Der Sportclub der deutschen Hochschule für Körperkultur, einer der renommiertesten Vereine weltweit, feiert seinen 60. Geburtstag. Die körperkulturellen Hallenhandballer wollten am Samstag den dritten Auswärtssieg in der zweiten Bundesliga erreichen und dadurch dem Sportclub ein kleines Präsent bereiten. Das Vorhaben gelang: Die Mannschaft von Trainer Christian Prokop schlug Gastgeber TV Emsdetten mit 24:21 (11:10) Toren.
Es gab viele Handballfans und Experten, die meinen, sie haben das Ergebnis – nach der deftigen Niederlage von „Detten“ in Bittenfeld – voraussagen können. Doch die Hausherren haben zu alter Stärke zurückgefunden. Sie lagen am Anfang des Spieles vorn, holten ein zwischenzeitliches 4:7 sogar in Unterzahl auf, drückten ständig auf das Tempo, besaßen durch den Dänen Johan Koch einen echten Durchreißer und schafften in der 40. Minute den abermaligen Ausgleich. Der Zwischenstand lautete 14:14. Die Begegnung begann praktisch von vorn.
Jaja. Die Leipziger, die einige Ausfälle, u. a. Kapitän Thomas Oehrlich, zu beklagen hatten, begannen das schwere Auswärtsspiel mit Marc Pechstein im Rückraum, der ruckzuck drei Mal einnetzte, doch dann mehrere Fahrkarten schoss. Es sollte symptomatisch für die ganze Auseinandersetzung sein: Die grün-weißen Handballer standen hinten sehr sicher, sie ließen gegen die schnellen Gastgeber nur wenige Konter zu, doch begingen in der Offensive zu viele Fehler. So konnten sie im Prinzip keinen sicheren Vorsprung herauswerfen.
2. Platz in der 2. Bundesliga-Tabelle
Es gab eine Phase, da stimmten bei den Männern aus Sachsen sowohl die defensiven als auch offensiven Leistungen. Prompt wurde ein scheinbar sicheres 20:15 herausgeworfen. Doch dieser Vorsprung wurde wieder eingebüßt, als Philipp Pöter mit einer Verletzung mehrere Minuten draußen saß. TV Emsdetten, der Absteiger aus der ersten Bundesliga, verkürzte auf einen Treffer – 20:21 bzw. 21:22.
Der SC DHfK Leipzig musste in den letzten sechs Minuten noch einmal zulegen, vorneweg Henrik „Ruuudi“ Tovas, der mehrere Siebenmeter und weitere Chancen des Gegners vereitelte, Max Emanuel und Lukas Binder, die wichtige Tore warfen. Schließlich konnten die Spieler in der Ems-Halle und Geburtstagsgäste bei der großen Geburtstagsgala des Sportclubs in Leipzig, die die spannende Partie im Internetradio verfolgt hatten, jubeln: Die Messestädter gewannen 24:21 und liegen vorübergehend an der Tabellenspitze der zweiten Bundesliga. Hurra, hurra, hurra.
Bericht: Lutz Walter
Spielfakten: TV Emsdetten gegen SC DHfK Leipzig 21:24 (10:11)
Stationen: 2:1, 4:7, 7:7, 9:8, 10:11, 11:13, 14:14, 15:20, 20:21, 21:24
Leipzig: Storbeck, Tovås; Emanuel 5, Krzikalla 1, Pöter 2, Binder 6, Boese, Roscheck 2, Weber 4/3, Milosevic 1, Pechstein 3
Zuschauer: ca. 1400 Handballfans in der Ems-Halle in Emsdetten
Schiedsrichter: Ronny Dedens, Nico Geckert (Magdeburg)
Siebenmeter: Emsdetten 2/5, Leipzig 3/4
Zeitstrafen: Emsdetten 10 min, Leipzig 6 min
Das nächste Heimspiel der DHfK-Handballer findet am 28. September 2014 um 17 Uhr gegen VfL Bad Schwartau in der Arena Leipzig statt.