Irre, wie plötzlich die Halle explodierte! Märchenhafter Saisonauftakt für den SC DHfK Leipzig gegen die Füchse Berlin

Die Leipziger Handballer gewannen letztendlich die Auseinandersetzung mit 24:23 (10:14) Toren im allerletzten Augenblick.

Die Ansetzung SC DHfK Leipzig gegen Füchse Berlin ist insbesondere am ersten Spieltag ein echter Knaller, nicht nur, weil die Spielstätten der Vereine in relativer Nähe liegen, weil sowohl die Sachsen als auch Berliner auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs setzen, weil Philipp und Michael Müller aufeinander treffen. Es hätten noch andere Gründe genannt werden können. Jedenfalls erfüllte die Begegnung die Erwartungen hinsichtlich Brisanz und Spannung voll und ganz. Die körperkulturellen Handballer gewannen letztendlich die Auseinandersetzung mit 24:23 (10:14) Toren im allerletzten Augenblick. Die einheimischen Anhänger unter den offiziell 4597 Besuchern in der ARENA Leipzig standen Kopf.

© Rainer Justen

Allerdings mussten die Handballfans am Sonntag einiges aushalten. So bleiben die grün-weißen Zuschauer bis zum ersten Treffer der einheimischen Handballer stehen. Eine sehr schöne Tradition. Doch dieses Mal mussten die Anhänger lange, sehr lange warten, bis Maximilian Janke den bärenstarken Dejan Milosavljev im gegnerischen Kasten überwinden konnte. Da waren 11:14 Minuten gespielt. Da führten die Berliner durch Hans Lindberg und Fabian Wiede 0:5. Nur wenige Augenblicke später lagen die favorisierten Gäste mit 1:7 Wirkungstreffern vorn.

Die Füchse waren wirklich Favorit. Sie konnten von den bisherigen elf Begegnungen mit den Sachsen neun Spiele gewinnen, sie können auf den höheren Saisonhaushalt verweisen, können etliche Nationalspieler mit stattlichen 1337 Einsätzen (gegenüber 302 Einsätzen auf der Gegenseite) aufbieten. „Wir müssen das Spitzenteam über unsere Emotionen knacken“, hatte André Haber gefordert. Natürlich müssen seine Männer außerdem das eigene Leistungsvermögen ausschöpfen und Fehler minimieren. Das schafften die Grün-Weißen in der ersten Viertelstunde nicht. Der Chefcoach wollte seinen Männern helfen, nahm beizeiten zwei Auszeiten, ließ Marko Mamic angreifen, wechselte Torwart Jens Vortmann ein.

In der Folge wurden die einheimischen Handballer immer stabiler. Vortmann parierte gleich mehrere Bälle, Mamic erzielte vier Treffer und Viggo Kristjánsson verwandelte drei Siebenmeter sicher. Sie schafften es, den Rückstand aus der Anfangsphase der Begegnung allmählich zu verkürzen. 7:12, 10:14, 13:16, 16:18. Velimir Petkovic, der Trainer der Berliner, suchte nach einer anderen Erklärung: „Ich habe viele Anrufe erhalten, dass das keine zwei Minuten gegen meine Jungs waren.“ Tatsächlich hatten Jakov Gujon und Mijajlo Marsenic kurz hintereinander mehrere Zeitstrafen kassiert und einige Lücken in der Abwehr hinterlassen.

Es gab allerdings noch einen anderen, viel entscheidenderen Fakt. Denn die Berliner bauten vor allem auf die drei deutschen Nationalspieler Paul Drux, Simon Ernst und Fabian Wiede im Rückraum, die anfangs stark agierten, doch schließlich von den Gastgebern weitgehend „in den Griff“ gekriegt wurden. 

Obendrein konnten sich sowohl Franz Semper als auch Philipp Weber steigern. Die beiden Rückraumspieler erzielten zusammen neun Tore und die Arena wurde in der Schlussphase zu einem echten Tollhaus. „Irre, wie plötzlich die Halle explodierte!“ stellte André Haber fest, als Weber die einheimischen Handballer sechs Minuten vor Ultimo erstmals in Führung warf. 22:21. Zwar hielten Lindberg (insgesamt zehn Tore) und Marsenic bei den Berlinern noch mal dagegen, doch die Leipziger nutzten den allerletzten Angriff beziehungsweise die allerletzten dreißig Sekunden, um Lucas Krzikalla auf Rechtsaußen zu bedienen, der daraufhin zum entscheidenden 24:23 traf. 

Spielbericht: Leutzscher Welle 

Der erfolgreiche Heimspiel-Auftakt macht bei den Leipziger Fans Lust auf mehr. Passend dazu beginnt heute, am 26. August 2019, um 10 Uhr der Vorverkauf für die drei Heimspiele im Oktober. Mit dem Oktoberfest-Ticket sehen DHfK-Fans die drei Heimspiele gegen Lemgo, Balingen und den BHC und sparen dabei 30 Prozent. Somit profitieren auch alle treuen Fans, die keine Dauerkarte haben und können im Oktober quasi ein Spiel gratis besuchen.

Das nächste Heimspiel des SC DHfK Leipzig findet am 3.9.2019 gegen Stuttgart statt.

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