Der Verein der Freunde und Förderer des Wildparks Wilde Tiere und gesundes Bewusstsein

I m Süden Leipzigs, wo sich Elch und Eule Gute Nacht sagen, sorgt der Verein der Freunde und Förderer des Wildparks dafür, dass das Umweltbewusstsein der Menschen gestärkt wird und Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum aufwachsen können.


Foto: Verein der Freunde und Förderer des Wildparks

1904 gegründet, beherbergt der Wildpark heute etwa 250 Tiere aus 30 Tierarten. Anders als im Zoo trifft man hier allerdings nicht auf Exoten, sondern heimische Arten wie Rotwild, Luchse, Otter und Wildschweine. Der Park wird von der Stadt betrieben und finanziert. Doch sind die finanziellen Mittel und die Öffentlichkeitsarbeit noch so ausbaufähig, dass sich im Jahr 2002 der Förderverein gründete.

Die Gründungsgeschichte ist ziemlich kurios“, bemerkt Ralf Herrmann, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, schmunzelnd. „Alles begann damit, dass der damalige Vorsitzende ein Gehege für einen Waschbären suchte, den er sich zuhause hielt. Im Wildpark fand er dieses schließlich.“ Der heutige Förderverein umfasst ca. 35 Mitglieder. Die Hauptaufgabe des Vereins der Freunde und Förderer des Wildparks fasst Ralf Herrmann in einem Wort zusammen: „Umweltbildung“.

Diese Bildung wird u.a. durch Führungen und Exkursionen realisiert. Diese finden aber nicht nur im Wildpark, sondern auch im angrenzenden Auwald statt. Der Besucher lernt dabei etwas über die Kräuter des Waldes, die Flora und natürlich über den Schutz der Tiere.


Foto: Verein der Freunde und Förderer des Wildparks

Weiterhin bietet der Verein Bildungsprogramme an Schulen und Kindergärten an. „Wir möchten die Leute an die Natur heranführen, ihr Umweltbewusstsein stärken und damit die Natur schonen“, so Herrmann.

Neben der Bildung ist selbstverständlich auch die Aufbringung von finanziellen Mitteln ein großes Thema des Fördervereins. Einnahmen werden u.a. durch die Vermietung des Meilers, einem Veranstaltungshaus, und durch die kostenpflichtigen Führungen und Spendenboxen erbracht. Auch die Mitglieder des Vereins spenden zum großen Teil. Das Budget des Wildparks ist knapp, und so konnte mithilfe des Fördervereins in der Vergangenheit die ein oder andere Sanierung oder Verschönerung am Park vorgenommen werden. „2008 konnte durch unsere Mithilfe ein neues Wisentgehege gebaut werden“, erzählt Herrmann. Und er fährt fort: „Noch in diesem Jahr soll der Märchenspielplatz des Wildparks repariert werden.“


Foto: Verein der Freunde und Förderer des Wildparks

Auch wenn der Wildpark jedes Jahr etwa 400.000 Besucher verzeichnen kann, so ist die Bekanntheit noch ausbaufähig. Laut einer Umfrage, die vor einigen Jahren durchgeführt wurde, kennt nur die Hälfte der Leipziger den Park im Süden der Stadt. Darum sieht sich der Verein der Freunde und Förderer des Wildparks dazu verpflichtet, den Wildpark weiterhin ins Gespräch zu bringen, damit er weiterhin kostenlos besucht werden kann.

Zum Schluss hat Ralf Herrmann noch ein Anliegen an die Bürger von Leipzig: „Bitte nicht den Fehler machen und scheinbar verlassene Jungtiere im Wald einsammeln. Damit tut man ihnen nichts Gutes, sondern verscheucht damit die Eltern. Außerdem sollten Hunde auch im Wald angeleint werden, damit die heimische Fauna nicht gestört wird.“

NR