Ryan Gosling, Bradley Cooper und Eva Mendes Filmkritik: The Place Beyond the Pines

„The Place Beyond the Pines“ erzählt drei Geschichten. Da ist zunächst ein Motorradstuntman, der kriminell wird, um seinen neugeborenen Sohn zu unterstützen. Dann ein ehrgeiziger Cop, der die Korruption in den eigenen Reihen bekämpft und darüber hinaus die eigenen Sünden verdrängt. Und schließlich geht es um deren Söhne.

„The Place Beyond the Pines“ erzählt drei Geschichten. Da ist zunächst ein Motorradstuntman, der kriminell wird, um seinen neugeborenen Sohn zu unterstützen. Dann ein ehrgeiziger Cop, der die Korruption in den eigenen Reihen bekämpft und darüber hinaus die eigenen Sünden verdrängt. Und schließlich geht es um deren Söhne. Die beiden Teenager, die 15 Jahre später mit vielen

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Problemen umzugehen haben, lassen den Film in ein großartiges Finale enden.

Ryan Gosling: Motorradstuntman und Bankräuber

 

Luke (Ryan Gosling) ist ein Kerl mit dunkler und mysteriöser Vergangenheit. Er hat schon vieles gesehen und getan. Er ist geschädigt und verletzt. Jenes Bild manifestiert sich nicht in Narben, sondern in Tattoos. Luke reist als Motorradstuntman mit einem Jahrmarkt von Stadt zu Stadt, von Mädchen zu Mädchen, von Herzschmerz zu Herzschmerz. Bis er dann in einem kleinen Ort landet, wo er Romina (Eva Mendes) wiedertrifft. Vor einem Jahr verband sie eine kurze Affäre und nun hat sie inzwischen ein Baby. Dieses Baby soll Lukes Leben verändern und der Wille, ein richtiger Vater zu sein, wird zu einer durch Liebe getriebenen Versessenheit.

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Bradley Cooper: Kleinstadtpolizist auf der Karriereleiter

 

Die Geschichte bleibt aber nicht einspurig. Während sich die erste Geschichte um und mit Luke entwickelt, stellt sie gleichermaßen den Prolog zur Geschichte Avery Cross’ (Bradley Cooper) dar. Er ist ein ehrgeiziger Kleinstadtpolizist, der versucht, sich durch den rasanten Aufstieg auf der Karriereleiter von seinen familiären Problemen abzulenken – koste es, was es wolle.

Dass Luke seinem Finanzproblem durch rasante Banküberfälle entgegenwirken will, führt ihn und den Polizisten Avery Cross zusammen.

Sind beide Geschichten nun miteinander, verknüpft enden sie in dem dritten Teil – dem Herzstück des Filmes. Wir erhalten einen Einblick in das Leben am Ort hinter den Pinien ganze 15 Jahre später: Einen Einblick in das Leben der Söhne des Stuntmans und Polizisten.

 

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Derek Cianfrance: Nach Blue Valentine ein weiteres Meisterwerk

 

Der Film von Derek Cianfrance schafft es wieder einmal, Geheimnisse zu erzählen. Schon bei Blue Valentine gelang es Cianfrance, mikroskopisch genau die Geschichte zwischen Ehemann und Ehefrau zu beleuchten. Im Gegensatz zu Blue Valentine finden wir in The Place Beyond the Pines ein komplexes Geflecht dreier Geschichten – von Vätern und Söhnen. Und das Ganze geht noch weiter: Bei The Place Beyond the Pines geht es um das Erbe – um jenes, mit dem wir geboren werden, und jenes, dass wir weiterreichen. Es geht um Verantwortung und Entscheidungen, die sich als schicksalsweisend und nachhaltig für die nächsten Generationen erweisen. Damit geht es noch mehr um Schuld und Sühne. The Place Beyond the Pines ist die klassische Mär der Sünden der Väter, die auf die Söhne niedergeschrieben werden.

 

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140 Minuten Spannung, 0 Minuten Langeweile

 

Mit seinen 140 Minuten ist der Film jedoch keineswegs langatmig. Immer wieder wird man mit plötzlichen Wendungen überrascht und schafft es schnell, sich in die jeweiligen Protagonisten einzufühlen. Auch fotografisch ist der Film ein Meisterwerk. Die Szenerie wirkt nicht gekünstelt, sondern ehrlich und beeindruckend. Die Actionsequenzen bringen Feuer in das Geschehnis und stellen einen gelungenen Gegenpol zum Dramathemathik dar. Auch wenn man das Lob schnell Leid sein könnte, so findet man doch kein Ende. Denn auch die Musik (meist von Mike Patton) ist sehr raumfüllend und unterstützt das Unheimliche und Dröhnende im Film.

 

Ryan Gosling, Bradley Cooper, Eva Mendes und Dane DeHaan: Extraklasse

 

Ryan Gosling fasziniert wieder mit einer unglaublichen Präsenz und nicht zu leugnendem Charisma. Man nimmt ihm jeden Blick ab und das, ohne großes “Tamtam“. Weniger als Schauspieler, mehr als Mitarbeiter eines großen Coups, verleiht er den Dialogen und seiner Figur die nötige Tiefe und Überzeugung.
Ebenso fesselnd wie Mr. Gosling ist Bradley Cooper. Diesmal spielt er keinen Lehrer mit Hangover sondern eine Figur mit Tiefgang und Komplexität. Seine Rolle überlebt ebenfalls ohne große Übertreibungen. Er war nie besser!

Nebst den namhaften Filmgrößen (auch Eva Mendes stellt Momente der Verzweiflung extrem emotional und wahrhaftig dar) brilliert vor allem der Filmsohn Ryan Goslings: Dane DeHaan spielt seine Rolle unaufgeregt und ungekünstelt.

 

 

Fazit: Fesselnd. ehrlich. spannend und überwältigend. Komplexität in drei Geschichten und einem großen Finale.

 

Lieblingszitat: „Wenn du fährst wie ein Blitz, wird es dich erwischen wie ein Donnerschlag!“

FILMSTART: 13. JUNI (GER)

Trailer: Hier