Serie: Gastro-Test Pubs in Leipzig

Wir testeten sechs Pubs auf Geschmack und Ambiente

Zugegeben, an Kneipenmangel leidet Leipzig nicht. Auch jetzt im September sind die Freisitze zum Einbruch der Dunkelheit noch gut gefüllt. Doch nur in den Pubs der Stadt bekommt ihr die richtige Mischung aus rustikalem Flair, echten Sattmachern und jeder Menge Bier. Wir testeten für euch sechs Pubs in Leipzig auf Geschmack, Service und Ambiente.

Testsieger: KilliWilly

© Nancy Riegel

Speisen & Getränke:            4 von 5

Ambiente:                             4 von 5

Preis/Leistung:                     5 von 5

 

Auf dem Weg zum KillyWilly drückt man innerlich beide Daumen in der Hoffnung, noch einen der begehrten Plätze zu bekommen. Sitzt man dann einmal, wird man nicht enttäuscht: Super Ausblick auf die KarLi und eine große Auswahl vor allem an Getränken. Leider ist die Bedienung mit dem Andrang leicht überfordert. Trotzdem sind unsere Speisen und Getränke schnell da. Wenn auch falsch – kleines Bier bestellt, großes Bier bekommen. Okay, wer bestellt in einem Pub auch ein kleines Bier? Unsere Gerichte jedenfalls schmecken super. Sehr zum empfehlen: Der Apfel-Erdbeer-Crumble zum Nachtisch und zum Dahinschmelzen. Weiterer Pluspunkt: Für die Mädels gibt’s bei niedrigeren Temperaturen kuschlige Decken.

FAZIT: Das Killiwilly überzeugt durch eine große Auswahl an Getränken und echt faire Preise. Den super Ausblick gibt’s obendrauf.

 
 
McCormacks

© Nancy Riegel

Speisen & Getränke:            3 von 5

Ambiente:                             4 von 5

Preis/Leistung:                     3 von 5

 

Das McCormacks bietet euch drei Etagen und einen beeindruckenden Hinterhof mit Strandkörben. Doch herrscht hier kein Südsee-Feeling, sondern echt irisches Flair. Dazu gehört wahrscheinlich auch, dass die Tische geradezu winzig sind und ihr auf den Stühlen nicht unbedingt gemütlich sitzen könnt. Die Karte bietet eine überschaubare Auswahl an Speisen und Getränke. Der Pub ist immer gut besucht, doch die Bedienung ist schnell am Platz. Wir bestellen das Homebrew Bier und ärgern uns darüber, denn es ist sehr herb und lässt sich nur schwer herunterbekommen. Das typisch irische Gericht Shepherd’s Pie (Gehacktes mit Kartoffelpüree und Käse überbacken) kommt einfach und zu wenig gesalzen auf den Tisch. Doch ist die Portion mehr als ausreichend und genau das Richtige für Fleischliebhaber.

FAZIT: Ein Pub, in dem sich besonders Männer zu Hause fühlen.

 

Morrison’s

© Nancy Riegel
Speisen & Getränke:            3 von 5

Ambiente:                             5 von 5

Preis/Leistung:                     2 von 5

 

Das Prädikat „ab vom Schuss“ trifft für diesen Pub eindeutig zu, denn zurzeit ist er von nichts anderem umgeben als von Bauschutt. Trotzdem gibt es zusätzlich zum schön eingerichteten Innenbereich noch einen Freisitz auf der Straße mit großen Tischen. Leider war unser Kellner bei unserem Test alles andere als ein Paradebeispiel: zuerst das falsche Bier gebracht, dann den Rechnungswunsch ignoriert und dann die falsche Rechnung gebracht. Nun gut, dafür bietet die Karte eine große Auswahl irischer Biere und traditioneller Gerichte. Diese sind preislich hoch angesetzt und leider nur klein portioniert. Geschmacklich können sie aber überzeugen.

FAZIT: Das Morrison’s bietet hochwertige, aber teure Speisen und könnte beim Service ankurbeln.

 

Kildare

© Nancy Riegel

Speisen & Getränke:            4 von 5

Ambiente:                             3 von 5

Preis/Leistung:                     3 von 5

 

Dieser City Pub verlangt nach kontaktfreudigen Gästen. Warum? Weil ihr hier so dicht beieinander sitzt, dass ihr dem Tischnachbarn vom Teller stibitzen könnt – typisch Barfußgäschen eben. Der freundliche und witzige Kellner bringt uns eine große Portion Chicken Pot Pie (ähnlich dem Shephard’s Pie, nur mit Geflügel). Positiv: das Kildare bietet seinen Gästen als einziges Salz und Pfeffer zum Nachwürzen an. Geschmacklich kann das Essen dann auch überzeugen, wenn es uns auch nicht umhaut. Aber das geht ja schließlich nicht – dafür sitzen wir viel zu eng. Die Auswahl an Getränken ist hier sehr groß. Allgemein bezahlt man hier aber mehr als in den anderen Pubs, was durch die Lage zu erklären ist.

FAZIT: Wem Körpernähe nichts ausmacht, der wird im Kildare gut satt.

 

Black Label

© Nancy Riegel
Speisen & Getränke:            3 von 5

Ambiente:                             2 von 5

Preis/Leistung:                     5 von 5

 

Das Black Label in Connewitz fällt in unserem Pub-Test komplett aus der Reihe. Denn statt irischem Flair erwartet euch hier ein Pub mit Punk-Attitude. Dementsprechend anders ist auch das Essen: Tex-Mex aus dem Wagen, und das auch noch vegan. Typisch Leipziger Süden eben, doch das unkonventionelle Konzept funktioniert, denn für so wenig Geld wurden wir nirgends so satt wie hier.  Ein riesiger Burrito, selbstgemachte Nachos und so viel Salsa wie ihr essen könnt – und das alles für 4,50€! Das Black Label lohnt sich vor allem bei gutem Wetter, denn der großzügige Außenbereich ist um einiges gemütlicher als das Innere des Pubs. Zudem ist die Auswahl an Getränken sehr begrenzt.

FAZIT: Auf dem großzügigen Freisitz nascht ihr leckere vegane Snacks.

 

Joseph Pub

© Britta Naujocks

Speisen & Getränke:            4 von 5

Ambiente:                             3 von 5

Preis/Leistung:                     4 von 5

 

Gleich am Anfang der Karl-Heine-Straße findet man den Joseph-Pub in einer Seitenstraße versteckt. Ihr bekommt dort nicht nur gutes Bier, sondern auch gutes Essen. Dieses gibt es zwar nicht á la carte, sondern auf einer großen Tafel aufgeschrieben, aber dafür war es sehr lecker. Witzig: Das hauseigene Joseph-Wasser. Sprudelwasser in eigener Joseph-Pub-Flasche.

FAZIT: Fernab vom Trubel der Innenstadt lässt es sich hier richtig gut essen und trinken.

 

Weiterführende Links

KilliWilly McCormacks Morrison’s Kildare Black Label Joseph Pub