Made in Dresden: LAVIU – Das Sextoy ohne Schublade

Start-up-Gründerin Julia Ryssel redet viel über die Liebe – und über Sexualität. Kein Wunder, denn vor drei Jahren hat die studierte Ingenieurin das Thema zu ihrem Beruf gemacht. Mit ihrem Geschäftspartner Martin Cirillo-Schmidt entwickelt sie moderne Sextoys, die lautlos pulsieren und weder Dildo noch Vibrator sind.

Start-up-Gründerin Julia Ryssel redet viel über die Liebe – und über Sexualität. Kein Wunder, denn vor drei Jahren hat die studierte Ingenieurin das Thema zu ihrem Beruf gemacht. Mit ihrem Geschäftspartner Martin Cirillo-Schmidt entwickelt sie moderne Sextoys, die lautlos pulsieren und weder Dildo noch Vibrator sind.

„Häufig geht es in unserer Gesellschaft darum, möglichst effizient Leistung zu erbringen. Auch im Schlafzimmer. Man muss fertig werden, der Orgasmus zählt, alles andere ist egal. Je schneller ein Sextoy den Höhepunkt verschafft, desto besser. Das ist das Verkaufsargument. Und das kann es doch nicht sein“, zeigt sich Ryssel überzeugt. Gemeinsam mit ihrem Co-Gründer Martin Cirillo-Schmidt gründete die Dresdnerin 2015 das Start-up LAVIU und entwickelt nun moderne Sextoys, mit welchen sich der Weg anstelle des Ziels zelebrieren lässt. 

Weder Dildo noch Vibrator

Optisch kommt das brombeerfarbene Slow-Sex-Spielzeug weniger bahnbrechend daher, jedoch sind es – wie so oft – die inneren Werte, auf die es ankommt. „Unser Toy pulsiert; es ist also kein Dildo. Andererseits ist es auch kein Vibrator, denn die Bewegung wird nicht durch einen Motor erzeugt, sodass es lautlos arbeitet“, erklärt Ryssel. „So passt es weder in die eine noch in die andere Kategorie.“ Sogenannte smart materials bilden die Grundlage der LAVIU-Toys. Einfach formuliert handelt es sich dabei um Werkstoffe, die selbstständig auf äußere Einflüsse reagieren. Im Falle LAVIUs sorgen kleine, elektrische Impulse für die stumme Formveränderung und sorgen so für ein pulsierendes Vergnügen in intimen Momenten.

Unerwartet viel Beachtung erhielten Ryssel und Cirillo-Schmidt für ihre Erfindung Ende 2016. Ihre Platzierung beim futureSAX Ideenwettbewerb sorgte insbesondere in den Reihen der sächsischen AfD für Unmut. Der daraufhin fix konstruierte Skandal, verbunden mit der Wortneuschöpfung „Dildo-Dulig“, erregte ordentlich Aufmerksamkeit und brachte LAVIU deutschlandweit ins Gespräch. „Für unsere damals laufende Crowdfunding-Kampagne war das natürlich super. Auch wenn es mit wahnsinnig viel Stress verbunden war“, erinnert sich Ryssel schmunzelnd. Das angestrebte Fundingziel von 20.000€ wurde unterdessen mühelos überlaufen. Der Community war die Erfindung der zwei Dresdner weit mehr wert, in Summe über 85.000€.  

Seither arbeiten Ryssel und Cirillo-Schmidt unter Hochdruck an der Produktentwicklung. „Mittlerweile sind wir auf der Zielgraden, aber bis dahin war es ein unerwartet weiter Weg“, so Ryssel. Vertrauenswürdige Partner mussten gefunden, Prozesse entwickelt und die Konstruktion des Toys effizienter gestaltet werden. Sogar gänzlich neue Werkzeuge wurden dafür erfunden. All dies habe in Summe sehr viel Zeit gebraucht, so Ryssel. 

Fans der langsamen Liebe müssen nun aber nicht mehr allzu lang warten: „Wir sind zwar vorsichtig mit Deadlines, streben aber an, dass Ende des Jahres das erste von vielen LAVIU-Toys in Serie produziert werden kann.“

WEB www.laviu.de

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