Aus die Maus. Leipzig verabschiedet sich aus Pokalwettbewerb DHB Aus für SC DHfK

Aus die Maus. Leipzig verabschiedet sich aus Pokalwettbewerb

Entschuldigung: Das war doch allen 350 Insassen des Sonderzuges nach Mannheim sonnenklar, dass die grün-weißen Handballer nur eine Chance haben, das Final Four zu erreichen, wenn wirklich alle Spieler und Anhänger einen Sahnetag erwischen. Denn die Rhein Neckar Löwen sind nicht nur doppelter deutscher Meister, sondern auch aktuellen Spitzenreiter in der Bundesliga und personell und finanziell den Leipzigern klar überlegen. Doch das Feuer, das die Anhänger am Dienstag entfacht hatten, wollte nicht überspringen. Der Tabellenachte aus der Bundesliga verlor das Viertelfinale im laufenden DHB-Pokal-Wettbewerb mit 23:35 (8:17) Toren.

© Florian Pappert
 

Die Partie in der riesengroßen SAP-Arena war praktisch nach einer Viertelstunde gelaufen. „Wir hatten schon einen Plan, um wenigstens den Versuch zu unternehmen, die Löwen zu ärgern. Doch wir konnten der enormen Qualität der Gastgeber nichts entgegensetzen, und dafür sind wir selbst verantwortlich“, schätzte Trainer Michael Biegler ein, der eigentlich keine Lust hatte, die Anfangsphase der Auseinandersetzung zu kommentieren. Da klappte beim Favoriten fast alles. Sie bauten um Hendrik Pekeler einen Abwehrriegel auf, den die Gäste kaum überwinden konnten, und besaßen mit Andy Schmid und Alexander Petersson zwei Weltklassespieler, die beinahe aus dem Stand trafen und trafen. Die ersten Zwischenresultate lauteten 2:1, 6:2, 8:3, 11:4. Auf der anderen Seite ließen die Leipziger mit dem wachsenden Rückstand die Schultern zusehends hängen. Es wollte nichts gelingen. Die Außen und Kreisspieler scheiterten am schwedischen Nationaltorhüter Mikael Alf Appelgren, der Rückraum meistens am gegnerischen Mittelblock. Jens Vortmann und Milos Putera, die beiden Keeper der Grün-Weißen, standen ebenfalls auf einem verloren Posten. Michael Biegler hatte nach nicht mal zwanzig Minuten seine zweite Auszeit genommen, um seine Männer zu justieren. Aber auch dieses taktische Mittel verpuffte. So wurden die Seiten bei einem deutlichen 17:8 Toren für den amtierenden deutschen Meister gewechselt.

Die Rhein Neckar Löwen, die in den vergangenen vier Spielzeiten immer im Halbfinale an der SG Flensburg gescheitert waren, wollen in dieser Saison endlich auch deutscher Pokalsieger werden. Sie ließen in der zweiten Halbzeit keine Sekunde nach. Sie brachten beispielsweise mit Kim Ekdahl du Rietz und Bogdan Radivojevic einen schwedischen beziehungsweise serbischen Nationalspieler auf die Platte, die die Aktionen der Gastgeber bereicherten. Da konnten die körperkulturellen Handballer an diesem Dienstag nicht wirklich mithalten. Sie wirkten wie eine graue Maus und verloren das Pokalspiel – wie eingangs geschrieben – über die weiteren Stationen 10:22, 12:26, 16:30 und 19:34 schlussendlich mit 23:35 Wirkungstreffern klar.

Texte: Letzscher Welle

Trainerstimmen

Michael Biegler (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Ich möchte natürlich den Löwen zum hochverdienten Sieg gratulieren. Ich denke wir hatten einen guten Plan, um die Löwen auch länger zu ärgern, aber das ist uns von Beginn an nicht gut gelungen. Wir sind heute für unser Unheil selbst verantwortlich, von daher war das Ergebnis gerechtfertigt und auch in der Höhe verdient. Unsere Fans haben uns trotzdem bis zur letzten Minute den Rücken gestärkt, dafür möchte ich mich bedanken.“

Nikolaj Jacobsen Trainer Rhein-Neckar Löwen):

„Ich bin hochzufrieden mit meiner Mannschaft. Die Jungs haben heute gezeigt, dass sie unbedingt nach Hamburg wollen. Wir haben gegen die kämpferisch vielleicht stärkste Mannschaft der Liga gespielt und in der ersten Halbzeit die Fehler von Leipzig mit der ersten und zweiten Welle hervorragend bestraft. In der zweiten Halbzeit haben wir weiter hart gearbeitet und eine sehr gute Abwehr gestellt. Es war ein Tag, wo sehr vielen geklappt hat. Jetzt freuen wir uns auf Hamburg und werden dort einen neuen Versuch auf den ersten Pokalsieg starten.“

Statistik:

Rhein-Neckar Löwen gegen SC DHfK Leipzig 35:23 (17:8)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid 8, Sigurdsson, Radivojevic 2, Baena González,
Tollbring 6/2, Mensah Larsen 3, Pekeler 2, Groetzki 2, Reinkind 1, Taleski, Petersson 7, Ekdahl du
Rietz 4, Keller

SC DHfK: Vortmann, Putera – Rojewski 2, Jurdzs, Krzikalla 3, Binder 1, Janke, Pieczkowski 2, Kunkel
2/1, Roscheck, Weber 10/3, Rivesjoe 1, Strosack, Remke 2, Meschke, Milosevic
Zeitstrafen: Löwen 4 Min, Leipzig 8 Min

Zuschauer: 6657