urbanite präsentiert: NAMIKA „QUE WALOU” TOUR 2019 – am 16. Januar 2019 im Felsenkeller „Auch wenn etwas ,für nichts’ war, sollte man es wenigstens gern getan haben“ – Namika im Doppelinterview

Nicht nur wir freuen uns auf Namika, die im Januar in den Felsenkeller tourt. Auch Jonna, die 7-jährige Tochter von unserem el Chefe, ließ diese einmalige Gelegenheit nicht verstreichen und stellte selbst ein paar Fragen an ihre Lieblingssängerin. Deswegen: Namika im Doppelinterview ☺

Nicht nur wir freuen uns auf Namika, die im Januar in den Felsenkeller tourt. Auch Jonna, die 7-jährige Tochter von unserem el Chefe, ließ diese einmalige Gelegenheit nicht verstreichen und stellte selbst ein paar Fragen an ihre Lieblingssängerin. Deswegen: Namika im Doppelinterview

© David Daub

Teil 1: Jonna 

Hallo, wo bist du gerade?

Ich bin gerade in München und spiele heute Abend hier noch mein Konzert, das letzte meiner kleinen Tour.

Hast du eine Schwester oder einen Bruder?

Ich habe zwei Brüder.

Bist du wirklich verträumt und verrückt?

Ob ich verträumt und verrückt bin? Ja! Du auch?

(lacht) Manchmal vielleicht.

Manchmal, nicht wahr? Ja, geht mir genauso.

Wer ist dein Lieblingsmensch?

(lacht) Ich habe ganz, ganz viele Lieblingsmenschen. Meine Familie, meine Freunde, meine Band, meine Fans, die auf meine Konzerte kommen und meine Alben hören, das sind alles meine Lieblingsmenschen.

Was war in der Schule dein Lieblingsfach?

Meine Lieblingsfächer waren Musik und Sport und der Deutschunterricht, streckenweise. (lacht)

Mein Lieblingsfach ist Mathe.

Mathe? Bist du gut in Mathe?

Weiß ich nicht, aber heute hab ich von der Lehrerin im Hausaufgabenheft einen Stempel bekommen und da stand super drunter. Und das bekommen immer nur vier Kinder.

Wow, dann bist du praktisch ein Mathegenie. Das war ich leider nicht, das sage ich auch in einem Song, dass ich nie mit Zahlen konnte. Aber voll gut!

Was ist dein Lieblingsessen?

Das ist sehr schwierig mit einem Gericht zu beantworten, aber ich sag einfach mal: Spaghetti Bolognese geht immer!

Was ist dein Lieblingslied von deinem aktuellen Album?

Ich würde sagen, ich mag alle Songs natürlich gleichermaßen, aber der Song „Que Walou“, der auch den Titel meines Albums trägt, beziehungsweise warum mein Album nun auch so heißt, ist der Song, der ziemlich alles auf den Punkt bringt, was auf dem Album zu hören ist und meine Geschichte erzählt. Deswegen „Que Walou“.

Wolltest du schon als Kind Sängerin werden?

Ich wusste schon als Kind, dass ich unbedingt etwas in der Musik machen will. In welcher Form war mir damals noch nicht bewusst und irgendwann habe ich dann mal ein bisschen ausprobiert, habe angefangen Texte zu schreiben, Musik zu produzieren und dann wurde es immer klarer. Jetzt bin ich das was ich bin: Sänger, Songwriter und Produzentin!

Was gefällt dir am meisten daran, Sängerin zu sein?

Das live unterwegs Sein und das Spielen! Live zu performen macht mir am meisten Spaß.

Mit wem würdest du gern einmal zusammen singen?

Ich würde sehr gerne mal mit Stromae zusammen singen. Das ist ein Künstler, der aus Belgien kommt und auf Französisch singt, und ich mag die Sprache so gern!

Hast du Vorbilder aus der Musik?

Vorbilder nicht, aber ich höre sehr gern viel Musik. Also ich höre so ziemlich alles was gut klingt.

Würdest du gern mal etwas von mir wissen?

Ja gerne, natürlich! Du bist ja sieben Jahre alt. Wie kam es, dass du ein Interview machen wolltest? Wolltest du es?

Ja, ich wollte es.

Okay, und wie kam es dazu?

Weil mein Papa mich gefragt hat.

Ach cool.

Teil 2: Kim

Dein neues Album „Que Walou“ kam jetzt im Juni endlich auf den Markt – nach einer kleinen Pause, in der du natürlich nicht nur entspannt hast. Was war bei dir in den letzten Jahren los?

Was bei mir in den letzten Jahren so abging? Als ich mein erstes Album rausgebracht habe, habe ich sehr viel Promo gemacht und war auch sehr viel live unterwegs, zwei Jahre insgesamt. Dann habe ich mir irgendwann gedacht: Okay, ich muss jetzt mal wieder ins Studio und neue Songs machen (lacht). Das habe ich dann auch getan, war ungefähr für so ein halbes Jahr lang im Studio, habe geschrieben und dabei entstanden letztendlich die ganzen Songs. Außerdem haben wir Videos gedreht, Fotos gemacht, dieses Jahr kam auch das erste Video raus und ja, eigentlich war das schon relativ vollgepackt und sehr durchgeplant.

Ich habe gelesen, dass du, während du in den Studios warst, auch viel gereist bist,  beispielsweise auch in Los Angeles aufgenommen hast. Wie kam es dazu, dass du, sagen wir mal, nicht nur in Berlin aufgenommen hast?

Also erst mal war das ein Geschenk von der Plattenfirma, dass sie uns gesagt haben: „Kommt, jetzt geht mal in die Sonne und lasst es euch gut gehen.“ Dort kann man natürlich auch ein bisschen intensiver an Songs arbeiten, weil man da einfach nicht abgelenkt wird. Ich meine, wenn man in Deutschland ist, kann man von jedem Kumpel, von allen einfach erreicht werden und das bedeutet automatisch immer auch ein bisschen Ablenkung. Deswegen haben wir uns gedacht: Okay, wir fliegen einfach mal raus, um da noch intensiver und konzentrierter an dem Album zu arbeiten.

© David Daub
 

Was hat es eigentlich mit dem Titel „Que Walou“ auf sich?

„Que Walou“ ist eine marokkanische Redewendung und bedeutet „Wie nichts“ und wie nichts ist doppeldeutig. Das kann man sowohl positiv, als auch negativ verwenden. Das positive wäre eine Antwort auf ein Dankeschön. Jemand bedankt sich bei dir und du sagst „Que Walou“, wie nichts, habe ich total gern gemacht. Man kann aber auch eine negative Situation damit beschreiben. Du hast dir jetzt zum Beispiel unheimlich viel Mühe für etwas gegeben und hast leider keinen Erfolg damit gehabt oder so und dann sagt man oft, dass war alles „Que Walou“, für nichts tatsächlich. Ich verbinde irgendwie beide Bedeutungsebenen miteinander und sage: Auch wenn etwas ,für nichts’ war, sollte man es wenigstens gern getan haben.

Ich persönlich mag dein Lied „Ahmed 1960-2002“ unglaublich gern, da ich selbst auch ein ziemlich großer Fan von gefühlsvollen Liedern bin, die eine persönliche Geschichte erzählen. Fällt es dir sehr schwer, solche Lieder zu schreiben und dich damit zu öffnen?

Vielen Dank! Und nein, also in dem musikalischen Prozess ist es eigentlich eher wie so ein Ventil, wie eine Befreiung, dass ich da einfach alles aufschreiben kann, was mir im Kopf rumschwirrt, und in dem Prozess selbst war es überhaupt nicht schwierig für mich. Als es dann aber darum ging, ob wir den Song aufs Album packen, habe ich einen Moment gebraucht – um mir einfach Gedanken darum zu machen und mir bewusst zu sein, dass wenn der Song auf dem Album ist, diesen natürlich auch viele Menschen hören werden und Fragen stellen möchten. Als ich mir diese Gedanken gemacht habe, ist mir nach relativ kurzer Zeit klar gewesen, dass ich da überhaupt nichts zu befürchten habe. Ich bin bereit diesen Song drauf zu packen, weil ich glaube, dass viele, mehr als man glaubt, eine ähnliche Geschichte haben.

Worüber schreibst du denn am liebsten? Bevorzugst du persönliche Geschichten?

Ich hab da kein Lieblingsthema. Alle Themen, die ich zu Musik verarbeite, sind ja von mir persönlich. Begegnungen, Erfahrungen, … wie meine eigene autobiografische Geschichte. 

Inspirieren dich auch politische Themen, z.B. die aktuell bleibende Flüchtlingsthematik?

Klar, am Anfang hat mich das sehr beschäftigt und ich habe mich privat sehr viel damit auseinander gesetzt, aber dass die Flüchtlingspolitik immer noch so ein riesen Thema ist, langweilt mich ehrlich gesagt. Ich finde, dass wir viel, viel größere Themen haben, die wir jetzt mal angehen sollten, außer immer nur zu schauen, was wir jetzt mit den Flüchtlingen machen. Die sind jetzt nun einmal hier und es ist eigentlich ganz einfach zu handhaben, indem man ihnen zum Beispiel mal erlaubt, mit ihren Scheinen, die sie in ihren Heimatländern gemacht haben – es gibt ja einige, die eigentlich relativ wohlhabend sind, sonst hätten die gar nicht herfliegen können, und das sind auch gebildete Menschen zum größten Teil – hier zu arbeiten und gegebenenfalls sogar Arbeitsplätze zu schaffen, hätten wir glaube ich eine echte Win-win-Situation. Deswegen bin ich da mental gar nicht so festgefahren auf die Flüchtlingsthematik, sondern sehe das ganze große Bild Deutschland, oder auch die ganze Welt.

Auf deinem neuen Album hast du ja Features mit Lary und Farid Bang. Wie kam es dazu?

Sie sind beide Freunde von mir, die ich schon lange kenne. Das Feature mit Farid kam zustande, als ich ihm diesen Song gezeigt habe und er den total gefeiert hat. Er fand ihn so schön, dass er gesagt hat: „Ey, ja ich bin am Start. Ich schreibe eine Strophe.“ Gesagt, getan und rübergeschickt, und da entstand sozusagen die Strophe von Farid. Wir waren alle sehr überrascht.

Es zeigt ja auch wirklich eine ganz neue Seite von ihm.

Total! Und das mit Lary kam zustande, weil wir im selben Studio recorden. Wir haben denselben Produzenten und sind befreundet. Eines Abends saßen wir da halt zusammen und ich habe ihr den Song gezeigt und meinte „Hättest du nicht mal Lust, hierauf eine Strophe zu schreiben?“ – hat sie dann auch gemacht und so kam das.

Du hast ja im Interview mit Jonna bereits erwähnt, dass du gern einmal mit Stromae aufnehmen würdest. Sind vielleicht schon Features geplant, auch mit anderen Künstlern?

Weitere Features sind noch nicht geplant. Wenn ich mich jetzt ans nächste Album setze, werde ich mir bestimmt nochmal Gedanken machen, wer zu welchem Song passt, aber dazu müssen glaube ich die Songs auch erst einmal entstehen (lacht). So ganz grob würde ich sagen, ich liebe Stromae, den finde ich ganz toll und da kommt eben auch noch dazu, dass er auf Französisch singt und wir wissen ja mittlerweile, wie cool ich diese Sprache finde, obwohl ich sie selbst nicht spreche.

Hättest du dann auch Lust mit ihm gemeinsam auf Französisch zu singen, oder könnte das etwas Zweisprachiges werden?

Das lass ich mir glaube ich noch offen. Ich kann ja noch kein Französisch, vielleicht lerne ich es aber bis dahin.

Was hast du insgesamt noch für die Zukunft geplant? Du kommst ja ursprünglich aus der Hip-Hop-Szene, hast du Lust auch wieder mehr in diese Richtung zu gehen?

Ja, auf jeden Fall. Ich arbeite und schreibe ja eigentlich immer an Songs für andere oder auch ein paar Songs für mich, die ich dann in einem Ordner parke. Eine Rap-Platte werde ich zum Beispiel auf jeden Fall noch machen, wann die rauskommt kann ich jetzt aber erst mal noch nicht sagen. Das bedeutet aber nicht, dass Namika-Alben darunter leiden werden, oder was auch immer. Es wird dann alles zu seiner Zeit veröffentlicht.

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NAMIKA „QUE WALOU” TOUR 2019

16. Januar 2019, Felsenkeller | Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr

Tickets im VVK 35 € zzgl. Gebühr