urbanite Leipzig auf "heiligem" Boden Vom ersten Mal: Ausflug ins Sterniversum – Brauereiführung bei Sternburg

Die Führungen durch die SternburgBrauerei werden aus bekannten Gründen leider bis mindestens Juli nicht angeboten. Also nehmen wir euch hier noch mal mit – auf ins Sterniversum!

Die Führungen durch die Sternburg Brauerei werden aus bekannten Gründen leider bis mindestens Juli nicht angeboten. Also nehmen wir euch hier noch mal mit – auf ins Sterniversum!

„Ich habe da schon mal was für Sie vorbereitet!“, begrüßt uns Sternburg-Geschäftsführer Martin Zapf und drückt uns einige Sterni-Plakate in die Hand: Mit Sprüchen wie „,Nein Danke – Das geht doch gleich in’ Kopf’ – ‚Nee, ins Herz!’“ oder „,Sternburg? Zu welchem Anlass passt das denn? – Zu jedem!’“ wird frech und trotzig mit den Sterni-Vorurteilen gespielt und selbstbewusst reagiert. Schon mal vorweg genommen: Eins hat Sterni echt drauf – es zieht einen in seinen Kult-Bann.  

Donnerstag, 12 Uhr. Die Brauereiführung beginnt mit einer Präsentation im Fan-Treff. Martin Zapf ist seit 2011 Geschäftsführer bei Sternburg und leitet unsere Gruppe an diesem Tag durch die Ecken und Kanten des Sterniversums. Immer grinsend, erzählt er uns von der Historie der Sternburg Brauerei und hat auch die ein oder andere Anekdote auf Lager.

„Wir schließen niemanden aus!”

Die Meinungen zu Sternburg spalten die (ostdeutsche) Nation. „Wer trinkt eigentlich Sterni?“ ist eine Frage, die uns zu Anfang beschäftigt. Die Antwort: „Alle. Wir schließen da niemanden aus! Sternburg gehört zu den fünf beliebtesten Bieren in Ostdeutschland.“ Tatsächlich geht der Kult von der älteren Generation, die die Tradition des Bieres schätzt, bis zum 18-jährigen „Vorglüher“. Es ist unglaublich, was sich die Fans einfallen lassen: Aufwändige Basteleien, Sterni auf Reisen, Sterni im Weltall … Ein Highlight der letzten Jahre war wohl die aus über 130.000 Kronkorken nachgebaute Sternburg-Flasche eines Fans, die auch in der Brauerei bestaunt werden kann. Es ist eine mitreißende, augenzwinkernde Symbiose aus Fans und Brauerei entstanden, sodass das eigentliche Produkt fast etwas in den Hintergrund gerät. Dessen Entstehung schauen wir uns aber jetzt an!   

Der Rundgang beginnt

Tipp: Wer am Anfang ein Bier trinkt, sollte sich auch gleich mal zu den Toilettengegebenheiten auf dem Gelände informieren. Wir stiefeln über den Sternburg-Innenhof.  Als Zapf erzählt, wie bei einem der letzten Sternburg-Fanfeste 60 Sterni-Fans aus ihrem Bus gestiegen sind, sich hinknieten und den Boden küssten, liegt doch etwas Episches in der Luft.   

© Lisa Schliep
Erste Station ist die Bierproduktion. Wir werfen einen Blick ins Sudhaus, wo Gerstenmalz auf Wasser trifft, um sich später mit dem Hopfen zu vereinen, und werden sofort abgelenkt durch ein von Sternifans interpretiertes „letztes Abendmahl“ – wir hätten es nicht besser machen können (und wir haben es schon versucht!). Dieses Bild ist eines von 40 Fankunstwerken, die sogar mal ausgestellt wurden und sich jetzt verteilt in der Brauerei wiederfinden. Welches Bier sonst kann eine solche emotionale Bindung seiner Trinker vorweisen? 

Sechs Tage in der Woche wird abgefüllt 

Nächster Halt: Die riesigen Gär- und Reifetanks, die aus unserem würzigen Hopfen-Gemisch ein alkoholisches, kohlensäurehaltiges Getränk machen. Hier wird die selbstgezüchtete Hefe zum Bier-Fötus hinzugegeben und dann heißt es: warten (ca. drei Wochen). Inzwischen dürfen wir hoch hinaus und werfen einen Blick über die Dächer der Sternburg. Eine Brauerei mitten im Wohngebiet. „Sechs Tage die Woche findet hier die Abfüllung statt, d.h. man muss sich schon mit den Nachbarn arrangieren, aber das kriegen wir gut hin“, berichtet Zapf.  

Zweite Station ist die Sortierung. Aus dem Supermarkt oder vom Späti kommen Flaschen verschiedener Marken zurück in die Brauerei. Um diese auseinanderzuklamüsern, arbeitet die Sternburg Brauerei u.a. mit der Diakonie am Thonberg zusammen und ermöglicht 25 beeinträchtigten Menschen, einem normalen Job nachzugehen. Wir winken kurz in die – doch recht laute –Sortierung und machen uns weiter zum Endgegner: Abfüllung. Vollautomatisch und überwacht. Wir treffen auf Auspacker, Saubermann, Inspektor, Abfüller, Etikettierer und Einpacker. Flasche an Flasche reiht sich hier aneinander, durchläuft die Stationen und landet am Ende, so der Inspektor will, mit den anderen wieder im Sterni-Kasten.  

© Lisa Schliep
Wir schauen dem Treiben eine Weile zu und machen uns dann allmählich zurück, vorbei am Haustrank-Ausschank für die Mitarbeiter, zum Fan-Treff. Dort versorgt man uns noch mit einer kleinen Auswahl aus dem Sterni-Sortiment – stilecht im Sterni-Beutel mit der Aufschrift „Feierabend muss bezahlbar bleiben!“. Den haben wir jetzt auch, nach fast zwei Stunden im Sterniversum – schön war‘s! 

Auch wenn eine Reise ins Sterniversum gerade nicht möglich ist, könnt ihr euch im Onlineshop mit tollen Sterni-Artikeln eindecken. Unsere Favoriten: der neu eingetroffene „Bierdusche”-Duschvorhang, die Sterniletten oder das Sternburg-Fahrrad!

sternburg-shop.de