Stadtgeflüster im September 2015 Caros Citytalk: Primark, Bond Truluv im Hier+Jetzt, humorvolles Reudnitz

Primark zeigt, wie es nicht sein soll, der Leipziger Urban Artist Bond Truluv zeigt neue Wege und das schöne, dunkeldreckige Reudnitz zeigt Humor.

Nein danke!

© Carolin Schreier
„Das irische Erfolgsunternehmen Primark, bekannt für spottbillige Trendkleidung, ist in Deutschland an 18 Standorten vertreten und expandiert munter weiter“, heißt es auf der offiziellen Primark-Deutschland Homepage. Spottbillige Trendkleidung – da zuckt der Körper und das Würgen bekommt Überhand. Erst recht, wenn man bedenkt, dass in der Hainspitze Deutschlands größte Filiale der irischen Modekette entstehen soll! Bitte, bitte liebe LeipzigerInnen: Lasst es nicht zu solch ekelhaft langen Schlangen bei der Ladeneröffnung (irgendwann 2016) kommen, lasst wegen `nem Rock für `nen Sechser bitte nicht all eure Gedanken zu Hause! Primark ist im Grunde nichts anderes als der Spiegel einer konsumgeilen, nicht-nachhaltigen und rücksichtslosen Wegwerfgesellschaft – drehen wir den Spiegel um!  

Beyond: Bond Truluv

© Bond TruLuv
„From Passion 2 Obsession“ heißt es beim Leipziger Urban Artist Bond Truluv. Noch bis zum 27. September 2015 könnt ihr seine Werke in der Galerie Hier + Jetzt bestaunen, zur Vernissage am 2. September war der Künstler auch selbst anwesend. Interessant sind vor allem die neuen Wege, die Bond in puncto kalligraphischer Vielfalt, 3-Dimensionalität und Stil-Vielfältigkeit schafft zu gehen. Als freischaffender Künstler (und studierter Anthropologe) ist Bond in Europa, Afrika, aber vor allem Asien künstlerisch sehr aktiv. In verschiedensten internationalen Kunstprojekten ist er beteiligt.

Fahrscheinsharing

© Dunkel Dreckig Reudnitz
Reudnitz – irgendwie das Viertel mit dem meisten Humor. Von der Selbstironie über `nen ordentlichen Zynismus, aber auch kritischer Komik – der Osten bringt uns zum Schmunzeln und Nachdenken. Immer wieder aufs Neue. So auch diesmal: Da seit August 2015 die Fahrscheintickets (wieder einmal) teurer geworden sind, reicht man sich in Reudnitz gleich die Hand. Ticket-Sharing, wie schön (nicht wegwerfen: Hinterlegen!) Für den Geber gibt’s Karma und für den Nehmer (keinen Döner – mehr) aber zum Beispiel ein paar Flaschen Sterni. Da geht die Rechnung noch auf. Die Idee ist auch irgendwie schöner, als die Automaten anzuzünden!