Eishockey zieht in Leipzig ein EXA Icefighters am neuen Spielort Kohlrabizirkus

Die Icefighters starten auf neuer Eisfläche im Kohlrabizirkus in die neue Saison.

Steter Tropfen höhlt den Stein, möchte man etwas überspitzt sagen. Mit dem Tropfen könnte man die EXA-Icefighters, allen voran Geschäftsführer André Krüll assoziieren. Der Stein war lange die Stadt Leipzig. Zur neuen Saison darf der Leipziger Eissportclub nach langem Ringen das ursprünglich als Provisorium erbaute Eiszelt in Taucha abbauen und den Kohlrabizirkus als neuen Spielort herrichten.

© EXA Icefighters Leipzig

„Ein Meilenstein für den Eissport“

Rückblickend wird André Krüll fast ein wenig sprachlos: „Es ist ein echter Meilenstein für den Verein. Vor acht Jahren haben wir angefangen, einfach nur, damit es weitergeht, und keiner konnte wissen, wie sich das entwickelt. Wir hatten einfach nur Hoffnungen.“ – Hoffnung, dass sich der Leipziger Eissport nach mehrmaligen Insolvenzen von Vorgängervereinen stabilisiert, Hoffnung, dass Zuschauer und Sponsoren kommen und Hoffnung, dass auch der Leipziger Nachwuchs Interesse an Sport auf dem Eis entwickelt. Kurzum: Sie wurden erfüllt. Der Leipziger Eissportclub, Stammverein der Icefighters, hat über die wenigen Jahre seines Bestehens eine beachtliche Entwicklung hingelegt. Aus ehemals acht Jugendlichen im Bereich Eiskunstlauf und Eishockey sind mittlerweile 200 geworden. Für das Aushängeschild, die Eishockeyprofis der Icefighters Leipzig, lief es sportlich stets gut in der dritthöchsten deutschen Spielklasse (Oberliga Nord). Allerdings konnte das ursprünglich als Provisorium errichtete Eiszelt in Taucha keinen Eissportfan voll zufriedenstellen: „Zuletzt haben wir als Verein auch nur noch stagniert, wir hatten keinen Platz mehr und die Bedingungen waren einfach nicht gut“, so Krüll. Auch baurechtlich stand die Zeltkonstruktion immer wieder in der Diskussion. 

© Florian Eib

„Leipzig wird in den nächsten Jahren noch mehr Eishockey-Stadt werden“

Schon seit Jahren warb der Verein deshalb akribisch für eine Eishalle in Leipzig. Die Stadt war sich allerdings bisher nicht sicher, ob überhaupt genügend Interesse für Eissport da sei. Über Jahre habe sich diese Sichtweise Stück für Stück geändert, so Krüll: „Mittlerweile acht Jahre bin ich regelmäßig ins Rathaus gegangen. Die Stadt hat jetzt erkannt, dass es genug Nutzer für eine Eisfläche gibt.“ Dazu beigetragen hat wohl auch, dass allein im vergangenen Jahr 60.000 Menschen zum öffentlichen Eislaufen im Eiszelt Taucha zu Gast waren, vermutlich zumeist Leipzigerinnen und Leipziger. Jedes Jahr beliebt ist auch der Eisdom auf dem Augustusplatz. Ob Eiskunstlauf oder Eishockey, die Zahl der sportbegeisterten Kinder und Jugendlichen steigt ebenfalls. Das hat die Stadt registriert und mit der Entscheidung einer Förderung von maximal 200.000 Euro im April dieses Jahres den Grundstein für eine Eishalle im Kohlrabizirkus gelegt – gleichbedeutend mit einem Umzug der Icefighters. Die schon Jahre zuvor von der Stadt geforderte finanzielle Stabilität des Vereins sah man nun als gegeben an. Zuletzt lobte Sportbürgermeister Heiko Rosenthal das Engagement der Vereinsverantwortlichen als „wunderbares Projekt“. Auch André Krüll sieht der Zukunft des Leipziger Eissports positiv entgegen: „Die Halle ist natürlich eine gewisse Grundvoraussetzung, dass wir weiter arbeiten können“, und er ist sich sicher: „Leipzig wird noch mehr eine Eishockey-Stadt werden.“ 

© EXA Icefighters Leipzig

Neuer Spielort, altes Personal

Der Ausbau der neuen Halle im Kohlrabizirkus soll in zwei Jahren abgeschlossen sein und dann Platz für über 4.000 Besucher bieten. Ein Großteil davon sind als Sitzplätze geplant, so möchte man einen Spielbesuch auch für Gelegenheitsgäste und Familien attraktiver machen. Ausgegebenes Ziel ist langfristig der Aufstieg in die DEL2, die zweithöchste deutsche Spielklasse, wo man auf Derbys gegen Dresden, Crimmitschau und die Lausitzer Füchse und natürlich auf ausverkauftes Haus hofft. Neue Hoffnungen verbunden mit einer neuen Infrastruktur. Sport ist Ausdauer und die haben André Krüll und die Vereinsverantwortlichen des Eissportclubs Leipzig bewiesen. Und soviel sich nun auch für die Verantwortlichen verändern wird, so geschlossen steht die Mannschaft der Icefighters zusammen. Auch hier zeigt man beachtliche Kontinuität. Alle Spieler hatten schon vor der endgültigen Entscheidung über den Spielort ihre Verträge verlängert: „Die haben einfach das Vertrauen gehabt, dass es eine Lösung geben wird“, freut sich André Krüll, „dass es diese nun auch gibt, ist natürlich für alle ein Highlight.“

 

Termine

Das erste Heimspiel der Icefighters in der neuen Halle findet am 30.09.2018 um 17 Uhr gegen die Hannover Indians statt. Weitere Spiele im Oktober sind:

05.10.2018, 20 Uhr gg. Tilburg Trappers

12.10.2018, 20 Uhr gg. Rostock Piranhas

19.10.2018, 20 Uhr gg. Moskitos Essen

26.10.2018, 20 Uhr gg. Herner EV

31.10.2018, 17 Uhr gg. Black Dragons Erfurt

 

Am 3.10. wird die Eisfläche im Kohlrabizirkus für Besucher geöffnet. Regelmäßig unter der Woche sowie Samstags und Sonntags kann man dort öffentlich eislaufen.