Allgemein

Ausstellung „Tierisch beste Freunde ” im Deutschen Hygienemuseum

Bis zum 1. Juli 2018 läuft die Ausstellung „Tierisch beste Freunde. Über Haustiere und ihre Menschen“, die die Verbindung zwischen Herrchen und Tier zeigt.

Zur Abwechslung steht im Deutschen Hygienemuseum mal nicht der Mensch im Vordergrund – zumindest nicht nur. Die Sonderausstellung „Tierisch beste Freunde. Über Haustiere und ihre Menschen“ beschäftigt sich noch bis zum 1. Juli 2018 mit der liebevollen und manchmal auch schrägen Verbindung zwischen Mensch und Haustier. Wir haben uns einen lehrreichen Nachmittag gegeben und fühlten uns pudelwohl.

Wir lieben unsere Haustiere. Und sie lieben uns – zumindest glauben, wenigstens aber hoffen wir das. Über 35 Millionen Hunde, Katzen, Goldfische, Hamster, Kaninchen, Schildkröten, Wellensittiche und, und, und leben in unseren Haushalten – und der Trend reißt nicht ab. Während sich in anderen Ländern der Hund als bester Freund des Menschen größter Beliebtheit erfreut, verteidigt in Deutschland ihre Majestät der Stubentiger hartnäckig den Thron gegen die bellende Konkurrenz. Schätzungen zufolge werden wir bis zum Jahr 2025 unsere vier Wände mit über acht Millionen Hunden und mehr als 13 Millionen Katzen teilen. Doch woher kommt der Kult ums Haustier und wieso ist es uns so wichtig, dass wir ihnen wichtig sind? 

Die von Viktoria Krason und Dr. Christoph Willmitzer kuratierte Ausstellung „Tierisch beste Freunde“ im Deutschen Hygienemuseum beleuchtet seit Oktober letzten Jahres die besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier. Was sagen Umgang, Haltung und Erwartungen an das Zusammenleben mit einem Tier eigentlich darüber aus, was wir für ein Mensch sind und – noch wichtiger –, was für ein Mensch wir gern wären? Eindrücklich, unaufdringlich und mit ganz, ganz viel Liebe zum Detail wird die Mensch-Tier-Gemeinschaft abwechslungsreich und unglaublich vielseitig aus historischer, soziologischer, naturwissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive betrachtet. Details, die auch ihr garantiert noch nicht über euren Lieblings-Fiffi wusstet, treten zu Tage und eben jene thematische Annährung aus verschiedenen Richtungen liefert einen spannenden Rundumblick. 

Vermenschlichung und Überzüchtung

Doch auch kritische Töne werden in „Tierisch beste Freunde“ angestimmt. Dazu werfen die kurzen Begleittexte an den Ausstellungsobjekten häufig simple Fragen auf und eröffnen so ein Spannungsfeld, auf dem der Besucher – und vermutlich meist auch Haustierbesitzer – seine eigene Position erst noch finden muss. Tatsächlich könnte in diese Kerbe noch öfter und noch tiefer gehauen werden. Probleme, wie beispielsweise die stetige Vermenschlichung, Überzüchtung oder wenig artgerechte Haltung verdienen es, umfassend debattiert zu werden. Möglicherweise wäre dann aber die Grenze zwischen Bilden und Belehren allzu schnell überschritten, sodass die gefundene Lösung de facto eine gute ist. 

Besonders interaktiv und unterhaltsam wird es noch einmal gegen Ende der Ausstellung, denn hier nimmt der Besucher den Platz des Haustieres ein. Wie sehen eigentlich Wellensittiche die Welt und wie schaffen es Fische, sich ohne Kollisionen durch ein noch so kleines Aquarium zu bewegen? In Summe können alle Altersklassen hier einen tierisch schönen, unterhaltsamen und gleichermaßen lehrreichen Nachmittag verleben, denn so manches Detail wusstet ihr ganz sicher noch nicht über euren Lieblings-Fiffi. Pfote drauf!   

Web:  www.dhmd.de  •  8€ / erm. 4€ / bis 16 Jahre frei

Schreibe einen Kommentar