Serie: Stadtteiltest Stadtteiltest: Wedding

Eines ist klar, Berlins Stadtteile haben alle ihren Charme und ihre Anziehungspunkte, die uns reizen dort zu wohnen, und die jedes Jahr mehrere Millionen Touristen nach Berlin locken. Doch welcher Stadtteil ist euer Favorit? Wo würdet ihr am liebsten wohnen? Urbanite zeigt euch heute das Leben in dem mit Vorurteilen behafteten Stadtteil Wedding.

Eines ist klar, Berlins Stadtteile haben alle ihren Charme und ihre Anziehungspunkte, die uns reizen dort zu wohnen, und die jedes Jahr mehrere Millionen Touristen nach Berlin locken. Doch welcher Stadtteil ist euer Favorit? Wo würdet ihr am liebsten wohnen? Urbanite zeigt euch heute das Leben in dem mit Vorurteilen behafteten Stadtteil Wedding.

© RainerSturm / pixelio.de
Wedding – der erste Gedanke, den wir mit diesem Stadtteil verbinden, ist oft doch der, dass hier einzig und allein Assis wohnen, eine Dönerbude neben der anderen steht und der Student dann trotzdem, zugegebenermaßen etwas widerwillig, in Betracht zieht hier zu wohnen, da die Mieten vergleichsweise erschwinglich sind.
Das Letztere trifft sehr wohl noch zu, wobei auch im Wedding die Mieten steigen, was in Anbetracht der doch sehr zentralen Lage und der steigenden Attraktivität dieses Stadtteils nun auch nicht verwunderlich ist.
Ja ganz richtig, die Attraktivität steigt, beziehungsweise gibt es immer mehr Menschen im Wedding, die sich der Aufgabe angenommen haben, diesen Stadtteil etwas aufzupolieren.

Ein Spaziergang durch Wedding

Beginnen wir in der Mitte des Weddings. Diese befindet sich irgendwo um den U-Bahnhof Osloer Straße herum. Die Osloer Straße – gut zu erreichen, viele Einkaufsmöglichkeiten, aber wie jede große Hauptstraße extrem ausladend und laut. Oft schon für den einen oder anderen Grund genug, schnell wieder in die U-Bahn zu steigen und besser nicht mehr wieder zu kommen. Wer sich jedoch entscheidet hier zu bleiben und sich umzusehen, wird diese Entscheidung nicht bereuen. Von hier aus gibt es zwei Richtungen, die man einschlagen kann. Als erstes schlagen wir die Richtung ein, die uns zum früheren Zentrum des Weddings, dem Afrikanischen Viertel, führt. Auch wenn der Kiez um die Müllerstraße herum nicht mehr wirklich als Zentrum gilt, ist hier doch noch am meisten los. Kein Wunder, denn es gibt unzählige Supermärkte, kleine Shoppingmöglichkeiten, Dönerläden, Imbissbuden, vereinzelte Cafés und sogar das ein oder andere Geschäft mit besonderen Spezialitäten. So hat sich zum Beispiel schon ein afrikanischer Laden unter die alteingesessenen Geschäfte gemischt.
Und neben all dem belebten Gewusel wartet in den Seitenstraßen ein schöner Wohnkiez voller typischer Berliner Altbauten und ruhiger Innenhöfe auf euch.

Wieder zurück an den Anfang, zur Osloer Straße. Von hier nehmen wir nun die entgegengesetzte Richtung, wo der Wedding nach einigen Kilometern zum Prenzlauer Berg wird. Das klingt natürlich verlockender als die anderen Richtungen, denn wohl jeder mag den Prenzlauer Berg und weiß um das schöne Kiezleben Bescheid. Jedoch sind die Straßen, die direkt von der Osloer Straße, abzweigen nun wirklich alles andere als anziehend. Hier herrscht augenscheinlich noch das Leben, wie es leider im weniger schönen Weddinger Bilderbuch steht. Schmutz, Spielcasinos und vor allem unhöfliche Anwohner mit einem Sterni in der rechten Hand und einer Kippe in der Linken, halten um die Prinzenallee ihre Stellung. Doch gehen wir dann ein bisschen weiter in die Richtung des Gesundbrunnens, dann erwartet uns schon wieder mehr Leben und ein schönerer Anblick. Besonders zu erwähnen sei hier wohl der Humboldthain-Park, in dem ein alter Bunker als Aussichtspunkt über ganz Berlin dient.

Was wir an Berlin so lieben, das sind die vielen kleinen Cafés, Second-Hand-Läden, Künstlerateliers und vieles mehr, was in anderen Städten oft keinen Platz mehr findet. Natürlich ist es richtig, dass der Wedding bei kurzem Hinschauen kein großes Angebot an all diesen Dingen hat, jedoch hat sich der Wedding wirklich gemacht und man wird beim Schlendern durch die kleineren Seitenstraßen auch fündig.

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Çarik Kuruyemis
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