Durchgeschwitzt, Durchgebogen und Neugeboren Ausprobiert: Probetraining beim Showcolate Danceteam

Wir haben uns gefragt, wie die Mädels sich auf Auftritte vorbereiten und wie viel das Ganze mit dem Cheerleader-Klischee zu tun hat.

Wir haben uns gefragt, wie die Mädels sich auf Auftritte vorbereiten und wie viel das Ganze mit dem High School Cheerleader-Klischee zu tun hat. Also zögerten wir nicht lange und suchten die Turnhalle der Karl-Heine-Schule auf, wo sie dienstags trainieren.    

Zwei Mal wöchentlich (und ein Mal im Monat am Samstag) geht’s in Lindenau ordentlich zur Sache. Denn dann trainieren die Cheerleader der SC DHfK Leipzig Handballer, die Mädels von Showcolate. Die Geschichte des Teams reicht zurück bis 1997, als die damaligen SachsenCheers ihren ersten Auftritt beim Fußball hatten.

Trainerin Steffi, die den Sport seit 19 Jahren ausübt, begrüßt uns herzlich. Seit letztem Jahr ist sie die stolze Leiterin des 13-köpfigen Teams. Sie erklärt uns, dass das dreistündige Training dienstags und donnerstags zwar große Anstrengung mit sich bringt, jedoch nötig ist. Viele Bereiche werden im Training abgedeckt und dann gibt es noch die Choreografien, die noch den kleinsten Teil des Trainings einnehmen. Um den DHfK zu repräsentieren und an Meisterschaften teilzunehmen, ist körperliche Fitness und präzise Technik unumgänglich.

Muskelkater vorprogrammiert

Dem Fitnessaspekt widmen wir uns direkt in der Erwärmung. Sechs Minuten Laufen ist angesagt. Darauf folgt Kraft- und Kardiotraining für die nächste Dreiviertelstunde. Liegestütz ist noch die leichteste Übung. Zu sagen, dass mir der Schweiß in die Augen tropfte, klingt vielleicht übertrieben, entspricht jedoch der ungeschönten Wahrheit.

Um die Atemfrequenz wieder zu verlangsamen, bilden wir einen Dehnkreis. Beim Durchschnaufen ist Zeit für eine Vorstellungsrunde. Während der Dehnübungen erzählt jeder etwas von sich. Der Durchschnitt steht am Anfang ihrer Zwanziger und einige sind schon über zehn Jahre mit von der Partie. Überrascht sind wir, als sich die 14-jährige Freya vorstellt. Normalerweise sollen die Mitglieder mindestens 16 sein, jedoch betreibt Freya den Sport bereits, seit sie fünf Jahre alt ist. 

Nachdem wir uns bekannt gemacht haben, folgt die Partnerdehnung. Dazu stellen wir uns an die Wand und geben uns Hilfestellung bei der Beindehnung, die uns auf die bevorstehende Spagatrunde vorbereitet. Das Beherrschen ist jedoch keine Voraussetzung für die Aufnahme ins Team. Nachdem wir uns gefühlt einmal komplett durchgebogen haben, gehen wir über zum Techniktraining. Erwärmt sind wir zweifellos.

Plötzlich beim Ballett?

Los geht es mit Drehungen, den sogenannten Châines und Chassés. Ich fühle mich zurückversetzt zu meinen Ballettstunden in Kinderjahren. Nach mittlerweile zwei Stunden werden Sprünge wie der Spagatsprung und Hebefiguren geprobt. Den Abschluss des Trainings bildet das Erlernen oder Perfektionieren der Choreografien. In einer Saison gibt es vier Eröffnungstänze und 10-12 Time-Outs, welche immer 45 Sekunden dauern. Nach den drei Stunden Training bin ich außer Puste, fühle mich aber wie neugeboren. 

Was den Sport für die Mädels besonders macht? Der Teamgeist, die Leidenschaft und natürlich auch der Ehrgeiz, so gut wie möglich zu performen. Immer wieder sind sie auf der Suche nach Verstärkung für ihre kleine Cheerfamilie. Falls ihr also etwas zum auspowern und Spaß haben sucht, empfehle ich euch doch mal beim offenen Training am Samstag vorbeizuschauen und euch einen Eindruck zu machen.

Über die nächsten Trainingseinheiten könnt ihr euch unter facebook.com/ShowcolateDanceTeamSCDHfK und unter showcolate.de informieren.

Training in Coronazeiten? 

Bitte beachtet, dass ihr euch vor dem Probetraining aufgrund der aktuellen Situation bei Coach Steffi via Mail oder telefonisch meldet. Sie spricht mit euch alle weiteren Details ab.