7 Fragen an ... Stefan Kretzschmar

Stefan Kretzschmar war als Handballer mit dem SC Magdeburg und der deutschen Nationalmannschaft extrem erfolgreich. Nach dem Ende seiner Sportlerlaufbahn war er zunächst Sportdirektor beim SC Magdeburg, seit 2009 engagiert er sich beim SC DHfK Leipzig.

Stefan Kretzschmar muss man in Deutschland wahrscheinlich den wenigsten Menschen vorstellen: Als Handballer war er mit dem SC Magdeburg und der deutschen Nationalmannschaft extrem erfolgreich. Nach dem Ende seiner Sportlerlaufbahn war er zunächst Sportdirektor beim SC Magdeburg, seit 2009 engagiert er sich beim SC DHfK Leipzig. „Kretzsche“ ist seit über einem Jahrzehnt auch im Fernsehen aktiv: Er moderierte von 1999 bis 2001 die Alternative-Rock-Sendung MTV-Sushi, war Handballexperte bei der ARD, seit 2009 ist er in gleicher Funktion beim Spartensender Sport1.
 
© Sport1
1. Stefan, du bist in Leipzig geboren und hast die ersten vier Jahre auch hier gelebt. Hast du noch bewusste Erinnerungen an diese Zeit?

Nur wenige. Ich weiß, dass ich mit meinen Eltern viel im Clara-Park spazieren gewesen bin. Und ich kann mich noch an den Namen meiner ersten Freundin im Kindergarten erinnern. Sie hieß Claudia.

2. Seit 2009 bist du beim SC DHfK engagiert. Warum geht man von einem Bundesligisten wie Magdeburg zu einem damaligen Viertligisten?

Ich hatte damals viele Angebote, auch aus der ersten Liga. Aber ich war und bin mit dem SC Magdeburg emotional sehr stark verbunden, da konnte ich nicht so einfach zu einem anderen Bundesligisten gehen. Da kam die Anfrage aus meiner früheren Heimatstadt gerade recht. Außerdem sehe ich in Leipzig einfach ein ungeheures Potential für den Handballsport. Da will ich natürlich sehr gerne mithelfen. Auch wenn es damals natürlich ein ziemliches Risiko für mich war, in die vierte Liga zu gehen.

3. Was schätzt du an Leipzig?

Ich bin hier mit offenen Armen empfangen worden, als ich zum SC DHfK gegangen bin. Ich habe schnell auch neue Freunde gefunden. Und die Kneipenszene in der Stadt ist toll. Ganz besonders mag ich die Vodkeria. Ich liebe diesen Laden einfach. Das ist noch eine echte Kneipe, keines von diesen „Eventrestaurants“. Ich könnte da jeden Tag hingehen.

4. Was sagen deine Eltern eigentlich zu deinem Engagement beim SC DHfK?

Meine Eltern haben beide auch in Leipzig Handball gespielt, waren Nationalspieler. Die verfolgen das natürlich mit großem Interesse. Sie freuen sich über die Erfolge des SC DHfK (zwei Aufstiege seit 2009, Anm.d.R.). Und gerade mein Vater hat mir am Anfang noch sehr viele Tipps gegeben und kennt natürlich noch viele Leute im Leipziger Handball. Das hat mit auch geholfen.
 

5. Was hättest du gemacht, wenn du kein Sportler geworden wärst?

Es gab niemals einen Plan B, dazu bin ich selber viel zu handballbegeistert. Ich liebe diesen Sport viel zu sehr. Ich habe während meiner Zeit beim VfL Gummersbach mal in Köln einige Semester Sport studiert und sogar eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann begonnen. Das ist aber nichts geworden, weil Handball einfach immer im Mittelpunkt gestanden hat. Dieser Sport ist einfach sehr emotional und passt gut zu mir.
 

6. Was waren die wichtigsten Ereignisse in deiner Karriere?

Ich habe dreimal an olympischen Spielen teilgenommen. Das ist für jeden Sportler das Größte. 2004 standen wir mit der Nationalmannschaft sogar im Finale. Und ich habe mit dem SC Magdeburg die Meisterschaft gewonnen, später die Championsleague, als erste deutsche Mannschaft. Genau deswegen macht man ja den Sport: Um in den Geschichtsbüchern zu stehen. Und das ist ganz gut gelungen.
 

7. Was machst du in zehn Jahren?

Ganz ehrlich: Das weiß ich noch nicht. Ich kann nicht mal sagen, was ich in zwei Jahren mache. Ich habe gelernt: Wenn irgendwo eine Tür zugeht, geht woanders eine auf. So wie nach dem Ende als Sportdirektor in Magdeburg kam eben das Angebot aus Leipzig. Ich bin offen für alle Möglichkeiten, wir werden sehen, was kommt. Ich bin frei in meinen Entscheidungen und bisher hat einfach alles gepasst. Ich hoffe natürlich, dass Leipzig in zehn Jahren einen erfolgreichen Bundesligisten hat.

Zeit für Entscheidungen:
Buch oder Zeitschrift
Kino oder DVD
Kneipe oder Disco
Tango oder Walzer (keins von beiden)
Bus oder Auto
Rock oder Electro
wild oder zahm
Burger oder Sushi
e-Mail oder Telefon
Tattoo oder Piercing
Tee oder Kaffee
Berge oder Meer
suß oder herzhaft
Golf oder Fußball