Let's talk about: Leipzigs Straßen aus Zucker, GSO mit Musik und Message sowie ein kleines Mädchen namens LINA Caros Citytalk: Überzuckertes Lebensgefühl, GSO für Freiräume, LINA

Diesmal: Warum Leipzgs Straßen aus Zucker widerlich klebrig, die GSO wunderbar laut und LINAs Nachrichten zauberhaft schön sind.

Diesmal: Warum Leipzgs Straßen aus Zucker widerlich klebrig, die GSO wunderbar laut und LINAs Nachrichten zauberhaft schön sind.

Überzuckertes Lebensgefühl

© Carolin Schreier
Keiner hat das Recht, „seine“ Stadt für sich zu beanspruchen und Mauern der Stadtgrenzen entlang zu ziehen. Zuzug bedeutet für eine Stadt auch immer eine Chance von Vielfältigkeit und Entwicklung. Doch heißt Zuzug auch steigende Mieten und Verdrängung. Geschürt durch Geschichten wie das kitschig-dramatische „Mein Leipzig“-Video, welches sich wie ein Lauffeuer über die Facebook-Chronik legte. Ja, Leute – überhypen wir doch noch ein bisschen mehr! Ich sehe die Hallenser förmlich vor mir: Zurückgelehnt, da „Die Welt“ nicht kürzlich schrieb, wie lebenswert doch Halle sei und dass die Sonne in Halle länger scheine, als in vielen anderen Großstädten. Zufrieden damit, dem Presserummel zu entgehen und all jene Vorzüge des wirklich „Unfertigen“ zu genießen, ohne überzuckertes „Lebensgefühl“.

GSO für Freiräume und Mitbestimmung

© Carolin Schreier
Bleiberecht auf Stadt – „Niemand hat die Absicht, Luxus-Lofts zu errichten“ – unter diesem Motto wird die diesjährige GSO am 11. Juli mit viel Musik und Message durch die Straßen ziehen. Im Süden wird fleißig entmietet, im Westen malen Investoren Bilder von Luxus-Lofts am Kanal, auch das dunkel-dreckige Reudnitz muss seinen Charme wohl langsam versteckt zelebrieren, sonst wird auch das letzte Wächterhaus weichen müssen. Die GSO macht sich laut für Freiräume und Mitbestimmung im Stadtbild! Irgendwie die logische Konsequenz von Medienjubel und Schmacht-Videos über „Unser Leipzig“.

„Wer bist du? Träumst du? Wonach suchst du?“ – Danke LINA

© Carolin Schreier
LINA ist ein kleines Mädchen, dass die Welt vor den grauen Herren retten möchte. „Ohne Schildkröte, aber dafür mit Stiften, Papier und Sprühdosen“, heißt es auf der Facebook-Seite von LINA. Und irgendwie tut sie das auch ein bisschen. Zu sehen sind die Fragen und Aussagen, die uns LINA zuschmeißt, oftmals im Westen Leipzigs. Fragen à la: „Wer bist du?“, „Träumst du?“, „Wonach suchst du?“ und „In was für einer Welt willst du leben?“ Die Antworten muss wohl jeder für sich selbst finden, doch finden wir auch kluge Ansätze: „Diese Welt ist voller Angst. Lasst uns anfangen zu lieben. Jetzt! Lasst uns frei sein. Du hast die Wahl: Angst oder Liebe?“