Leipzig erneut Drehort für den erfolgreichen Kinderfilm Filmsetbesuch: „Rico, Oskar und das Herzgebreche“

Wir trafen die Schauspieler Juri Winkler und Anton Petzold am Filmset zu „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ und sprachen mit dem Produzenten Philipp Budweg.

„Rico, Oskar und die Tieferschatten“, der erste Teil der Triologie nach den Kinderbüchern von Andreas Steinhövel, läuft seit dem 10. Juli 2014 in unseren Kinos. Die jungen Schauspieler Juri Winkler (Oskar) und Anton Petzold (Rico) sind jedoch bereits mitten in den Dreharbeiten zum zweiten Film: „Rico, Oskar und das Herzgebreche“. Wir trafen die Beiden am Filmset und sprachen mit Produzent Philipp Budweg über den Film, über Leipzig und über seine Arbeit.

© Leonie Jankowski

Juri Winkler und Anton Petzold

Wie findest du die Bücher?
Juri: „Das erste Buch ist sehr gut. Das Dritte ist bombastisch geil und das zweite relativ mittelmäßig. Aber es wurde jetzt in etwas Spannendes verwandelt.“

Fällt dir im zweiten Teil das Schauspielern und das Text lernen einfacher?
Anton: „Nö, also doch, naja, ein kleines bisschen vielleicht, aber es ist immer noch komisch zu spielen.“

Wie ist es für euch, sich selbst auf der Leinwand zu sehen?
Anton: „Also bei mir ist es noch ein wenig merkwürdig. Ich schäme mich auch noch ein bisschen, wenn mich zum Beispiel jemand auf der Straße anspricht.“
Juri: „Für mich ist es nicht mehr komisch.“

Warum denkst du sollte man sich den Film unbedingt ansehen?
Anton: „Weil er spannend ist, weil er cool ist und weil große Schauspieler mitspielen.

 

Produzent Philipp Budweg (Lieblingsfilm GmbH)

Warum haben Sie Leipzig als Drehort genommen?
„Weil wir gute Erfahrungen mit der MDM (Mitteldeutsche Medienförderung) gemacht haben. Und weil Leipzig eine interessante Stadt ist. Ich finde die Stadt super. Wir drehen ja eigentlich einen Berlinfilm hier.“

Wie oft sind sie schon in Leipzig gewesen?
„Ich komme mindestens zweimal im Jahr wegen der Förderung hierher und dann noch privat. Und natürlich zur Leipziger Buchmesse, die hat ja auch einen Schwerpunkt Jugendbuch.“

Haben Sie Lieblingsplätze in Leipzig?
„Ich finde die Karl-Liebknecht-Straße ganz toll. Ich war da zum Beispiel mal Frühstücken in dem Cafe Maitre.“

Haben Sie während der Drehtage überhaupt Zeit sich die Stadt anzuschauen?
„In der Freizeit am Wochenende natürlich. Dann geht man mal spazieren und bei dem letzten Dreh war ich auch im Leipziger Zoo. Es gibt ja hier auch so tolle Restaurants.“

Wenn Sie in Leipzig ins Kino gehen dann eher in ein kleineres Kino wie die Passage Kinos oder doch eher groß wie ein CineStar?
„Ich gehe lieber in die Passage Kinos, aber ich gehe natürlich auch in das CineStar, da habe ich letztens den Tom Cruise Film gesehen, Oblivion, was ein Scheiß (lacht). Aber eigentlich sind die Kinosäle ja gleich. Ich bin zum Beispiel auch zu der Filmkunstmesse wieder da.“

Sie drehen ja nun auch mit Kindern. Ist das denn ein anderer Anspruch, muss man sich anders vorbereiten und anders herangehen, als wenn man mit Erwachsenen arbeitet?
„Ja, also ganz einfach, weil man Auflagen hat. Die Kinder dürfen zum Beispiel nur fünf Stunden arbeiten, was ja gut ist, das ist ja der Jugendschutz. Aber das führt dazu, dass es meiner Meinung nach viel disziplinierter zugeht, also das auch die Vorbereitung intensiver ist. Alle, auch Regie, Kamera und so wissen was sie machen, weil die Stoppuhr läuft. Für die Erwachsenen Schauspieler ist es dann so – aber das sind ja auch Profis – das am Vormittag auf die Kindergesichter gedreht wird und wenn die dann wieder ins Hotel gehen, wir haben ja für Oskar und Rico jeweils ein Doublekind, dann die Erwachsenen. Wenn wir die Kamera umdrehen, stehen zum Teil andere Kinder vor ihnen. Und trotzdem können die Erwachsenen das super spielen.“

Was ist wichtig, wenn man einen Kinderfilm dreht?
„Das A und O bei einem Kinderfilm ist natürlich die Besetzung. Diese sehr sorgfältige Auswahl der Kinder ist sehr wichtig. Heutzutage macht man ja so genannte I-Castings, wo die Eltern erst einmal von zuhause aus mit dem Handy einen kurzen Film drehen, wo die Kinder sich vorstellen, z.B. ich bin so alt, ich spiele gerne, ich gehe auf die Schule. Ich finde, man braucht immer zu einem Menschen die Stimme und die Bewegung und einen Eindruck. Wenn dann da ein verschüchtertes Kind steht mit einer piepsigen Stimme, dann kann man sich ja vorstellen, dass wird nichts. Dann wird eine Liste erstellt mit Kindern, die man persönlich kennen lernen will. Aber es war wirklich, als Anton und Juri im Raum standen das Gefühl da: Das sind sie.“

Sie haben ja bereits letztes Jahr in Leipzig gedreht und die Wohnungen wurden ja auch extra im Haus hergerichtet, wurde das Set dann wieder abgebaut nach Drehschluss?
„Ja, also das Inventar ist ausgeliehen, das mussten wir wieder abbauen. Natürlich wussten wir es wird einen zweiten Teil und auch einen dritten Teil geben. Jetzt wird aber alles bis zum nächsten Dreh so stehen bleiben. Wir durften sogar im Haus einige Wände durchbrechen.“

Wie aufwendig ist denn so ein Setaufbau, wenn man alles bis ins kleinste Detail plant und einrichtet?
„Es ist wie ein kleiner Umzug, aber auch vergleichbar mit einem Studiodreh. Der einzige Vorteil ist, wir haben ein bestehendes Haus, das wirklich die 4 Stockwerke hat, die wir benötigen. Wir haben auch ein fertiges Treppenhaus, was im Gegenzug zu einem Studiodreh viel zu aufwendig gewesen wäre, ein für die Statik stabiles Treppenhaus zu bauen. Also wir hätten, wenn wir jetzt im Studio Babelsberg gedreht hätten nur zwei Stockwerke gehabt und es wäre ziemlich teuer gewesen ein Treppenhaus zu bauen auf dem 50 Leute ständig hoch und runter laufen. Also es muss sehr stabil sein und das ist hier gegeben. Ansonsten hätten wir auch alle Wohnungen ebenerdig bauen müssen. Hier können wir uns gut austoben.“

Infos:

Der erste Teil der Triologie „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ läuft momentan noch in den Leipziger Kinos. Der zweite Teil „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ wird vermutzlich im Sommer 2015 in die deutschen Kinos kommen.