Für Schrauber: Classic Customs e.V.

„Egal was du tust: Es alles hat Bestand, solange du eine Sache mit Leidenschaft machst.“ Dieses Motto hat sich der Classic Customs e.V. auf die Fahnen geschrieben. Am 1. April wurde er von einer Handvoll Menschen gegründet, die ebenjene Leidenschaft in vollen Zügen leben.

 „Egal was du tust: Es alles hat Bestand, solange du eine Sache mit Leidenschaft machst.“ Dieses Motto hat sich der Classic Customs e.V. auf die Fahnen geschrieben. Am 1. April wurde er von einer Handvoll Menschen gegründet, die ebenjene Leidenschaft in vollen Zügen leben.

Eines haben alle Mitglieder gemeinsam: die Liebe zu Motorrädern und den Willen, Werkstätten und Galerien, Streetart und Tradition zusammenzubringen. Das Know-how dafür ist mehr als vorhanden, denn von ausgebildeten Fahrzeugmechanikern über studierte Pädagogen bis hin zu erfahrenen Künstlern sind Spezialisten jeglicher Couleur dabei. Die Idee, einen eigenen Verein zu gründen, entstand aus der Erkenntnis, dass sich die Vereinslandschaft meist durch Abgrenzung auszeichnet: Interdisziplinarität und bereichernder Austausch sind selten. Viele Gruppierungen und Vereine konzentrieren sich auf einzelne, fest abgesteckte Bereiche, sei es ein bestimmter Motorradhersteller oder eine spezielle Kunstform. Das soll geändert werden; die Grauzonen ausgebaut, das elitäre Denken abgebaut werden. Eine Plattform für Paradiesvögel, ein Gemeinschaftsgefühl für Exzentriker entstehen: über Grenzen hinweg und mit Farbe und Öl an den Händen. Es soll wieder um Ecken und Kanten gehen, die Existenz am Rande der Leitkulturen.

Doch worum geht’s da nun konkret?

Im Kern erst einmal ums Schrauben, und zwar von Motorrädern; wobei es hier schon einmal keine Baujahresbeschränkung gibt, wie bei vergleichbaren Vereinen und Kollektiven üblich, doch der Fokus liegt auf älteren Modellen. „Es muss wenigstens Stahl dran sein“, fasst Nick Bernhardt, einer der Gründer, lachend zusammen. „Nur Alu und Plaste ist Mist.“

Doch es steckt wesentlich mehr dahinter: Classic Customs hat sich zum Ziel gesetzt, eine Schnittstelle zwischen der Old- & Youngtimerszene sowie urbaner Kunst zu bilden. „Dieser Verein lebt davon, dass zwei Felder verbunden werden, die spätestens auf den zweiten Blick sehr gut zusammenpassen: Fahrzeugbau und künstlerischer Bereich“, erklärt Florian Bölike, Kunstpädagoge und Vorsitzender des Vereins. Es soll ein Netzwerk über die Stadtgrenzen hinweg aufgebaut werden, um mithilfe der unterschiedlichsten Charaktere Wissen und Erfahrungen weiterzugeben, Gleichgesinnte zu finden, sich auszutauschen sowie die eingefahrenen Grenzen aufzubrechen. 

Eigentlich ist es ein Experiment:

Ist es möglich, eine offene Plattform zu schaffen, bei der niemand ausgegrenzt wird und trotzdem gemeinsame Projekte, Ziele und Werte verfolgt werden? Offensichtlich ja, denn die ersten Vorhaben klingen vielversprechend. So ist nächstes Jahr eine Kooperation mit dem Verkehrsmuseum in Planung. „Burning Concrete“ heißt das Projekt, in dessen Rahmen Kunst und Fahrzeuge gemeinsam ausgestellt werden. Dabei wird es auch um die Künstler und Schrauber gehen, die dahinterstehen. Neben Ausstellung restaurierter Motorräder wird Kunst aller Art präsentiert, als Kontrast und Symbiose gleichermaßen. 

Wer darauf nicht warten möchte, kann sich schon einmal bei der Wanderausstellung „Rost & Schmiere“ Eindruck verschaffen, welche mit der Künstlerinitiative „Studio Paragon“ aus Dresden organisiert wurde und als vermutlich erste ihrer Art in Locations wie
Tattoostudios, Motorradwerkstätten und Heimatmuseen gastieren wird. Im Mittelpunkt stehen hierbei von Streetartgrößen gestaltete Benzinkanister, welche in Szene gesetzt und auch als Inspiration für angegliederte Workshops gedacht sind. Auch an die nächsten Generationen wird gedacht. Wenn erste Hürden genommen sind, sich ein solides Team aufgebaut und das Konzept bewährt hat, soll ein Werkstattatelier eingerichtet und Bildungsangebote sowie Workshops für Jüngere angeboten werden, um Entfaltungsmöglichkeiten außerhalb des Mainstream zu ermöglichen,  sowie Kreativität und Selbstbewusstsein zu fördern.

Der Verein bewegt sich gewollt neben der Spur klar definierter Strömungen und wendet sich an die Querulanten, die Schrauber, Freigeister, die Spleenigen und Kantigen; es geht um Miteinander und Gemeinschaft, Bereicherung und geteilte Begeisterung.

web: www.classiccustoms.de | www.facebook.com/rostundschmiere

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