Ein One-Way-Ticket nach Napoli, bitte! Ab in die Küche: Micello‘s

urbanite hat für euch einen Blick die Küche des italienischen Restaurants Micello’s geworfen.

Bis nach Neapel, drittgrößte Stadt und kulinarisches Zentrum Italiens, sind es von Leipzig aus 1.175 Kilometer – für unsere hungrigen Mägen sind es noch genau drei Schritte. Dann stehen wir im Micello’s, ehemals Foodkurt, direkt gegenüber von den Höfen am Brühl und staunen nicht schlecht über die hohen Decken und das industriell und doch gemütlich anmutende Ambiente. Es duftet nach Teig und frischen Tomaten und einmal mehr macht sich unser Hunger bemerkbar. Wir dürfen uns heute als Pizzabäcker versuchen und einen kostbaren Blick in die heilige Cucina des Micello’s werfen.

© Steffen Heyde

Wir treten also ein, legen ab, nehmen Platz an einem großen Holztisch und ordern schon mal eine hausgemachte Limonade, bevor sich wenig später Stefan Lorenz, einer der Geschäftsführer des Restaurants, zu uns gesellt. Wir sprechen über das Micello’s, das früher das Foodkurt war und bis vor kurzem noch Luigi’s hieß. Aus patentrechtlichen Gründen wurde der Name allerdings in Micello‘s (das „c“ gesprochen wie „tsch“) umgeändert. Das Konzept hat sich, bis auf ein paar Kleinigkeiten wie z.B. eine verbesserte Karte, jedoch nicht geändert. Die Idee ist also die gleiche – ein italienisches Restaurant, das die volle Bandbreite an Gerichten zu bieten hat. 

„Und das soll eben nicht nur Pizza und Pasta sein. Die Italiener können auch hervorragend mit Fleisch umgehen, oder mit Fisch“, meint Stefan und zeigt uns in diesem Zuge die Karte des Micello’s, die wirklich keine Wünsche offen lässt. So gibt es hier auch viele vegane und vegetarische Speisen; und Pasta-Gerichte können sogar mit Zucchini-Spaghetti serviert werden. Die Getränkekarte ist lang: klassisch italienische aber auch internationale Weiß- und Rotweine teilen sich den Platz mit Cocktails, Spirituosen und hausgemachten Limonaden. Das Micello’s will eben auch, aber nicht nur klassisch italienisch. Das macht sich auch im Interieur bemerkbar, das industriell angehaucht, offen und mit der warmen Beleuchtung auch gemütlich daher kommt, aber eben ohne rot-weiß-grünes Standardgewand. 

© Steffen Heyde
So weit so buono – die süßen Limonaden haben zwar kurzzeitig unseren Zuckerhaushalt auf Trab gehalten, aber mittlerweile melden sich unsere leeren Mägen mahnend an uns zurück. Wir kapitulieren und so geht’s im Gänsemarsch in das Herzstück eines jeden Restaurants: die Küche. Dort angekommen begrüßt uns Koch Sebastian und erklärt, dass hier Pasta, Fleisch- und Fischgerichte und Pizzen zubereitet werden. Die Gäste können durch zwei große Aussparungen in der Wand sogar selbst einen Blick in die Küche werfen. Die Salatbar steht wie eine Insel mitten im Restaurant, genau wie die Dessert-Theke und die kleine Eisdiele, die wir etwas später noch erkunden werden. Sebastian stattet mich erst mal mit einer schwarzen Kochschürze aus und nachdem ich mir die Hände gründlich gewaschen habe, kann es endlich losgehen:

Er holt einen Batzen Teig hervor und zeigt mir, wie man daraus eine Pizza formt.

Ich probiere selbst und stelle fest: so einfach ist das gar nicht – man muss schon aufpassen, dass die Pizza halbwegs rund wird und keine Löcher im Teig entstehen. Ich lasse einen großen Klecks von der hausgemachten Tomatensoße auf meine Pizza gleiten und belege sie erst mit Mozzarella, dann mit jeder Menge Gemüse, wobei die Auswahl riesig ist und ich mich kaum entscheiden kann. Also wähle ich einfach drauf los und belege mit Artischocken, Cherry- und getrockneten Tomaten, Zucchini und Paprika. Und Sebastian meint: „Das nächste Mal kannst du dann eine Pizza mit Avocado- statt Tomatensoße probieren!” Auf das Angebot komme ich doch gern zurück! Meine Pizza muss jetzt noch in den Ofen. Bei 285° Celsius backt das gute Stück nun drei Minuten. Uns kommt das extrem kurz vor, aber es scheint zu reichen: Die Pizza kommt heiß, knusprig und mit zerlaufenem Käse aus dem Ofen zurück auf meinen Teller. Ob sie auch so gut schmeckt wie sie aussieht?

© Steffen Heyde
Sie schmeckt! Zurück an unseren Plätzen essen wir zusammen mit Stefan, der uns noch eine weitere Besonderheit am Micello’s erklärt: „Eine Sache ist da auf jeden Fall der Wein. Wir haben eine riesige Weinkarte und einen eigenen Weinberater, der zu unseren Gästen an den Tisch kommt und Empfehlungen gibt.” Der Weinberater klärt über Herkunft und Geschmack des edlen Traubensaftes auf und ist jeden Mittwoch bis Samstag im Micello’s unterwegs. Außerdem findet im Micello’s jeden dritten Freitag im Monat die „Weinreise” statt. Für 55 € bekommt man dann ein mediterranes 5-Gänge-Menü, fünf Kostproben der edelsten Weine und spannende Geschichten passend zum Thema. 

Satt und glücklich lädt uns Stefan zum Schluss noch auf ein Eis ein – und Eis geht immer. Also folgen wir ihm zur Eistheke am anderen Ende des Restaurants. Ich bekomme einen Portionierer in die Hand gedrückt und darf mir meine Stracciatella-Kugeln selbst aus den Behältern schaben. Wir finden: Einfach lecker und eine super Idee, dass man sich zum Nachtisch noch ein Eis holen kann. Auch das hat so sicher nicht jeder Italiener auf Lager. Und so können wir guten Gewissens bestätigen: Das Micello’s – das, nebenbei bemerkt, erst im September 2018 in die Katharinenstraße eingezogen ist – ist anders als andere italienische Restaurants. Das zieht sich sowohl durch die moderne Inneneinrichtung als auch durch die erlesene Speise- und Getränkekarte und überzeugt ganz nebenbei noch mit bester Innenstadtlage. 

Micello’s – Pizza | Pasta | Grill | Bar

Katharinenstraße 12, 04109 Leipzig

Geöffnet täglich 11:30 bis 23 Uhr | micellos.de