Auf Augenhöhe mit den Eichhörnchen In den Kochtopf geschaut: Glashaus

Grün, grüner, Clara-Zetkin-Park. Mittendrin, das Glashaus. Wir haben einen Blick in die Küche geworfen und sind überwältigt von so viel Frische.

Betritt man den Clara-Zetkin-Park um diese Jahreszeit, sieht man nur Grün – und muntere Eichhörnchen! Man hört die Vögel ihre Lieder singen und Leipzigs grüne Lunge laut atmen. Mittendrin das Glashaus: Ein Biergarten mit Platz für ca. 360 Menschen (Selbstbedienung) sowie ein Außen- und Innenbereich des Restaurants für nochmal insgesamt 300 Gäste. Genug Platz! Auch für uns:

© Carolin Schreier
Wir treffen uns mit Chefkoch André und Marketingmitarbeiterin Vivien. „Am 6. April 2016 haben wir gefühlt das nächste Level erreicht. Nach vier Monaten Umbau und einer Neustrukturierung der Karte erscheinen wir sozusagen in gewohnter Tradition, aber in neuem Gewand. Wir wollen einen Spagat zwischen mediterraner, vegetarischer und klassischer Küche hinbekommen.
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So gibt’s z.B. Bio-Brot mit selbstgemachtem Hummus, aber auch unsere Klassiker wie gefüllte Paprika und Rindsroulade“, erklärt André. Auch gibt es eine Eiskarte mit ca. 50 Sorten und unserem persönlichen Favoriten – dem Glashaus-Frühstück. 5,90€ zahlt man unter der Woche und darf ein kleines, feines Frühstücksbuffet mit frischen Bäckerbrötchen und O-Saft erwarten. Für den Preis bekommt man in Leipzig oft auch nur eine Aufbacksemmel und zwei Scheiben Emmentaler – und hockt nicht mitten im Park! 

Regionalität soll verstärkt im Vordergund stehen

  

© Carolin Schreier
Vivien und André erzählen, dass fortan die Regionalität verstärkt im Vordergrund stehen soll. So gibt es beispielsweise Fisch und Frischmilch aus der Region, Carpaccio vom Bio-Bullen aus Greudnitz und selbstgemachtes Pesto mit Kräutern direkt aus dem Clara-Park. Das wollen wir sehen und stehen im Handumdrehen vor einem üppig gefüllten Wildbeet voller Kräutern und Blüten. „Es ist einfach klasse, den Kräutergarten vor der Tür zu haben. Je nach Lust, Laune und Saison werden unsere Gerichte mit den Kräutern und Blüten abgeschmeckt“, schwärmt André. Vivien fügt hinzu, dass gerade Letzteres ein wichtiges Anliegen des Glaushauses ist. „Man muss nicht jeden Monat alles haben. Manchmal hat man den Eindruck, wir leben in einer Gesellschaft ohne Jahreszeiten. Wir wollen uns mehr der Saison anpassen und hoffen natürlich, unsere Gäste haben dafür Verständnis.“

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Das finden wir ebenso gut wie unsere Kräutermix-Ausbeute, die u.a. aus einer vollen Hand silberblättriger Zi-tronenmelisse besteht. Ab damit in die Küche und erst mal beiseite gelegt, denn unser Flammkuchen in spe muss auch noch hergestellt werden. Die ovalen Teigfladen werden zuerst großzügig mit einer Schmand-Frischkäse-Mischung zugedeckt, anschließend mit Ziegenkäse und Pilzen bestreut. Dann wird das Paket für vier Minuten in den Ofen geschoben und macht sich mittels seines Duftes schon nach der Hälfte der Zeit bemerkbar.

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Heiß und verzehrbereit befreien wir den Flammkuchen aus dem Ofen und kredenzen ihn liebevoll mit unserem selbstgepflückten Kräuter- und Blütenmix, welcher bereits mit einem selbstgemachten Hausdressing von André vermengt wurde. Fertig! Wir lassen uns den Flammkuchen im Außenbereich des Glashauses schmecken und genießen Biss für Biss gleichermaßen visuell und kulinarisch das satte Grün – immer auf Augenhöhe mit den Eichhörnchen.