Eisbrecher im Interview

Am 20.09.2013 rocken Eisbrecher im Alten Theater Magdeburg. urbanite sprach mit dem charismatischen Frontmann Alexander Wesselsky über Schlager, den Wechsel zu einem Major Label und die Zukunftspläne von Eisbrecher.

Am 20.09.2013 wird es laut im Alten Theater Magdeburg: Ab 20 Uhr steht mit der Rockband Eisbrecher einer der besten Live-Acts Deutschlands auf der Bühne. Nach einer nahezu ausverkauften Hallentour im Frühjahr und dem Festivalsommer 2013 sind die Männer um Alexander Wesselsky jetzt mit ihrer Die Hölle muss warten – Miststück Edition unterwegs. Das gleichnamige Album erschien 2012 und platzierte sich direkt auf Rang 3 der deutschen Albumcharts.

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urbanite sprach mit Alexander Wesselsky:

Zuletzt wart Ihr im Februar 2012 in der Factory in Magdeburg. Was fällt dir spontan ein, wenn du an diesen Gig denkst?

Oh. Das ist schon eine Weile her. Aber die Magdeburger Leute wissen auf jeden Fall zu Feiern. Die Factory ist schöner Laden, ein harter Club, indem der Aufbau Ost leider noch nicht angekommen ist. In den Backstageräumen lag damals immer ein leichter Geruch von Fisch und Fett in der Luft. Zum durchatmen geht man lieber nach draußen. (lacht) Da braucht man dicke Eier und starke Nerven.

Bei eurem letzten Gig in Magdeburg habt ihr „Ti Amo“ von Howard Carpendale performt und auf Zuruf aus dem Publikum sogar „Biene Maja“. Können die Konzertgäste im September wieder so eine Überraschung erwarten?

Bei uns ist immer mit allen zu rechnen. Zu echtem Rockentertainment gehören auch Überraschungen. Wir haben schon alles weggesungen: Lieder von Howard Carpendale, Michael Holm, Unheilig und viele mehr. Ende 2012 haben wir jedoch beschlossen, dass es sich „ausgeschlagert“ hat. Aber unsere Fans können und dürfen mit allem rechnen.

„Die Hölle muss warten“ ist euer erstes Album bei einem Major Label. Welche Auswirkungen hatte das musikalisch für den Entstehungsprozess?

Gar keine! Böse Zungen behaupten zwar immer viel,  aber es hatte wirklich keine Auswirkungen auf uns. Wir haben neun Jahre Indie gemacht, überall geht mal was schief, aber für uns hat sich nichts geändert. Natürlich wird Business miteinander besprochen, wie Veröffentlichungen oder Termine. Aber niemand labert uns bei unseren Songs dazwischen. Sony Entertainmant hat uns einfach machen lassen, großes Lob auch dahin. Wann hat ein Label eine Rockband zuletzt mit einem Song wie „Verrückt“ kommen lassen!?

Wenn du einen Song wählen müsstest, welcher wäre dein Lieblingssong auf „Die Hölle muss warten“?

Oh, das ist schwer. (überlegt) Man muss da immer unterscheiden: einen Song hören oder einen Song live spielen. Live spiele ich unheimlich gern „Verrückt“. Der Song kriegt von mir eine 1 Plus mit Sternchen. Der rockt einfach. Auf der Bühne will ich Party und Zuhause höre ich gern auch ruhigere Sachen, so entspannte Songs wie „Ein Leben lang unsterblich“. Aber wie gesagt, das hängt von der Situation ab.

Ihr hattet mit vielen Besetzungswechseln zu kämpfen. Inwieweit erschwert das das musikalische Weiterkommen?

Der Haupttrennungsgrund war immer die Familienplanung. Irgendwann war die Freundin schwanger und dann standen die Jungs vor der Entscheidung: Job? Oder Familie? Die Entscheidung fiel meistens zugunsten der Familie aus, keiner will nur Wochenendvater sein. Die Trennungen waren immer schmerzhaft, aber man kann und will auch niemanden zwingen zu bleiben. Die Besetzungswechsel haben wehgetan, aber bis jetzt haben wir immer wieder tolle Musiker gefunden, die auf Eisbrecher stehen und mit uns zusammen durchs Feuer gehen. Der letzte Wechsel fand am Bass statt. Den bedient nun Rupert Keplinger. Ein super Musiker, der auch noch bei Darkhaus spielt.

Ihr wart Anfang August auch auf dem Wacken Open Air, dem größten Metal-Festival Deutschlands. Was gefällt dir persönlich besser? Open-Air-Konzerte vor 85.000 Fans oder eure eigenen Headliner-Konzerte?

Das ist ungefähr wie mit Äpfel und Birnen, das kann man nicht vergleichen. Beides ist wichtig und ergänzt sich auch. Aufs Wacken kommen Fans von Linkin Park, Iron Maiden und was weiß ich noch wem. Die gilt es dann zu überzeugen und zu Eisbrecher-Fans zu machen. Zu unseren Konzerten kommen Freunde, die Leute, die uns kennen und mögen. Niemand, der uns nicht kennt, geht spontan auf ein Eisbrecher-Konzert. Deswegen sind Festivals wichtig, um neue Partner und Fans zu finden.

Ende November geht ihr auf große Jubiläumstournee. Gibt es schon Pläne für 2014?

2014 wird es auf jeden Fall ein neues Album geben, soviel kann ich schon verraten. Der Titel steht noch nicht fest, aber wir arbeiten schon intensiv daran. Unser neuer Bassist Rupert, ein toller Musiker und Komponist, ist auch stark in den Entstehungsprozess involviert. Wir werden nächstes Jahr nicht so viele Festivals spielen, aber Ende des Jahres dann mit der neuen Platte auf Tour gehen. Am besten mit der härtesten Mukke.
Unser Ziel ist es auch erstmalig auf Platz 1 der Charts einzusteigen. Wir treten an, um zu gewinnen und hoffen dass das möglichst vielen Menschen gefällt. Sonst ist alles offen.

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Zusätzliche Info: Ab Oktober könnt ihr Alex auch wieder als „Der Checker“ auf Sport1 sehen. Dann läuft eine neue Staffel von der Sendung „Auftrag Auto“, die er moderiert.

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