die Zahl sank.
Im Landkreis Soltau-Fallingbostel, in Niedersachsen, sieht es mit den Entfernungen ähnlich aus und leider gibt es auch hier viele, die es mit dem Verbot, betrunken Auto zu fahren, nicht so ernst nehmen. Der Landkreis hörte von der Aktion in Dänemark und versandte an tausende von Mädchen und jungen Frauen zwischen 16 und 25 „Schutzengelbriefe“, indem sie zu Schutzengeln ernannt wurden. Sie bekamen einen Schutzengelausweis, der ihnen nicht nur verhalf auf ihre Freunde aufzupassen, sondern auch viele Vergünstigungen in über 100 Läden in ihrem Landkreis, wie zum Beispiel bei Mc Donalds, anbot.
Und die Zahlen sprechen für sich, denn zwischen 2004 und 2006 ging die Zahl der Verkehrsopfer mehr als die Hälfte zurück.
Ins Leben gerufen wurde die Aktion von der Polizei und dem Landkreis Soltau-Fallingbostel und wird seitdem auch vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt unterstützt. Damit die Schutzengel-Gemeinschaft möglichst schnell wächst und in ganz Deutschland zum Einsatz kommt, wurde ein Webportal unter www.ich-bin-dein-schutzengel.de errichtet, indem sich jeder, natürlich auch Männer als Schutzengel eintragen kann. Auch die Radiosender fanden die Idee sehr gut und entschlossen sich an dem Programm teilzunehmen. Radio SAW und Rockland helfen seit Anfang dieses Jahres das Verkehrssicherheitsprojekt so gut wie möglich zu unterstützen und immerhin gibt es in Sachen-Anhalt schon mehr als 15.000 Schutzengel. Mario A. Liese, Geschäftsführer und Programmdirektor von radio SAW und Rockland: „Die Schutzengel-Aktion hat bewiesen, dass sie das Leben von jungen Menschen rettet. Deshalb unterstützen wir die Aktion mit radio SAW und Rockland! Wir wollen einfach auf keinen Hörer verzichten, viel lieber verzichten wir auf Nachrichten über schreckliche Verkehrsunfälle.“


Fotos: Radio SAW

Jeder zwischen 16 und 24 darf ein solcher Schutzengel werden und bleibt es, auch, wenn man die 24 Jahre längst überschritten hat. Und je mehr Menschen sich registrieren lassen, umso größer wird auch die Liste von kleinen Extras, wie das Gewinnen eines Fahrsicherheitstrainings oder Vergünstigungen beim Friseur. Natürlich sollte das nicht im Fordergrund stehen aber gute Taten können auch belohnt werden und wenn durch diese Aktion viele Menschenleben gerettet werden können, hat sich der kleine Aufwand eines Einzelnen jetzt schon gelohnt.