SCM zerlegt Füchse 28:21 „Heimspiel“ für die Gladiators in Berlin

Wahnsinn, SC Magdeburg! Der SCM nahm die Füchse Berlin in der O2-World auseinander, besiegte die Hauptstädter mit 28:21. Unglaublich: Zeitweise hatte der SCM Heimspiel-Atmosphäre, fast die gesamte Halle, in der 14800 Zuschauer zu Gast waren, stand hinter den Gladiators. Beste Torschützen waren Alex Vasilakis (7), Andreas Rojewski (6/1) und Damien Kabengele (6) auf Magdeburger Seite, bei den schwachen Füchsen zeigte sich einzig Kjetil Strand (7/3) treffsicher.
Vor dem Spiel gibt´s beim SCM eine große Überraschung: Obwohl in der Spieltagskonferenz noch davon die Rede war, dass Yves Grafenhorst, Damien Kabengele, Bartosz Jurecki und Steffen Stiebler sehr fraglich sind, so spielen sie dennoch ALLE…
Das Spiel indes beginnt kampfbetont. Abwehrkampf und zwei Paraden der Torhüter Silvio Heinevetter und Petr Stochl läuten den Gipfel ein, das erste Tor erzielt Yves Grafenhorst in der 5. Minute nach einem Konter. Eine Minute später gleicht Konny Wilczynski für die Füchse per Siebenmeter aus. Nach einer weiteren Heinevetter-Parade gegen den Ex-Magdeburger Markus Richwien kann Yves Grafenhorst auf 3:1 erhöhen. Grund: Die Füchse spielen hypernervös, sind unkonzentriert und zerbeißen sich schon in den Anfangsminuten an der starken SCM- Defensive. In Überzahl erzielt SCM- Rechtsaußen Andreas Rojewski dann sogar das 5:1 (9.). Super-Start für die Gladiators! Für Jörn-Uwe Lommel höchste Zeit seine Füchse neu einzustellen – der Füchse-Trainer nimmt seine Auszeit schon nach zehn Minuten. Aber die Füchse weiter völlig von der Rolle, ein Pass von Torwart Stochl auf Wilczynski landet weit im Aus. In der 15. Minute endlich das erste Feldtor für die Berliner! Der Niederländer Mark Bult trifft per Schlagwurf zum 3:6. Dennoch sehen die Handball-Fans in der O2-World mehr Handball-Krampf als Klasse-Tore. In der 17. Minute nimmt auch SCM-Coach Michael Biegler beim Stand von 4:7 seine Auszeit. Die wirkt: In der 19. Minute führe die Gladiators mit 9:4 durch einen Konter von Grafenhorst! Die zahlreichen Magdeburger-Fans feiern lautstark! Zeitweise kippt die Stimmung im eigentlichen Fuchsbau zu Gunsten des SCM. Doch nicht nur auf den Rängen eine Blamage für die Füchse – auch auf dem Parkett werden sie vorgeführt. Kabengele erhöht für den SCM auf 10:4 (23.). SCM-Keeper Heinevetter wird immer stärker (hält in der 27. Minute sogar einen Siebenmeter von Wilczynski) – und vorne treffen die Gladiators sogar in Unterzahl. Wieder einmal Kabengele (bereits mit seinem vierten Treffer) macht das 11:4. Halbzeit-Fazit: Die Füchse spielen Handball zum Abgewöhnen in der O2-World, der SCM führt durch eine überragende Abwehrarbeit und einen saustarken Heinevetter (9 Paraden in Halbzeit eins) mit 12:6. Auch der verletzte SCM-Nationalspieler Christian Sprenger ist zur Halbzeit gut drauf. Sprengi war schlau, reiste zum Spiel mit dem Zug an, um dem Berliner Verkehr aus dem Weg zu gehen…


Foto: Lars Frohmüller

In die zweite Halbzeit starten die Füchse mit einem Doppelpack von Michal Kubisztal und Martin Murawski – nur noch 8:12 (33.)! Wahnsinn: Beim ersten SCM-Tor in Halbzeit zwei durch Fabian van Olphen Riesen-Jubel im weiten Rund! Wie ein Heimspiel für den SCM… Angestachelt von der Atmosphäre stellt Kabengele mit seinem 5. Treffer wieder den alten Sechs-Tore-Vorsprung her (14:8, 35.). Erste Auswärtssieg, Auswärtssieg-Rufe der SCM-Fans hallen durch die O2-World. In der 40. Minute macht Alex Vasilakis erstmals die 7-Tore-Führung klar – 17:10 für die Gladiators. Die Vorentscheidung! Nix geht bei den Füchsen. Oder doch? In der 46. Minute sind die Berliner durch einen verwandelten Strafwurf von Kjetil Strand wieder dran (14:19). Doch der SCM weiß insbesondere durch Rojewski immer wieder die Füchse-Hoffnung im Keim zu ersticken. Steffen Stiebler erhöht in der 53. Minute gar auf 24:16 – jetzt jubelte nahezu die ganze O2-World. Peinlich für die Füchse. Von dem anschließenden „Oh, wie ist das schön“ mal ganz abgesehen…Am Ende schaukelt der SCM das Spiel nach Hause, gewinnt hochverdient mit 28:21. Nach dem Spiel gab´s dann die verdiente Laola-Welle für die Sieger.
SCM-Kapitän van Olphen sagte zum grandiosen Sieg: „Das war ein Heimspiel in Berlin. Wir haben die ganze Zeit dominiert. Grundlage dafür waren eine starke Abwehr und mit Heine ein super Torhüter.“ Füchse-Publikumsliebling Konny Wilczynski war hingegen frustriert: „Wir haben das Spiel von Beginn an verschlafen. Wir haben viel zu viele Bälle weggeworfen. So darf man sich zu Hause nicht präsentieren.“

Weiterführende Links

www.fuechse-berlin.de/