Dresdner Musiker im Fokus: Purple Disco Machine

Aus Dresden in die Welt. Tino Piontek, alias Purple Disco Machine, hat sich als DJ einen internationalen Namen gemacht. Mehr über ihn erfahrt ihr hier.

Aus der sächsischen Hauptstadt in die Welt. Tino Piontek hat sich als DJ unter dem Pseudonym Purple Disco Machine einen internationalen Namen gemacht.  Gebrandet mit den Sounds von Deep Funk und Disco House released der ehrgeizige DJ im November seine neue Platte „Soulmatic“.  Im Interview spricht er über Inspirationsquellen, die Schattenseiten des Berufs und seine Lieblingsfarbe.

Wie bist du auf den DJ gekommen?

Ich habe bereits mit 15 angefangen, auf Schulpartys aufzulegen. Damals haben wir uns mit Freunden zusammen sogar Technik gekauft. Mit 18 bin ich auf Partys gegangen und mich von anderen DJs, sowohl musikalisch als auch technisch, inspirieren lassen. Seitdem hat mich das nicht mehr losgelassen und ich habe abgefangen, mit einfachster Software selbst Musik zu produzieren. Es hat auch eine Weile gedauert, bis ich meine Eltern von meiner Arbeit überzeugen konnte. Viele DJs haben keine Ausbildung oder überhaupt einen Schulabschluss. Das war mir zu risky. Ich habe eine Lehre als Koch abgeschlossen, aber nebenbei weiter Musik und mir damit nach und nach einen Namen gemacht. 

Ist es schwer als DJ, der tagsüber produziert und nachts auf Partys auflegt, ein Privatleben zu führen?

Bei zwei Kindern und einer Ehefrau fordert das Privatleben ein großes Koordinationstalent. In der Woche versuche ich viel für meine Familie da zu sein, aber Donnerstag bis Sonntag bin ich unterwegs. Manchmal auch für mehrere Wochen im Ausland. Die Balance zu finden ist schon schwierig. Ich habe Glück, dass ich mitlerweile gut gebucht werde und mir dadurch Freiräume schaffen kann.

Hast du ein Alleinstellungsmerkmal?

Ich mache mir relativ selten Gedanken darüber, ob ich in ein Genre passe. Ist es Disko, House, Deep, Funk – oft verschmelzen verschiedene Stile auch ineinander. Ich bin da nicht so straight, aber man sagt mir schon nach, dass meine Musik Wiedererkennungswert besitzt. 

Wie würdest du deine Musik beschreiben? 

Auf alle Fälle ist es positive, lebensbejahende, bunte Musik. Man soll den Kopf dabei ausschalten und entspannen können. 

Wie entwickelst du neue Ideen für deine Musik? 

Ich höre sehr viel ältere Musik aus den 80er Jahren. Ich habe in meinem Studio eine richtige Plattensammlung von Funk und Disko Musik. Ich habe oft schon eine Grundidee im Kopf. Manchmal lasse ich mich auch einfach treiben und probiere verschiedene Beats aus. Es gibt Tage, an denen sprudelt es aus mir heraus und andere sind nur frustrierend. Das ist das Ding bei Kreativität: Sie lässt sich nicht in Zeit packen.

Wenn man im Beruf so viel mit Musik zu tun hat, hört man dann noch privat  Musik? 

Wenn ich unterwegs bin, höre ich sehr viel MDR Info. Aber als DJ hat man viele Freunde, die selber Musik machen und dann hört man auch in seiner Freizeit mal gerne rein. 

Für den Track „Walls“ habt ihr in Hong Kong ein aufwendiges Video gedreht. Gibt‘s eine Geschichte dazu?

Das war sehr zufällig. Ich habe lange nach jemandem gesucht, der gute Videos produzieren kann und habe jemanden gefunden, der dann aber nach Asien gegangen ist. Wir haben spontan entschieden, das Video dort zu drehen und ich finde die Mood in dem Video hat die Musik sehr gut getroffen.

Ist Lila deine Lieblingsfarbe?

Seit ein paar Jahren definitiv (lacht). 

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