Ignorante Medien; Holbeinstraße macht Dampf; intimes Stadtgespräch Caros Citytalk: Ignorante Medienfuzzis, Gentrifizierungsopfer, Leipziger Klotalk

Let’s talk about: Ignorante Lokalmedien, Leipziger Verdrängungsprozesse, und den wohl intimsten Dialog – den Klotalk.

„Pfui, ihr Medienfuzzis!“

© Carolin Schreier
Schande – über uns! Kürzlich erhielten wir eine E-Mail, die sich an unterschiedlichste lokale Medien richtete mit dem Titel „Die Ignoranz der Medien am Welt-Aids-Tag und danach ist grenzenlos“. In der Mail heißt es unter anderem: „Pfui, Ihr Medienfuzzis – ich schäme mich für diese Respektlosigkeit der Gesellschaft.“ Oft scheint uns das Thema zu fern, um es nahe zu bringen. Doch nach wie vor leben etwa 35 Millionen Menschen mit HIV, ca. 2,1 Millionen kommen jährlich dazu. Noch lange nicht haben alle Betroffenen den nötigen Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten und leiden neben der Krankheit vor allem an Stigmatisierung. Der Welt-Aids-Tag findet jährlich am 1. Dezember statt.

Holbeinstraße 28a

© Carolin Schreier
Gentrifizierung ist kein Naturgesetz! Wohnen ist kein individuelles Problem, sondern eine soziale Frage.“ So lautet es beim Bündnis „Nowhere“! Gemeinsam wurde in Solidarität mit der Holbeinstraße 28a und anderen den Verdrängungsprozessen zum Opfer gefallenen Wohnungen (z.B. Kantstraße) deswegen kürzlich demonstriert und vor den Firmensitz des KSW Immobilienunternehmens getreten. Dieser habe nach „unzähligen baulichen Schikanen“ sowie fragwürdiger Entmietung die Mieter aus ihren Wohnungen vertrieben. Die Forderung von „Nowhere“: „Bezahlbarer Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen und selbstbestimmte Wohn-, Kultur- und Lebensentwürfe.“

Leipziger Klotalk

© Carolin Schreier
Ich möchte sensibilisieren – euch! Und zwar auf den Leipziger Klotalk. Unsere hiesigen öffentlichen Örtchen sind nämlich mehr als nur ein Platz des Kreislaufs – sie sind auch ein (stiller) Ort spiritueller Eingebung, regen Diskurses oder auch nur dummen Geschwätzes in Form der ewig umstrittenen „Schmiererei“. Und so lohnt es sich, die Lesebrille stets in die sanitären Vorrichtungen zu entführen und dem Stadtgespräch der Klowände zu lauschen. Es gibt wohl keinen intuitiveren, intimeren und inspirierenden Dialog als ihr ihn auf dem Topf finden könntet. Auch kein Geheimnis: „Klotüren streichen ist wie Bücher verbrennen“ (Autor wahrscheinlich Charles Bukowski).