Für linke Hände und Hobbybastler Blick hinter die Kulissen: Café Kaputt

Nicht alles, was kaputt geht, muss man wegwerfen oder teuer reparieren lassen. Das Café Kaputt wagt mit euch den Selbstversuch.

Dass man nicht gleich wegschmeißen muss, was kaputtgeht, ist nicht nur eine Lebensweisheit, sondern wird wörtlich genommen im Café Kaputt. In der Selbsthilfewerkstatt blickt ihr hinter die Fassade des defekten Lieblingsstücks und werdet gleichzeitig Teil eines Projektes mit pädagogischer, sozialer und ökologischer Idee.

© Café Kaputt

Falls man euch lieber nicht mit Hammer, Schere und Co. allein lassen sollte, ihr es aber trotzdem nicht einseht, das Kaputtgegangene teuer reparieren zu lassen oder gar wegzuschmeißen, schaut unbedingt im Reparaturcafé auf der Merseburger Straße 102/104 vorbei! Egal ob liebster Stoffteddy, zerrissene Bluse, mit der ihr doch so viel durchgemacht habt, oder der lang treu gewesene MP3-Player, an dem ihr hängt – hier wird in jedem der Do-it-yourselfer geweckt. Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Reparaturhelfern lernt ihr, dass vieles mit wenig Aufwand repariert werden kann und dass Basteln Spaß macht – nicht nur als Kind.

Bewusster Umgang mit Alltagsgegenständen wird gefördert

Das Café Kaputt ist eines von mehreren Projekten des leben.lernen.leipzig e.V., der die kritische Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft und darin vor allem die politische Jugendbildung fördert. Deswegen entstand das Reparaturcafé in Kooperation mit zwei Leipziger Schulen und konnte im Juni nach zwei Jahren Konzeption und Planung und dank Förder- und Spendenbeiträgen eröffnet werden.

Das „Café“ ist mehr ein „es gibt auch mal einen Kaffee oder Tee zum Werkeln“ und nimmt eine untergeordnete Rolle ein. Es soll vor allem darum gehen, den Umgang mit unseren Alltagsgegenständen bewusster und nachhaltiger zu gestalten und Freude am Helfen und gemeinsamen Reparieren zu entdecken.

© Bianca Rositzka
Ein weiterer positiver Effekt: Es landet nicht alles völlig kopflos einfach im Müll!

Café Kaputt sucht weitere Unterstützung in allen Bereichen 

Um die Werkstatt instandzuhalten und das Angebot zu erweitern, freut sich der Verein über Unterstützung jeglicher Art. Die erste Förderperiode ist im August ausgelaufen und nun heißt es Daumendrücken für weitere Unterstützung. Jede noch so kleine Spende hilft dabei. Neben der kostenlosen Reparatursprechstunde werden auch zunehmend umfangreiche Bildungsangebote für Schulklassen und andere Gruppen rund um „Reparieren statt Wegwerfen“ angeboten.

Ebenso wird an anderer Stelle noch Verstärkung gesucht, so z.B. einige Werkzeuge und Möbel, aber auch Reparaturexperten, die sich für den Verein engagieren möchten. 

Infos: Aktuelle Gesuche und alle weiteren Infos gibt‘s auf dem Projektblog unter www.reparieren-in-leipzig.de