Im Dunkel der Macht ... escapeventure Leipzig

Das Prinzip von escapeventure: ein Team, 60 Minuten Zeit, um sich aus einem verschlossenen Raum zu rätseln – ein Wettkampf gegen Raum und Zeit.

© escapeventure
Wann habt ihr das letzte Mal bewusst für eine Stunde euer Handy weggelegt mit dem Wissen, abgeschnitten zu sein von der digitalen Welt? So lautet Schritt 1 bei escapeventure in der Dresdner Straße: Ein Mal alles abgeben, bitte! Nur mit Verstand und Rätsellust gewappnet, wurden wir für eine Stunde in einen ziemlich dunklen Raum geworfen.

Die Live-Escape-Games sprießen derzeit aus dem Boden, und das zu Recht. Das Prinzip: Ein Team und 60 Minuten Zeit, den eigenen Geist zu öffnen und sich aus einem verschlossenen Raum zu rätseln. escapeventure startete mit Geocacher Alexander Schulenburg in Magdeburg (Juni 2015) und war dort das erste Fluchtspiel. Es folgten Leipzig im Mai 2016, Braunschweig im Juni 2016 und ab Oktober wird man sich auch in Hamburg einsperren lassen. Der rote Faden bei escapeventure ist die etwas düstere, filmische Atmosphäre: alle Räume spielen im Dunkeln und erschaffen einen echten Abenteuermodus. Um jeden Raum rankt sich außerdem eine Geschichte, damit ihr eingestimmt werdet und wisst, wo ihr euch befindet und was eure Mission ist. 

© escapeventure
Auch wir von urbanite hievten uns mal aus unseren Bürostühlen und warfen den Detektivmantel über: Artefacts heißt das Spiel, das Escape-Neulingen empfohlen wird. Unsere Mission: Ein gestohlenes Artefakt aus dem Büro des Abenteurers John Drake zurückerobern. Nach kurzer allgemeiner Einweisung schloss sich die Tür hinter uns und da standen wir nun, zeitgereist in eine 20er-Jahre-Stube. Ist doch ziemlich übersichtlich, dieses Büro von John Drake, dachten wir – und wurden bald eines Besseren belehrt. Hilfesuchend schauten wir hin und wieder auf den Monitor, der neben einer Kamera im Raum angebracht ist – darüber kann der Spielleiter Kontakt zu uns aufnehmen, wenn es gar nicht weitergeht. Aber zunächst heißt es: Hirn nicht nur ein- sondern auch umschalten! Neugierig wie ein Kind wird alles durchsucht und ausprobiert, bei jedem geöffneten Schloss freut man sich auch wie die Kleinen. In (jedenfalls offiziell) 59:59 schließlich stürmen wir panisch-freudig die Ausgangstür und werden in die Realität zurückkatapultiert.

„Das Spiel darf nicht stagnieren, die Leute werden nicht allein gelassen.“

Warum das Ganze einfach Laune macht, liegt auf der Hand: Eine Stunde in eine reale Detektivsituation geworfen zu werden, neugierig zu sein, Hinweise zu suchen, um die Ecke zu denken und schließlich erfolgreich alle Aufgaben zu lösen, verschafft einen unerwarteten Alltags-Abschalt-Moment. Nach unserer Flucht verrät uns Standortleiter Veikko noch, dass prozentual genau ausgetüfelt ist, wie lange man für welches Rätsel braucht und wann sich der Spielleiter einschaltet, um das Ganze voranzutreiben. „Neben der Atmosphäre, die uns sehr wichtig ist, halten wir uns auch an die Flow-Theorie: Das Spiel darf nicht stagnieren, die Leute werden nicht allein gelassen – es soll schließlich ein schönes Erlebnis für alle sein.“ Fünf Monate braucht es übrigens, um einen Raum spielfertig zu machen! Neben dem Raum „Doc Eisenbarth“, den ihr seit Dezember spielen könnt und wo ihr zu Beginn festgekettet seid, folgt nächstes Jahr „Carrie“, angekündigt mit einem ziemlich gruseligen Puppenbild. Wer also Lust hat, in seinem eigenen kleinen Horrorfilm die Hauptrolle zu spielen, den Alltags-Adrenalin-Kick sucht und zudem noch Köpfchen beim Rätseln beweist: Tschüss Pausenknopf, auf zum Echtzeitabenteuer!          

INFOS & BUCHUNG: www.escapeventure.com