Fliegende Wörter Ausstellung: „Sensation – Propaganda – Widerstand“

Wir besuchen die neue Ausstellung „Sensation – Propaganda – Widerstand. 500 Jahre Flugblatt: von Luther bis heute.“ im Deutschen Buch- und Schriftmuseum.

Schon 500 Jahre ist es her, dass Martin Luther 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche schlug. Darin kritisierte er das Papsttum und die Ablasspraktik der katholischen Kirche und setzte damit eine Welle der reformatorischen Bewegung in Gang. In diesem Jahr wird das Lutherjahr gefeiert. Dies nahm die Deutsche Nationalbibliothek zum Anlass, um die Ausstellung „Sensation – Propaganda – Widerstand. 500 Jahre Flugblatt: von Luther bis heute.“ aktuell in ihrem Deutschen Buch- und Schriftmuseum zu zeigen. Hier lagert geballtes Wissen über die Geschichte des Flugblatts auf kleinstem Raum. Angefangen mit dem Mittelalter, in dem es noch dazu diente, die Menschen über kuriose

© Sophia Spiller
Geschöpfe mit drei Armen, vier Beinen und zwei Zungen zu informieren, entwickelte sich das Flugblatt langsam zum Medium der Berichterstattung über politische, religiöse und soziale Themen. 

Information, Provokation, Widerstand

Es soll jedoch nicht nur informieren, sondern auch provozieren und zum Widerstand aufrufen. Die Bedeutung und Wirkmächtigkeit des Massenmediums in den einzelnen Epochen wird nicht nur durch die Infotafeln mit übersichtlichen Texten begreifbar, sondern auch durch akustische und visuelle Elemente unterstützt. An einer Schreibmaschine kann man sich selbst ausprobieren und Durchschläge seines Geschriebenen erstellen. Ein besonderer Fokus wird in der Ausstellung auf die Technik des Druckens und auf Leipzig gelegt: In den Montagsdemos 1989 wurden Flugblätter genutzt, um beispielsweise zum Gewaltverzicht aufzurufen. Die Ausstellung ist interessant, gut aufbereitet und lohnt sich für einen Ausflug.

Info: Die Ausstellung könnt ihr noch bis zum 23. Juli 2017 besuchen. Der Eintritt ist frei.