Genuss für Frühschwärmer Gastro-Test: Frühstück auf der Karli

Ein Frühstück auf der Karl-Liebknecht-Straße bietet so Einiges: Altbewährtes, Exoten und Sattmacher. Wir zeigen euch, wo man besonders gut frühstücken kann.

Frisch duftende Brötchen, leckere Wurst und Käse, ein gekochtes Ei und das Frühstück ist für die meisten Deutschen bereits perfekt. Auf der Karl-Liebknecht-Straße haben wir darüber hinaus die berühmt-berüchtigte Qual der Wahl zwischen Altbewährtem, echten Exoten und deftigen Sattmachern! Wir haben sechs Frühstückslokale herausgepickt und auf Herz und Nieren geprüft.

Unser Testsieger: Hotel Seeblick

Preis/Leistung: 5/5

Ambiente: 5/5

Individualität: 5/5

© Carolin Schreier

Wenig Seeblick, aber jeden Augenblick wert! Unser Testsieger führt uns via Frühstückskarte um den Kosmos und bietet uns englisches, französisches, amerikanisches und spanisches Frühstück. Wir entscheiden uns für die nordische Variante „Sjøblikk“ (norwegisch) für 8,20€. Beinhaltet: Hausgebeizten Lachs, Gudbrandsdalen-Käse, ein gekochtes Ei, Apfelmeerrettich, süßen Senf, Honigmelone, Butter und Brot. Die Garantie: Ein Frühstück, für das sich das Aufstehen lohnt! Der norwegische, karamellisierte Braunkäse lässt jegliche Emmentaler-Scheibenkäse-Frühstückserfahrung in den Schatten rücken! Auch unser Spiegelei mit Bacon (5€) vermisst weder Würze noch den perfekten Bratmoment! Dass das runde Frühstück nun auch noch mit dem schönen Ambiente des Seeblick und freundlichster Bedienung komplementiert wird, setzt dem Essen die Krone auf. Angenehme Musik, gemütliche und schick-klassische Einrichtung, ein voller Bauch und kulinarisches Fernweh. Unser Tag konnte nicht besser beginnen!  

Fazit: Qualität mit Liebe zur Speise, zum Ambiente und zum Gast!

Café Maître

Preis/Leistung: 4/5

Ambiente: 5/5

Individualität: 4/5

© Carolin Schreier

Unser Klein Paris hat mit dem Café definitiv sein Herzstück gefunden! Vom Mobiliar, den Bilderrahmen an der Wand und sogar der eleganten Bekleidung der Bedienung: Sofort werden wir auf eine träumerische Reise in die französische Ferne entführt. Auch das Frühstück bleibt folglich französisch: Wir nehmen das Frühstück Dijon (7,20€)! Emmentaler, Brie, Salami und Schinken, ein gekochtes Ei und eine Obstbeilage sowie Baguette. Alles schmeckt äußerst gut. Auch das Rührei mit Schinken und Käse (3,50€) brilliert, kommt es besonders fluffig und ohne Nachwürz-Bedarf daher. Unser Cappuccino (2,80€) bekommt das Krönchen für das beste Kaffee-Getränk unserer Testkandidaten. Einzig offen blieb die Lust nach etwas Außergewöhnlichem.

Fazit: Ein französisches Allroundpaket für die perfekte Auszeit!

Café Puschkin

Preis/Leistung: 3/5

Ambiente: 4/5

Individualität: 3/5

© Carolin Schreier

Bunt-schön lässt das Puschkin am Ambiente kaum etwas offen. Die Frühstücksauswahl ist klassisch – hier und da ein bisschen Dolce Vita, hier und da französische Tendenzen, jedoch alles in allem recht normal. Unser Frühstück: Schnitt- und Weichkäse, Salami und Kochschinken, Ricotta, Marmelade, ein gekochtes Ei, Brötchen und Croissant sowie Butter. Mit 7,90€ auch im gängigen Preisniveau. Unser Rührei (mit etwas zu festem Bacon) für 4,70€ ist wie unser Frühstück normal! Wir wissen um die Liebe des Leipzigers zum Puschkin, sind aber der Meinung, dass man für die knapp 13€ etwas mehr kulinarische Finesse erwarten kann. Vielleicht wäre uns dies ja mit der Wahl des griechischen Frühstücks oder der Pancakes gelungen. 

Fazit: Bunt-schöner Karli-Klassiker mit Frühstücks-Aufschwungmöglichkeiten.

Killiwilly

Preis/Leistung: 4/5

Ambiente: 4/5

Individualität: 3/5

© Lisa Schliep

Dass die Engländer ihr Frühstück opulent und deftig mögen, ist bekannt. Auch im urigen Killiwilly werden die Teller nach britischem Vorbild bestückt. Hier hat der Gast beispielsweise die Wahl zwischen Pancakes, einem klassischen Irish Breakfast und Kartoffelecken mit Spiegelei, die gut und gerne auch zum Mittagstisch verdrückt werden könnten. Wir entscheiden uns für das Killiwilly for two für 13,50€. Gefuttert wird auf der wunderschönen Terrasse fernab der Baustellen-Dröhnung. Auf Teller Nummer eins landen Cheddar, Camembert, Schinken, Salami, Marmelade, Schokocreme und etwas Obst. Fuhre Nummer zwei besteht aus Würstchen, knackigem Bacon, leider sehr fahlem Rührei und gebackenen Bohnen. Dazu gibt es zwei gut bestückte Brotkörbe mit Toast, Brötchen und dunklem Brot. Letzteres der klare Favorit. Die gesamte Portion – für uns kaum schaffbar!

Fazit: Fans deftiger Frühstückskost können hier zufrieden und mit Kugelbäuchen in den Tag taumeln.

LuLu Lottenstein

Preis/Leistung: 4/5

Ambiente: 4/5

Individualität: 3/5

© Lisa Schliep

Das LuLu Lottenstein lädt zum morgendlichen Speisen großer Namen ein. Da kriegen selbst Klassiker, wie das französische Frühstück, Namen wie den des französischen Impressionisten Pierre-August Renoir verpasst – definitiv stilecht! Wir speisen zusammen mit Rembrandt. Es gibt eine ordentliche Käseplatte (8,50€) und ein wirklich ausgezeichnetes Rührei mit Mozzarella und Tomaten (4,50€) dazu. Zwischen Edamer, Gouda, Peccorino, geräuchertem Käse, Brie und Kräuterfrischkäse verirren sich dann noch Marmelade, etwas Obst und eine leckere Oliventapenade, die ruhig etwas üppiger hätte ausfallen können. Großes Manko: Die Brötchen. Sicher für eine Person ausreichend, aber völlig geschmacksneutral. Einer so ausgewogenen Käseplatte stünde ein dunkles Baguette oder herzhaftes Körnerbrötchen sicher gut. 

Fazit: Guter Frühstücks-Mix mit Stil.

tiefblau

Preis/Leistung: 5/5

Ambiente: 4/5

Individualität: 3/5

© Lisa Schliep

Definitiv der längste Frühstücksmarathon im Test! Das tiefblau bietet bereits ab 7 Uhr Frühstücksbüfett für schmale 8,50€ an (inkl. Getränke). Wir schlagen uns mithilfe der klassischen Frühstückskarte ab 10 Uhr die Bäuche voll und bestellen das Adonis-Frühstück. Optisch eines Adonis würdig, überzeugt die üppige griechische Platte aber vor allem durch das unschlagbare Preis-Leistungsverhältnis. Für 6,50€ erwartet uns eine leckere Hirtenkäsecreme, ein Antipastimix und eine Schale mit Naturjoghurt, etwas Honig und Walnüssen. Wermutstropfen: Anstelle des versprochenen rustikalen Baguettes gibt es vier Brötchen im gewöhnlichen Hell-Dunkel-Mix. Wir werden aber mit einer Extra-Portion Rührei angemessen entschädigt. Auch hier ist der Preis eigentlich nicht zu toppen! Mit extra Zwiebeln und Tomaten müssen wir gerade mal 1,40€ berappen. Unsere Getränke sind leider lauwarm und der Joghurt einen Hauch zu dünn.

Fazit: Leckerer In-den-Tag-Starter, der den Geldbeutel schont.