Dresdner Bands im Fokus: Lasse Reinstroem

Genregrenzen? Fehlanzeige! Wer Abwechslung und Abenteuer sucht, ist bei Lasse Reinstroem an der richtigen Stelle.

Treibende Riffs, halluzinogene, tiefe Stoner-Sphären, dreckiger Krautrock, der übermannt wird vom Punk, durchzogen von Blueswolken: Genregrenzen? Fehlanzeige! Wer Abwechslung und Abenteuer sucht, ist bei Lasse Reinstroem an der richtigen Stelle.

Alles begann im September 2009, das erste Album dann schlicht betitelt als „Lasse Reinstroem“. In guter alter Led-Zeppelin-Manier blieb es dann erst einmal dabei, es folgten „Lasse Reinstroem“ II und III. Von der Gründungsbesatzung blieb bis heute zwar nur Frontmann Chris; was jedoch auch blieb: der Stil, der nicht zu greifen und nichtsdestotrotz völlig unverwechselbar ist, sowie die Fähigkeit, allen Widerständen zu trotzen und dabei doch immer besser zu werden. 

Geradlinig ging es bei Lasse nie zu. Viele Wechsel in der Besetzung sowie das unglaublich experimentelle Potential prägten den Charakter der Band sowie den Anspruch, immer mit voller Kraft das eigene Ding durchzuziehen und sich nichts und niemandem zu unterwerfen. „Obwohl – oder vielleicht gerade weil – es bei uns weitaus weniger weichgezeichnet und mundgerecht zugeht, kann man sich immer sicher sein, dass wir uns jederzeit und mit echter Leidenschaft in die Sache reinknien und uns dabei nur zur gerne auch schmutzig machen“, beschreibt es Drummer Stefan. „Ob das nun vor 15 oder 150 Leuten passiert, ist dabei eher zweitrangig.“ Und das merkt man. Die Auftritte sind alles, nur nicht langweilig. Ob im Ostpol, auf dem Hechtfest oder auf Tour, völlige Eskalation ist garantiert. Es wird getanzt, gemosht, gesungen und ausgeflippt – spätestens, wenn sich Screamfrau Mandy inklusive Mikro in die wogende Meute wirft, hält es niemanden mehr auf seinem Platz. 

„Wir machen Musik, weil es aus uns raus muss”

Und wo soll es hingehen? „Wir sind Underdogs – waren das schon immer und werden es wohl realistischerweise auch immer bleiben“, erklärt Stefan trocken, „Wir machen Musik, weil sie aus uns raus muss. Wenn uns dabei dann Leute zuhören möchten, ist das natürlich umso besser, doch schreiben wir im Grunde nicht für die Bühne oder für Fans, sondern weil das einfach die Art ist, wie wir funktionieren.“

Dass es funktioniert, ist deutlich zu spüren. Im letzten halben Jahr kam einiges ins Rollen, denn Scott aus Schottland und Andrew aus Wales stießen zur Band und brachten sowohl Inspiration als auch völlig neue Charakterzüge, was dem Songwriting mehr als zuträglich war. „Wir haben neue Musik, deren Entstehung im vergangenen halben Jahr äußerst erfüllend war, weil durch den Zugang von Andy und Scott auch die Band- sowie die Songwritingstruktur durchaus aufgemischt wurden.“

Ein genaues Datum für eine neue Scheibe ist zwar noch nicht in Sicht, doch man darf sich sehr auf die kommenden Gigs freuen, bei welchen das Quintett einige der neuen Songs zum Besten geben wird, unter anderem beim Umsonst & Draußen-Festival am 12. Juli 2018. „Bei uns geht’s in dem Sinne seit jeher eher planlos aber mit voller Kraft voraus.“ Und wäre es nicht sonst auch langweilig?   

web: www.lassereinstroemmusic.de

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