Die Friedenspfeife von heute Ab in die Shisha-Küche: Rababa

Folgt uns auf einer Nebelwolke auf die Karli 64 in die Shisha-Küche des Rababa.

Der Medizinmann steht in der Mitte seines Stammes und hält eine Friedenspfeife in seinen Händen. Er nimmt einen tiefen Zug und bläst den Rauch hoch in Richtung Sonne. Spätestens seit Winnetou wissen wir, dass die Pfeife ein zeremonielles Symbol ist, das hauptsächlich zur Bekundung der Freundschaft geraucht wurde. Letzteres ist noch heute so, wie unser Ausritt in den wilden Süden beweist. 

© Anne Gahlbeck

Die (Friedens-)Pfeife von heute ist etwas komplexer gebaut als das Pflanzenrohr der Apachen: Tabakkopf, Ascheteller, Rauchsäule, Shishaschlauch, Glasbowl, Kohle und Tabak braucht es, um eine Wasserpfeife zum Dampfen zu bringen. Entscheidend ist natürlich der Shishatabak, dessen süßer Duft uns auf der Karli 64 in die Nase steigt. Inmitten dieser Duftblase wartet Noor auf uns: „Ich wollte unbedingt, dass wir zusammen aufschließen!“ Noor ist DAS Gesicht des Rababas – und mal ehrlich: Eigentlich gibt es keinen Abend, an dem der Geschäftsführer nicht um das Wohl seiner Gäste bemüht ist.

Gespannt folgen wir dem Oberhaupt in die modern-orientalischen Räumlichkeiten: Unser Blick fällt auf gemütliche Sitzecken, fernöstliche Deckenlampen und ganz besonders seltene Shishamodelle. „Für mich wie ein Wohnzimmer, in dem ich Freunde treffe.“ Freunde sind des Pfeifenmachers Stammgäste, die einen großen Teil der Besucher einnehmen. In Fachkreisen ist es übrigens durch-aus üblich, den Mann an der anmutenden Glasflasche – also den, der sich rund um die Uhr um das Überleben einer Pfeife kümmert, als Shishamann zu bezeichnen. In der Regel sieht man ihn auf beziehungsweise mit heißen Kohlen an Tischen vorbeilaufen. Doch zurück hinter die Rababa(r), wo zwischen einem Meer an Shishas, Tonköpfen und Aschetellern jede Menge Tabak lagert. Wir fühlen uns wie in einem Parfümgeschäft, während unsere Nase in den Dosen versinkt: Von Klassikern – Apfel, Traube, Zitrone, Minze – bis hin zu ausgefalleneren Sorten namens Ice Bonbon, Love 66 oder Vampire Day ist eigentlich alles dabei. Einen Favoriten gibt es nicht, stattdessen wird unter den 25 Geschmacksrichtungen gemischt was das Zeug hält. „Mehr als drei sollten es aber nicht sein“, rät Noor. Unsere Wahl fällt auf Lady Killer – was auch immer wir uns davon versprechen.

© Anne Gahlbeck
Kleiner Fingerzeig am Rande: Selbst wenn der Tabak echt dufte riecht und die Konsistenz an Honigwaben erinnert, auf die Idee, die klebrige Tabakmasse zu essen, solltet ihr lieber nicht kommen. Ebenfalls Vorsicht geboten ist bei den glühend heißen Kohlewürfeln, die wir nach 15 bis 20 Minuten brutzeln mit einer Zange (geschickt) auf einen kleinen Teller über dem Tabak platzieren – jetzt fehlt nur noch die Pfeife. Wir staunen: große und kleine Wasserpfeifen in allen Farben und Glasformen. Übrigens sagt man: Wenn man ein paar Eiswürfel in das Wasser der Glasbowl gibt, wird der Geschmack intensiver und der Rauch milder – einen ähnlichen Effekt hat der Eisschlauch, den auch Noor anbietet. Zur Shisha reicht er ein Bier oder einen Drink aus über sechzig fruchtigen Cocktailkreationen. Uns genügt nach beendeter Shisha-Montage das arabische Standardmodell: schwarzer Tee mit frischer Minze. Und ja, was sollen wir sagen? Dann war da nur noch eine große, weiße Nebelwolke, ein neuer Freund und eine Prise Urlaubsfeeling, denn das Beste ist: Wenn man im Rababa Shisha raucht, muss man Zuhause nichts sauber machen.

© Anne Gahlbeck
 

Rababa Shisha Bar

Karl-Liebknecht-Str. 64 | täglich geöffnet von 17 Uhr bis open end

www.facebook.com/RababaShishaBar