Underdog gegen übermächtigen Riese? DFB-Pokal: RB Leipzig gegen SC Paderborn

Am Sonntag, den 17. August 2014, spielt RB Leipzig gegen den SC Paderborn im DFB-Pokal. Dabei gibt es auch ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Bullen Stefan Kutschke. Wird ein Spiel „Gut gegen Böse“?

Der Aufstiegsheld von 2013 Stefan Kutschke kommt zurück nach Leipzig! Allerdings nicht als Bulle, aber immerhin als Bundesligaspieler. Der ehemalige Publikumsliebling spielt seit dieser Saison für den SC Paderborn, der am Sonntag, 17. August 2014 um 18:30 Uhr in der Red Bull der DFB-Pokal Gegner der Roten Bullen sein wird.

© RB Leipzig

SC Paderborn und RB Leipzig – zwei Frischlinge in ihren jeweiligen Ligen. Der SC Paderborn stieg nicht gerade als Topfavorit der letzten Saison in die höchste deutsche Fußballliga auf. Währenddessen die erfolgsverwöhnten Leipziger schon als Tiefstapler galten, als sie zum Beginn der 3. Liga im vergangenen Jahr jegliche Aufstiegschancen negierten und sämtliche Experten-Prognosen ins Land der Märchen und Träume verbannten. Doch nun ist es, wie es ist: Paderborn spielt in der 1. Bundesliga und RB Leipzig ist nach einigem Hickhack mit der DFL zweitklassig. 

Underdog gegen übermächtigen Riese?

Der SC Paderborn kann sich der Sympathie von Fußball-Deutschland gewiss sein, auch RB Leipzig kann auf etwas garantiert bauen: nämlich weiteren Gegenwind beispielsweise in Form von Fan-Demonstrationen und -Boykottversuchen.
Während BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem SC Paderborn bescheinigt, in den letzten Jahren „großartig gearbeitet“ zu haben, hat sein Stoßgebet gen Himmel – „Der liebe Gott möge es verhindern, dass bald noch Rasenschach Leipzig dazu (1. Bundesliga, Anm.d.Red.) kommt“ – nichts genutzt. Schaut man sich die beiden Vereine an, samt der Medienlandschaft-Stimmung, wird es ein Spiel „Gut gegen Böse“.
Da gibt es auf der einen Seite den sogenannten Underdog SC Paderborn, der leise vom Klassenerhalt in der 1. Bundesliga träumt – die Frankfurter Rundschau nennt es „liebvolles Understatement“. Auf der anderen Seite gibt es den vom Konzernriesen Red Bull gesponserten Verein RB Leipzig, der er es sich zur Aufgabe gemacht hat, so schnell wie möglich so hoch wie möglich im Profi-Fußballgeschehen mitzumischen. Das schmeckt natürlich nicht jedem: weder den Traditionalisten, noch der Konkurrenz und schon gar nicht den Fußballromantikern, die annehmen, RB Leipzig hätte den Kommerz in den Profifußball gebracht.

Zorniger genießt es, kein Favorit zu sein

© Tina Reimann
Trotz Etatunterschiede von geschätzten 10 Millionen Euro sieht sich RBL-Cheftrainer nicht als Favorit – und er genießt es: „Wir spielen als Zweitligist gegen einen Erstligisten – da brauchen wir nicht über die Favoritenrolle zu sprechen. Für uns ist es ganz angenehm, mal nicht der Favorit zu sein. Wir treffen auf einen Gegner, der nicht zum Leichtsinn tendieren und uns nicht unterschätzen wird.“

Doch neben all den Unterschieden haben der SC Paderborn und RB Leipzig auch Gemeinsamkeiten: Ehemaliger Bullenhüne Stefan Kutschke, der nie einen Hehl daraus machte, von Wolfsburg nach Leipzig wieder zurückkommen zu wollen, spielt nun gegen seinen früheren Zimmergenossen und Kapitän Daniel Frahn auf Paderborner Seite. Während der Mittelfeldspieler Diego Demme erst im Januar von Paderborn nach Leipzig wechselte. Außerdem, so Zorniger schmunzelnd, habe auch Paderborn mit Wilfried Finke, seines Zeichens Möbelhaus-Unternehmer und Präsident des Vereins, einen finanzstarken Sponsor hinter sich.

Spiel(er)infos:

Ob Frahn ein zusätzliches Elfmeter-Training bis zum Sonntag absolvieren muss, ist unklar. Klar ist jedoch, dass Fabio Coltorti, Fabian Franke, Henrik Ernst, Terrence Boyd und Ante Rebić verletzungsbedingt ausfallen. 

Was: 1. Runde DFB-Pokal – RB Leipzig gegen SC Paderborn
Wann: Sonntag, 17. August 2014 um 18:30 Uhr
Wo: Red Bull Arena
Bisher verkaufte Tickets: 18.000