Ausstellung vom 25. Juni - 11. Juli 2014 Eröffnung der Ausstellung „Ideen 2020“ in Leipzig

Was bringt uns die Zukunft? Mit dieser spannenden Frage beschäftigt sich eine Ausstellung, die bis 11. Juli 2014 im Foyer des Neuen Rathauses zu sehen ist.

Was bringt uns die Zukunft? Wie werden sich Wohnen, urbanes Leben, Kommunikation, Fortbewegung und Arbeitswelt für uns Menschen ändern? Was kann die Medizin leisten? Können wir die drängenden Probleme lösen? Mit einer Diskussionsrunde am 25. Juni 2014 eröffnete im Foyer des Neuen Rathauses eine Ausstellung, die sich mit solchen Fragen beschäftigt.

© Lucas Böhme

Alternde Bevölkerung, Klima, Energie, Umwelt, Soziales – die Liste an Herausforderungen für künftige Generationen ist lang und die Wissenschaft sucht nach Antworten. Sage und schreibe 150 Forschungsprojekte flossen in die Wanderausstellung „Ideen 2020 – ein Rundgang durch die Welt von morgen“ mit ein, erklärte Projektleiterin Dr. Susann Beetz von der Helmholtz-Gemeinschaft zur Begrüßung der Gäste. Interaktive Stelen mit Touchscreens im Foyer des Neuen Rathauses laden den Besucher ein, sich über Zukunftsfragen zu informieren, nachzudenken und mitzugestalten. Wie kann man in Zukunft Krankheiten erkennen? Welchen Einfluss könnten biometrische Systeme haben? Wie läuft der Arbeitsalltag in einer Fabrik ab? Spannende Geschichten – noch fiktiv, doch vielleicht bald Wirklichkeit – machen es für den Interessierten sehr gut greifbar, sich konkrete Szenarien der Zukunft vorzustellen.


Projekte für das Leipzig von morgen

© Lucas Böhme

Unter dem Motto „Projekte für das Leipzig von morgen“ debattierten zum Auftakt zunächst Geograph Prof. Dr. Sebastian Lentz, Stadtsoziologe Prof. Dr. Dieter Rink und Student Wolfgang Amann, der 2014 den Blog „Einundleipzig“ mitbegründete. Diese zentrale Plattform soll die Entwicklung in Leipzig genauer unter die Lupe nehmen und vor allem das Wissen aus der Bevölkerung bündeln – ob es nun um Mietpreise, urbane Freiräume, Subkultur oder Kitas geht. Gerade die Diskussionen um Re-Urbanisierung und Gentrifizierung sollten für jedermann verständlich sein, betonte der nach Leipzig zugezogene Wolfgang Amann. Das sich die Wissenschaft sehr stark den Zukunftsproblemen zugewandt hat, beobachtet Prof. Rink – allerdings schottet sie sich zum Teil noch sehr stark ab, gab Prof. Lentz zu bedenken und ergänzte, die Zukunftsgewissheit sei brüchiger geworden. Fragen wie Energieverbrauch, Lebensqualität und Fortbewegung gerade in Städten spielen für die Forschung eine immer größere Rolle.


Utopien in Leipzig?

Während Prof. Rink in der heutigen Zeit einen gewissen Verlust an Utopien feststellte, widersprach Wolfgang Amann und sieht sie gerade in Leipzig auf kleinem Raum verwirklicht – etwa in alternativen Wohn -und Lebensgemeinschaften, neuen Nachbarschaftsformen oder Gemeinschaftsgärten. Prof. Rink verwies auf Armut, prekäre Beschäftigung und Zeitarbeitsverträge und zeigte damit deutlich, wo auch besonders in Leipzig aktuelle und künftige Probleme liegen. Eine Vernetzung der Wissenschaft mit der Praxis zum Wohle aller Menschen ist jedoch unabdingbar – da waren sich die Diskutanten einig.

Die Ausstellung kann bis 11. Juli 2014 Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr und Samstag 14 bis 18 Uhr im Foyer des Neuen Rathauses besucht werden, der Eintritt ist kostenlos. Zur Langen Nacht der Wissenschaften am 27. Juni ist bis Mitternacht geöffnet. Weitere Informationen findet ihr auf der offiziellen Seite und bei facebook.