Spielbericht der Leutzscher Welle zur 30:28-Niederlage des SC DHfK Leipzig beim VfL Gummersbach DHfK-Handballer verlieren auch in Gummersbach

Der Spielbericht der Leutzscher Welle, sowie die Trainerstimmen zur 30:28-Niederlage des SC DHfK Leipzig beim VfL Gummersbach.

 

Eigentlich wollten die Männer des SC DHfK Leipzig mit einem Auswärtssieg beim Altmeister VfL Gummersbach, der ebenfalls mit seinem  Saisonstart weniger zufrieden war, verlorene Punkte zurückgewinnen. Doch das Vorhaben misslang. Die körperkulturellen Handballer verdaddelten das zweite Bundesligaspiel in Folge mit 28:30 (15:15) Toren.

© Rainer Justen
André Haber, der abermals den erkrankten Michael Biegler an der Seitenlinie vertrat, sah seine Mannschaft bereits in der Startphase in Rückstand geraten. Das sächsische Dilemma trug vor allem einen Namen: Pouya Norouzi Nezhad. Der iranische Nationalspieler war im Sommer von den  Kadetten Schaffhausen ins oberbergische Land gewechselt, hatte in den vergangenen Bundesligaspielen schon 33 Saisontreffer markiert und schaffte gegen die Grün-Weißen in der Anfangsphase allein fünf Treffer. Prompt lagen die effizienten Gastgeber 3:1, 6:4, 10:7 beziehungsweise mit 14:10 Wirkungstreffern vorn. Sie hatten im ersten Drittel der Auseinandersetzung vielleicht drei, vier Angriffe liegen gelassen. Dafür ging Pouya Norouzi Nezhad keinem Zweikampf aus dem Weg, wickelte sich immer wieder um den Abwehrspieler, um schließlich selbst zu treffen oder einen Kollegen zu bedienen. Das tat wirklich weh!

Es dauerte zwanzig Minuten, ehe die körperkulturellen Handballer einigermaßen in Tritt kamen. Vorneweg Franz Semper. Der rechte Rückraumspieler avancierte mit seinen zehn Treffern zum besten Schützen des Spiels. Weitere Lichtblicke waren René Villadsen, der für den indisponierten Milos Putera in den Kasten rückte, und Junior Akos Szeles, der einen sehenswerten Treffer erzielte und unmittelbar darauf mit einer engagierten Abwehraktion überraschte. Plötzlich schienen die Sachsen die Auseinandersetzung in den Griff zu kriegen. Sie holten den Rückstand bis zur Pause auf, die Seiten wurden bei einem ausgeglichenen 15:15 gewechselt, und zogen selber mit 19:22, 20:23 beziehungsweise 21:24 Toren davon.

Doch dann war das starke Mitteldrittel der Leipziger vorbei. Plötzlich blieben die Sachsen mehrere Minuten ohne Tor. Philipp Weber und Niclas Pieczkowski scheiterten gleich mehrmals am Pfosten oder am gegnerischen Keeper. Auch Patrick Wiesmach verschenkte zwei Siebenmeter. Als Raul Santos konterte und unter harter Bedrängnis lediglich die Latte des Tores von Matthias Puhle traf, lagen die Gastgeber schon wieder vorn. Sie verteidigten den knappen Vorsprung mit allen erdenklichen Mitteln und spielten die letzten Angriffe minutenlang seelenruhig aus. Sie stellten die sowohl clevere als auch kämpferischere Vertretung, die letztendlich das Bundesligaspiel mit 30:28 Toren verdient gewann.

Die Trainerstimmen zum Spiel:

André Haber (SC DHfK Leipzig):

„Es war über 60 Minuten ein sehr umkämpftes Spiel. Unsere Mannschaft ist, was die Deckungsarbeit angeht, extrem schlecht in die Partie gestartet. Wir haben es nicht verstanden, die hohe individuelle Klasse des Spielers auf Rückraum-Mitte zusammen zu verteidigen und haben einfach viel zu viele einfache Tore zugelassen. Wir selber haben in der ersten Halbzeit im Angriff auch sehr gut gespielt und konnten dadurch auf unentschieden stellen. In der zweiten Halbzeit hätten wir das Spiel bei drei Toren Vorsprung in den Griff bekommen müssen, doch wir haben unsere Führung zu schnell hergegeben und sind dann sogar ins Hintertreffen geraten. Am Ende waren wir nicht in der Lage, uns nochmal zu stabilisieren und in Angriff oder Abwehr zu steigern, sonst wären wir hier sicherlich für einen Punktgewinn in Frage gekommen.“

Denis Bahtijarevic (VfL Gummersbach):

“Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Leipzig ist ein starker Gegner. Es ist eine Topmannschaft mit einem guten Trainer. Dazu haben wir heute ohne Stanislav Zhukov gespielt. Das haben wir zwar auch trainiert, aber wir wussten noch nicht, ob wir das auch so umsetzen können. Dass uns das gelungen ist, macht mich heute wirklich stolz. Wir haben zu Beginn das Spiel kontrolliert, haben Leipzig dann aber auch ins Spiel kommen lassen. Trotzdem haben wir uns diesmal nicht abschütteln lassen und dann unsere Spielweise so verändert, dass wir das Spiel wieder zu unseren Gunsten drehen konnten. Am Ende haben wir heute zwei Punkte gewonnen und konnten auch zeigen, was unsere Mannschaft über Kampf erreichen kann.“

Statistik: VfL Gummersbach – SC DHfK Leipzig 30:28 (15:15)

VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle; Schröter (2), Martinovic (8/4), Vukovic (4), Baumgärtner (2), Sommer (1), Köpp, Villgrattner (1), Herzig, Becker, Preuss (3), Norouzi (9), Busch.

SC DHfK Leipzig: Putera, Guretzky, Villadsen; Semper (10), Wiesmach (4/1), Jurdzs, Binder (2), Janke (1), Pieczkowski (3), Roscheck, Weber (6), Hellmann, Gebala, Milosevic (1), Szeles (1), Santos.

Zuschauer: 2644 Handballfans in der SCHWALBE arena

Schiedsrichter: Marcus Hurst/Mirko Krag

Strafzeiten: Gummersbach 4 Min, Leipzig 6 Min

Siebenmeter: Gummersbach 4/4, Leipzig 3/1

Text: Leutzscher Welle