Spielbericht: Uni-Riesen Leipzig vs. SC Rist Wedel (Playoff-Viertelfinale ProB – Spiel 2) Dramatisches Spiel gegen SC Rist Wedel beendet Uni-Riesen Saison

Mit einem Endstand von 72:73 endet die Saison der Uni-Riesen Leipzig nach einem dramatischen Schlussakt gegen SC Rist Wedel.

Aus und vorbei. Die Leipziger Korbjäger scheitern wie im Vorjahr im Viertelfinale der Aufstiegsrunde am SC Rist Wedel. Im dramatischen Schlussakt der Saison verloren die Uni-Riesen mit dem knappsten möglichen Abstand von einem Punkt mit 72:73. Nach einer Viruswelle, welche während der Woche gesamte Mannschaft flach liegen ließ, waren zum Spiel am Ostersamstag nur noch sieben Leipziger Spieler einsatzfähig. Leider hatten die aufopferungsvoll kämpfenden Riesen, trotzt eines rasanten Starts und der 17-Punkteführung nach 10 Minuten, nicht die Kraft, den Vorsprung über drei weitere Viertel zu retten. 2:30 Minuten vor Schluss übernahm Wedel das erste Mal die Führung und brachte diese zum Weiterkommen über die Zeit.

© Alexey Silichev
Das Spiel im Detail: Wer erwartet hatte, dass sich die ersatzgeschwächten Hausherren erst Mal langsam ins Spiel tasten würden, um ihre knappen Kräfte aufzusparen, sah sich getäuscht. Nach Zuspiel von Falko Theilig erzielt Khalil Kelley die ersten Punkte des Spiels. Und weil es so schön war wiederholen die beiden das Ganze noch mal. Extrem konzentriert agieren die Hausherren im Startabschnitt, wiederholen nicht die Fehler der Vorwoche, als sie vor allem den Wedeler Center Christoph Roquette nicht unter Kontrolle hatten. Punkt für Punkt wächst der Vorsprung. Dank einer hervorragenden Wurfausbeute beträgt der Vorsprung nach dem 1. Viertel, das Jörn Wessels mit einem krachenden Dunk beschließt, bereits 17 Punkte für die Hausherren.

Großer Vorsprung der Riesen setzt Zeichen auf Sieg
 

© Alexey Silichev
Während sich bei den Leipzigern schon alle Akteure mit Punkten im Spielberichtsbogen verewigt haben, sind bei den Gästen bis das dato nur US-Boy Diante Watkins und sein Landsmann Brandon Spearman zu Treffern gekommen. Null Punkte hat auch der Matchwinner aus Spiel 1, Christoph Roquette, noch zu Buche stehen. Diesen Missstand stellt der Routinier aber zu Beginn des 2 Viertels ab. Im Rücken der Leipziger Verteidiger stiehlt er sich mehrfach frei und den größten Anteil am 11:0-Sturmlauf der Wedeler zu Beginn des 2. Viertels. Bis auf sechs Punkte (26:20) schmilzt der Vorsprung der Uni-Riesen zusammen. Nach fast sieben gespielten Minuten im 2. Viertel gelingen Kapitän Jorge Schmidt per Distanzwurf die ersten drei Punkte für die Hausherren. Beide Teams können die zahlreichen Fehler des Gegners (Ballverluste: Leipzig 6, Wedel 12) aber nur selten nutzen. Und so reichen den USC-Akteuren ein paar gelungene Aktionen, wie der erfolgreiche Dreier von Chris Flores (34:20), um die Führung stabil zu halten. Beim Stand von 36:24 geht es in die Pause.

Auch im dritten Viertel lebt das Spiel mehr vom Kampf als von Hochklassigkeit. Wedel arbeitet sich vor allem an der Freiwurflinie Punkt für Punkt heran. Die 7 wackeren Leipziger müssen sich fortan etwas zurückhalten, da sie schon mit zahlreichen Fouls belastet sind. Nachdem die Wedeler sich schon auf Schlagdistanz herangearbeitet hatte (47:44), schrauben Khalil Kelley und Jorge Schmidt den Vorsprung zum Viertelende wieder in die Höhe (53:44).

Aufholjagd in den letzten Minuten 

Beide Teams haben sich noch einige Körner für den Schlussabschnitt aufgespart. Diante Watkins bläst mit einem erfolgreichen Dreier direkt zum Angriff. Magnus Heinrich schließt für die Hausherren aber ebenso gekonnt ab. Jetzt sind es nicht mehr nur die „Go to guys“ der Wedeler, die für Punkte sorgen. Fabian Böke sorgt 3:13 Minuten vor Schluss für den ersten Ausgleich der Partie. Paul Owasu Frimpong bringt Wedel kurz darauf sogar in Führung. Die Leipziger geben aber nicht auf und holen alles aus sich heraus. Chris Flores zeigt keine Nerven von der Freiwurflinie und Falko Theilig konterte den nächsten Dreier von Diante Watkins.

© Alexey Silichev
26,2 Sekunden vor Schluss steht es unentschieden 71:71 und die Uni-Riesen haben den Ballbesitz. Leider gelingt es den Männern von Ty Shaw nicht den Ball bis kurz vor Ablauf der 24 Sekunden in den eigenen Reihen zu halten. Wedel verteidigt sehr aggressiv und Magnus Heinrich wirft 11 Sekunden vor Schluss Richtung Korb. Leider ohne Fortune. Der Ball fällt in die Hände der Wedeler, deren Schnellangriff nur durch ein Foul zu unterbinden ist. Brandon Spearman trifft zwei Mal. Mit sechs Sekunden auf der Uhr bleibt den Riesen eine letzte Chance das Spiel zu drehen.  Aber wieder verteidigt Wedel stark. Falko Theilig bleibt keine Wahl. Er muss den Wurf gegen den 20 Zentimeter größer Christop Roquette nehmen. Der Wurf geht daneben, aber die Schiedsrichter pfeifen mit dem Ablauf der Spielzeit das Foul gegen Roquette. Das bedeutet zwei Freiwürfe für Leipzig, eine letzte Chance zum Ausgleich, die letzte Chance auf die Verlängerung. Es ist mucksmäuschenstill in der Halle. Falko wirft und trifft den ersten Freiwurf. Kurzer Jubel und sofort wieder Ruhe. Vor dem zweiten Wurf könnte man eine Stecknadel in der Halle fallen hören. Das Geräusch, das als nächstes zu hören ist, verheißt nichts Gutes. Der Ball geht auf den Ring und springt heraus. Das bedeutet den Sieg und das Weiterkommen für Wedel und das schmerzhafte Saisonende für Leipzig.
 

Wir gratulieren dem SC Rist Wedel zum Einzug ins Halbfinale der Playoffs und wünschen Ihnen dort viel Erfolg! 

Stimmen zum Spiel: 

Ty Shaw: „Unser letzter Angriff war sicher nicht optimal. Der Wurf war eigentlich etwas später geplant, aber ich vertraue den Jungs, sonst wären sie nicht auf dem Feld. Manchmal gehen Bälle eben vorbei. Aber nichtsdestotrotz haben wir ein gutes Spiel gemacht und bis zum Schluss gekämpft. Das Spiel hätte heute auch anders ausgehen können, ich hätte uns gern in einem dritten Spiel in Wedel gesehen. Unglücklicherweise ist es nicht so gekommen.“

Falko Theilig: „Ich wollte bei den Freiwürfen an nichts denken. Das nicht ganz geklappt. Dennoch hat ich ein gutes Gefühl – vor allem bei dem zweiten Wurf, der dann vorbei geht. Bitter. Das sind Momente für die man Basketball spielt. Man gewinnt oder verliert alles in einer Sekunde – Held oder Arsch. Ich denke aber nicht, dass wir das Spiel in dieser letzten Sekunde verloren haben. Nach einer richtig geilen ersten Halbzeit von uns sind uns dann einfach die Kräfte ausgegangen und wir haben dann wieder zu viele Fehler gemacht.“

Magnus Heinrich: „Glückwunsch an Wedel. Mit 2:0 sind sie der verdiente Sieger. Wir hatten es in der Hand. Das Spiel passte irgendwie zur Saison. Es war immer knapp, es gab viele Auf und Abs. Wir haben dieses Jahr spät unseren Rhythmus gefunden. Gerade in den letzten acht, neun Spielen lief es besser. Mit dem Erreichen der zweiten Runde, finde ich, haben wir einen versöhnlichen Ausgang für die Saison geschafft.“ 

Teamstatistik:
beide Mannschaften haben die gleichen Trefferquoten aus dem Feld (42%) und von der Freiwurflinie (77%), Khalil Kelley und Marian Schick erreichen ein Double-Double (Punkte + Rebounds), 37:29 Minuten lang führt Leipzig im Spiel

Individualstatistik:
Marian Schick 16 Punkte/13 Rebound/2 Assists, Falko Theilig 5/4/1, Khalil Kelley 16/11/1, Magnus Heinrich 4/3/0, Jorge Schmidt 13/54/1, Jörn Wessels 5/4/2, Chris Flores 15/3/4 

Die komplette Statistik zum Spiel findet ihr HIER

© Philipp Kirschner / PK Fotografie
Zeit Danke zu sagen nach einer aufregenden Saison. Wir möchten uns neben allen Zuschauern, die in diesem Jahr in der Arena gekommen sind, vor allem bei unseren Sponsoren bedanken, die das Projekt „Basketball in Leipzig“ begleiten. Ohne ihre finanzielle und strukturelle Unterstützung wäre vieles nicht auf diesem Niveau möglich. Außerdem gilt ein tosender Applaus unserem neugegründeten Fanclub den „Green Fanatics Leipzig“, die wieder Leben und Stimmung in die Arena gebracht haben, und auch heute zusammen mit den „Crazy Sixers Fans“ aus Sandersdorf für tolle Stimmung gesorgt haben. „Last but not least“: Danke, liebe Tänzerinnen der Dance Company Leipzig für eure Performances und euer Engagement, die unseren Events zusätzlichen Glanz und Ausdruck verleihen. Wir freuen uns natürlich auch über alle anderen helfenden Hände an Mikrofon, Tresen oder Kampfgericht. Wir freuen uns mit euch zusammen schon auf das nächstes Jahr bei den Uni-Riesen Leipzig. 

Wir halten euch auf dem Laufenden, wenn es neues gibt aus dem grünen Lager!

Quelle: Uni-Riesen Leipzig