"Mehr aus dem Handgelenk" Ab in die Küche: Volkshaus

Am 31. Dezember 2018 feierte das Volkshaus sein großes Comeback. Mit dem neuen Betreiber kam es aber nicht nur zu Umbauten im Gastbereich; auch in der Küche weht seither ein frischer Wind. urbanite hat sich für euch auf Erkundungstour zwischen Tiegel und Töpfe begeben.

Am 31. Dezember 2018 feierte das Volkshaus sein großes Comeback. Mit dem neuen Betreiber kam es aber nicht nur zu Umbauten im Gastbereich; auch in der Küche weht seither ein frischer Wind. urbanite hat sich für euch auf Erkundungstour zwischen Tiegel und Töpfe begeben:

© Steffen Heyde
Nachdem wir uns den Weg durch das verregnete Leipzig gebahnt haben, sind wir glücklich wie schon lang nicht mehr, als unsere Füße den Dielenboden des Volkshauses betreten. Umhüllt mit wohliger Wärme fühlen wir uns fast wie eingekuschelt in die heimische Bettdecke. Am neuen Tresen wartet auch schon der leitende Küchenchef Michael Baumgart auf uns. Herzlich werden wir begrüßt und erfahren prompt, was heute zusammen gekocht wird: „Makkaroni mit cremigem Ziegenkäse und Rosenkohl, der vegetarische Renner unser Speisekarte!“ erzählt uns der Koch begeistert. Hat da jemand Käse gesagt? Wir freuen uns!

Handwerk wird großgeschrieben

© Steffen Heyde
Wir werfen einen Blick in die Speisekarte und stellen fest, dass auch die 24 anderen Gerichte, die standardmäßig im Volkshaus angeboten werden, es schaffen, uns das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen. Pochierter sächsischer Wels und deftiges Bergkäse-Risotto seien hier nur stellvertretend genannt. Unsere Augen bleiben an der Kinderspeisekarte kleben, die ein absolutes Kontrastprogramm zu Nuggets, Fritten und Co. darstellt. Micha bestätigt uns, dass das Volkshaus ganz besonders großen Wert auf frische und saisonale Zutaten legt – auch bei den Gerichten für die ganz Kleinen. Alle vier bis sechs Wochen wechselt die Speisekarte und passt sich saisonalem Obst und Gemüse an. Danach ist es die Aufgabe der Köche, sich auszutoben und kreativ zu werden: „Handwerk wird großgeschrieben“ im Volkshaus.

Ran an den Kohl 

Wir fühlen uns in guten Händen: Ausgestattet mit einer Schürze geht es für mich hinter den Herd. Zu Beginn geben wir die frischen Makkaroni in kochendes Wasser. Diese brauchen anstelle der standardmäßigen 10-15 Minuten, wie ich es von der vorgekochten Dutzendware aus dem Supermarkt kenne, nur etwa 3 Minuten um gar zu werden. Geschnippelt wurde bereits fleißig in der Frühschicht, weshalb wir die bunten Gemüsezutaten nur noch in der Pfanne rösten müssen. Es geht los mit Rosenkohl – klein aber oho, denn der Kohl ist eine wahre Vitaminbombe: Schon 100 Gramm schaffen es, unseren Tagesbedarf  an Vitamin C komplett abzudecken. Angebraten in Knoblauchöl, mit Salz und einer Prise Zucker, entfalten die kleinen Köpfchen ihren feinen Geschmack und werden leicht karamellisiert. Wir geben frische Tomaten hinzu und gießen das Gemüse anschließend mit einer Glaçage ab. „Das ist eine Flüssigkeit, die sich zu gleichen Teilen aus Butter und Brühe zusammensetzt“, lasse ich mir erklären. Danach übe ich mich im Schwenken der Zutaten: „Mehr aus dem Handgelenk“ lautet der Tipp der Experten. Wir geben den Ziegenkäse, die fertige Pasta und einen großzügigen Schuss Haselnussöl hinzu und schwenken nochmal ordentlich. Voila! Dekoriert wird mit einem Möhren-Kresse-Mix und gerösteter Petersilie.

Schlemmereck 

© Steffen Heyde
Wir suchen uns eine ruhige Ecke und lassen uns auf einer gemütlichen grünen Ledercouch nieder. Während ich hungrig mit dem vollen Teller für Fotos posiere, kann ich es mir nicht verkneifen, bereits den einen oder anderen Bissen zu verkosten. Wahnsinn! Wir verputzen die Pasta gemeinsam bis auf den letzten Rest und bekommen richtig Lust auf ein Dessert – frischen Kuchen oder Honig-Parfait zum Beispiel. Letztendlich entscheiden wir uns nach der Schlemmerei jedoch für einen Kaffee, denn nach der gelungenen und schmackhaften Abwechslung geht es für uns gestärkt zurück an die Arbeit. Danke Volkshaus! Lecker war’s!

Volkshaus | Karl-Liebknecht-Straße 30, 04107 | täglich ab 9 Uhr geöffnet