Vor vier Jahren nahm Elif Demirezer an dem Castingformat Popstars teil und kam auf den zweiten Platz. Dass sie im Nachhinein die eigentliche Siegerin ist, beweist sie nun mit ihrem ersten Album „Unter meiner Haut“. Im Interview hat sie uns erzählt, wie sie es geschafft hat, sich als Künstlerin zu etablieren, warum sie auf Deutsch singt, ob sie noch unerkannt einkaufen gehen kann und warum ihre Eltern immer noch Bedenken haben.
War die Teilnahme bei Popstars rückblickend eine gute Entscheidung?
Eigentlich war es ja nicht meine Entscheidung, weil mein Kumpel mich einfach dort angemeldet hat. Aber ich bereue es überhaupt nicht, denn ich hätte sonst niemals diese Connections bekommen und Leute kennengelernt, die ich heute kenne. Es hat alles seinen Sinn.
Wie bist du zu deinem Plattenvertrag gekommen?
Eigentlich wollte die Castingshow danach weiter mit mir arbeiten, was mir aber nicht gefallen hat. Michelle Leonard, die damals Jurymitglied bei Popstars war, kam dann ebenfalls auf mich zu. Sie hat ihre Hand drüber gehalten, dass alles gut und aus Eigeninitiative abläuft und hat den Kontakt zu Künstlern wie Adel Tawil geknüpft. Ich habe mich dann mit meiner Gitarre dort vorgestellt und einfach gespielt. Ihnen hat meine Art und meine Stimme gefallen.
Warum hast du dich entschieden, auf Deutsch zu singen?
Ich bin voll fokussiert auf deutsche Musik. Wann immer ich einen deutschen Song höre, muss ich einfach zuhören. Als ich dann meine erste Gitarre bekommen habe, war für mich sofort klar, dass ich auf Deutsch schreibe. Ich denke auf Deutsch, also singe ich auch auf Deutsch.
Kannst du noch unerkannt einkaufen gehen?
(lacht) Also wir mussten kürzlich noch mal vor einem Interview los und ein Album kaufen, dass wir mitbringen wollten. Ich stand also im Mediamarkt und hab die Haare extra noch so gelegt, wie sie auch auf dem Albumcover zu sehen sind – in freudiger Erwartung, dass mich jemand erkennt. Ich bin dann zur Kasse gegangen und die Verkäufern guckt mich an und sagt: „12,99€ bitte.“ Also nichts mit Ruhm. Wenn ich privat rausgehe, schminke ich mich aber auch kaum, sodass mich nur selten jemand erkennt.
Was sagen deine Eltern dazu, dass du jetzt bekanntbist?
Meine Eltern unterstützen mich natürlich, aber in der türkischen Kultur ist es unheimlich wichtig, was die anderen von einem denken. Daher haben meine Eltern Angst vor den Aussagen, die ich in meinen Songs treffe oder dass ich mich im Playboy ausziehe, weil die Nachbarn sonst schlecht von mir oder ihnen denken könnten. Aber das ist mir egal. Ich sage, was ich denke und ausziehen werde ich mich auf gar keinen Fall (lacht).
Woher holst du die Inspiration für deine Musik?
Die kommt komplett aus meinem Leben. Ich könnte auch nicht anders, als mich daran zu orientieren. Als Künstler muss man auch kein Blatt vor den Mund nehmen. Man darf einfach alles sagen.
Gab es auch noch andere Optionen als Sängerin?
Wäre das alles nicht so verlaufen, hätte ich sicher ganz normal mein Abitur gemacht und irgendein Praktikum absolviert. Für mich war aber klar, dass ich selber auf der Bühne stehen will und nicht für die Leute arbeiten möchte, die auf der Bühne spielen.
Du kommst am 26. Januar ins Werk 2. Was erwartet die Leipziger?
Es wird sehr akustisch und intim. Ich darf auf meiner eigenen Tour endlich meine Geschichten erzählen und habe genug Zeit für solche Dinge. Wer also Bock auf zwei Stunden Elif und Überraschungsgäste hat, der sollte vorbeikommen.
Infos:
Elif tritt am 26.1.2014 in der Werk 2 auf.
Wir verlosen hierzu 3×2 Tickets. Viel Glück!
Weitere Infos zu Elif findet ihr hier.