Filmfestival "GEGENkino", "Von Bananenbäumen träumen" & "Expedition Happiness Arthouse-Hightlights im April 2017

Unsere Arthouse-Höhepunkte und Empfehlungen, die ihr euch im April 2017 nicht entgehen lassen solltet.

Filmfestival „GEGENkino“

In die vierte Auflage geht am 6. bis zum 16. April 2017 das Film-Festival GEGENkino. Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf Grenzverläufe, der Begriff „Grenze“ wird von künstlerischer und politischer Seite näher betrachtet. Spielorte sind das UT Connewitz, das Luru Kino in der Spinnerei und die Schaubühne Lindenfels

© Presskit/GEGENkino
Hauptsächlich wird es cineastische Auseinandersetzungen mit Grenzen geben, die Thematik allerdings auch mit performativen, musikalischen und wissenschaftlichen Beiträgen analysiert und nicht nur als eine geografische und kulturelle Trennlinie betrachtet. 

Mika Taanila-Filme und Band: Am 15. April 2017 ist im Rahmen des GEGENkinos im UT Connewitz zum Beispiel der finnische Filmemacher Mika Taanila zu Gast. Er bewegt sich zwischen avantgardistischen Filmen, Dokumentationen und experimenteller Videokunst. Es wird eine Auswahl seiner Filme geboten, die zusammen mit CIRCLE, einer finnischen Rockband, den Abend zu einem Live-Erlebnis für Augen und Ohren machen wird.

Zwischen Realität und Imagination in Schaubühne. Die Schaubühne Lindenfels wird dieses Jahr eine Videokunstausstellung anbieten. Synchron werden dabei Filme von internationalen Künstlern gezeigt. Dafür entwickelten die Verantwortlichen extra ein besonderes Raumkonzept. Die Werke bewegen sich, passend zum Thema Grenze, auf dem schmalen Grad zwischen Realität und Imagination, zwischen ästhetischer Fiktion und dokumentarischer Faktizität. Das Spiel mit der Wirklichkeit, auch im politischen Raum wird ebenso behandelt: ideologische Desinformation, Fakes, Verschwörungen und Lügen. Danach wird es noch eine Podiumsdiskussion geben, die auf die gezeigten Videos anknüpft.

Mehr Infos und das komplette Programm gibt es hier. 

Ein kühner Plan: „Von Bananenbäumen träumen“

© thede e.V/Film Agentur + Verleih

Im Luru-Kino auf dem Geländer der alten Spinnerei wird ab dem 6. April 2017 ein filmisches Kleinod gespielt. „Von Bananenbäumen träumen“ spielt in einem norddeutschen Dorf, das wie viele andere ländliche Orte auch, mit den typischen Problemen von Abwanderung und Finanznot zu kämpfen hat. Die Bewohner entwickeln einen kühnen Plan und wollen gegen den Schwund im Dorf kämpfen. Die Idee des Geschäftsmodelles: Gülle, afrikanische Welse und, so kurios es klingt, Bananenbäume. Die thematisierte Landflucht ist ein Problem in ganz Europa, immer mehr Menschen ziehen in die Städte, die Dörfer sterben aus, Schulen müssen geschlossen werden. Über einen Zeitraum von drei Jahren erzählt die Regisseurin Antje Hubert von einer kleinen, aber wachsenden Dorfbewegung aus aller Art von Menschen im hohen Norden Deutschlands.

Mehr über den Ort Oberndorf findet ihr hier, die Spielzeiten auf der Website des Luru-Kinos

Die Suche nach dem Glück: Expedition Happiness

Der junge Berliner Felix Starck kennt sich aus mit dem Reisen. Pauschal gebucht im Reisebüro ist aber nicht sein Ding. Im Jahr 2013 war er bereits 365 Tage mit seinem Bruder unterwegs, 18.000 km und 22 Länder, erkundet mit dem Fahrrad und der eigenen Muskelkraft.

© Felix Starck/Expedition Happiness
Entstanden ist dabei der Film „Pedal The World“, der mit 240.000 Besuchern 2015 der erfolgreichste Dokumentarfilm in den Kinos war.

Ein wenig bequemer, aber nicht minder aufregend, ist das nächste Abenteuer von Felix Starck geworden: die „Expedition Happiness“. Zusammen mit seiner Freundin Selima Taibi kauft er im Frühjahr 2015 spontan einen alten Schulbus in Amerika, kaum vier Wochen später fliegen beide dorthin, mit dabei Hund Rudi und sie beginnen, den Bus zu einem Wohnmobil umzubauen. Der Plan: den Kontinent erkunden, von der Ostküste bis nach Alaska, von Alaska nach Mexiko. Wilde Wölfe, Elche und sogar ein Grizzlybär kreuzen die Wege der beiden, sie besuchen Gletscher, fahren durch Wüsten und Dschungel, werden von der mexikanischen Armee genauestens unter die Lupe genommen, wandern auf den höchsten Gipfel Nordamerikas und stehen im tiefsten Tal des Kontinents. Entstanden ist daraus ein sehenswertes Road-Movie mit persönlichen und wunderschönen Bildern, untermalt mit den Liedern von Selima, die als Sängerin Mogli einfühlsame Songs schreibt. Wie schon der erste Film ist auch dieser komplett alleine finanziert, produziert und wird auch von ihnen in die Kinos gebracht. Am 29. April 2017 könnt ihr zusammen mit Felix und Selima den Film zum ersten Mal bei einer Preview im CineStar Leipzig erleben, die beiden werden von ihrer Reise berichten und erzählen, wo sie das Glück schließlich gefunden haben.