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Erich von Däniken zu Besuch in Sachsen

Für sein Lebenswerk hat er das „Goldene Brett vorm Kopf” erhalten, Kritiker bezeichnen den erfolgreichen Autor als Pseudowissenschaftler und Verschwörungstheoretiker. Wer ist Erich von Däniken?

Die Thesen des ehemaligen Hoteliers Erich von Däniken, die von Präastronautik und der Entwicklung der menschlichen Zivilisation durch Einfluss von Außerirdischen handeln, erregen seit seinem Debüt in 1968 viele Gemüter. Kritiker bezeichnen den erfolgreichen Autor als Pseudowissenschaftler und Verschwörungstheoretiker, was ihm sogar den Negativpreis „Goldenes Brett vorm Kopf“ für sein Lebenswerk einbrachte. 

Schon in seiner Schulzeit war Erich von Däniken von biblischen und antiken Erzählungen fasziniert. Phantastische Schilderungen aus der Urzeit der Menschheit nahm er dabei durchaus wörtlich – wäre es nicht möglich, dass die in allen Mythologien vorkommenden Erscheinungen von Göttern und übernatürlichen Wesen auf realen Ereignissen basieren? Und welche Ereignisse wären naheliegender als die Konfrontation primitiver Menschen mit fortgeschrittener außerirdischer Technik? Diesen Fragen widmet sich sein mittlerweile 40 Bücher umfassendes Werk. 

 

Die Geschichte des Parahistorikers liest sich wie der Plot eines Hollywoodfilms. Obwohl sein erstes Buch „Erinnerungen an die Zukunft – Ungelöste Rätsel der Vergangenheit“  zunächst von über 20 Verlagen abgelehnt wird, wird es nach seiner Veröffentlichung 1968 zum Publikumsrenner. Der Autor trifft den Nerv der Zeit: Der Wettbewerb der Sowjetunion und der USA um die Erkundung des Kosmos, der erste Mensch im All und die Mondlandung sorgen in den 60ern für eine bisher ungeahnte Weltraumbegeisterung. Da kommt die These von intelligenten Aliens im All, die den Menschen seit Urzeiten vertraut sind, gerade recht. Von Dänikens Buch prägt entscheidend das Thema der Präastronautik, es kommt zur regelrechten „Dänikenitis“, wie die New York Times das Phänomen tauft.

  

Die Kritik lässt nicht lange auf sich warten. Von Däniken wird für seine Thesen als Pseudowissenschaftler und Schwindler, der auf Kosten naiver Leser Gewinn macht, geschmäht und verlacht. Noch im Jahr der ersten Veröffentlichung kommt es zu einem Gerichtsprozess gegen den verschuldeten Autor, der mehrere Kredite aufnimmt, um durch die Welt zu reisen und antike Stätten zu besuchen, an denen er Hinweise auf außerirdische Besucher zu finden erhofft. Das beim Prozess entstandene psychiatrische Gutachten trieft vor Verachtung und fällt vernichtend aus, freilich ohne dem Angeklagten die Schuldfähigkeit abzusprechen. Sein zweites Buch schreibt von Däniken in Untersuchungshaft.

Doch auch diese dunkle Episode in seinem Leben ist bald überstanden. Es folgt eine Verfilmung von „Erinnerungen an die Zukunft“ und weitere Veröffentlichungen. Mittlerweile hat von Däniken 40 Bücher mit einer Gesamtauflage von 65 Millionen Stück verfasst. Die von ihm popularisierten Thesen finden sich in zahlreichen Science-Fiction-Erzählungen wieder, ob in den Serien Stargate und Battlestar Galactica oder der Prequel-Trilogie zu den Alien-Filmen des Regisseurs Ridley Scott. Der Erfolg ist für den Parahistoriker jedoch nur ein Ansporn zur weiteren Arbeit: Auf der Suche nach antiken Quellen und Hinweisen tourt der mittlerweile 82-jährige Autor durch die Welt und hält zahlreiche Vorträge. Im März kommt er nach Pirna und Coswig zu Besuch.

Ist Erich von Däniken ein überzeugter Wahrheitssucher in einer unorthodoxen wissenschaftlichen Disziplin oder ein phantasiebegabter Schwindler und cleverer Betrüger? Die Antwort ist irgendwo da draußen.

TERMINE: Multimedia-Projektion „War alles ganz anders?“ | 23. März 2018, 20 Uhr, Börse Coswig

                                                                                                    24. März 2018, 20 Uhr, Herderhalle Pirna-Copitz

TICKETS: ab 24 €

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