Frisch gewickelt!? Gastro-Test: Wraps

Egal ob knackig, fruchtig oder vegetarisch – die Leipziger Wrap-Landschaft hat alles zu bieten, was das Herz begehrt. Wir haben uns durch die gefüllten Teigtaschen gesnackt und zeigen euch, wo es am besten schmeckt!

„They see me rollin‘, they hatin‘ … “ Man könnte meinen, dass Chamillionaire seinen Songtext den delikaten Wraps aus Leipzig gewidmet hat. Denn was er dort besingt, denken sich wahrscheinlich alle, die gerade in solch eine Rolle hineinbeißen. Egal ob knackig, fruchtig oder vegetarisch – die Leipziger Wrap-Landschaft hat alles zu bieten, was das Herz begehrt. Wir haben uns durch die gefüllten Teigtaschen gesnackt und zeigen euch, wo es am besten schmeckt! 

Unser Testsieger: Volle Rolle

© Elli Beier
Speisen: 5/5
Ambiente: 5/5
Preis / Leistung: 5/5

Auf der Karte der Vollen Rolle findet ihr sieben Wrap-Kreationen, doch das sind nur die gut gemeinten Vorschläge der Küche. Denn hier könnt ihr euch euren Lieblingswrap aus vier Teigsorten, fünf Haupteinlagen und verschiedenem Gemüse selbst zusammenstellen. Oben drauf kommt noch eine von neun hausgemachten Soßen, von denen vier sogar vegan sind. Mit diesen nahezu unendlichen Kombinationsmöglichkeiten hat die Volle Rolle wohl das größte Angebot. Wir haben uns auf den guten Geschmack der Küche verlassen und die Kreation „Mango küsst Tofu“ gewählt. Geküsst wird hier von der Mango-Pfeffer-Soße, die nicht so verrückt schmeckt wie sie klingt. Tatsächlich gibt die Mango dem wunderbar krossen Tofu eine dezente fruchtige Note und der Pfeffer den nötigen Pepp. 4,30€ kostet jeder der Wraps in der großen Ausführung und wird auf Bestellung mit viel Liebe belegt, sodass am Ende sämtliche Einlagen gleichmäßig verteilt und mit Soße bedeckt sind.

Fazit: Unschlagbar große Auswahl, ordentliche Portionen, volle Punktzahl auch beim Geschmack – die Volle Rolle siegt konkurrenzlos!

Coffito am Park

© Elli Beier
Speisen: 3/5
Ambiente: 5/5
Preis / Leistung: 5/5

Im Coffito habt ihr die Qual der Wahl zwischen 11 Wrap-Füllungen, gewickelt in Weizen-, Tomaten-, oder Spinattortillas. Neben Kaffeespezialitäten, Gebäck, Suppen und Snacks könnt ihr diese in moderner Lounge-Atmosphäre genießen. Wir haben uns für den „Vegetarian Spezial“ mit Tofu entschieden, den es stattdessen auch mit Käse gibt. Für 4,15€ landet ein ganz schönes Monster von Wrap auf eurem Teller, in unserem Fall in Spintatteig. Dazu gibt es auch Messer und Gabel – Fingerfood: Fehlanzeige. Gefüllt ist das Ganze mit Reis und verschiedenem Gemüse, dazu gibt es Crème fraîche oder Salsa. Der Tofu ist sehr gut gewürzt, was man vom Rest des Wraps leider nicht behaupten kann. Die Salsa hätte unserem Wrap womöglich die nötige Würze verliehen, die Crème fraîche war dazu bedauerlicherweise nicht in der Lage.

Fazit: Die Auswahl an Soßen ist leider mau, aber bei den Portionen wird man für kleines Geld gut satt.

Dean & David

© Vanessa Schmitz
Speisen: 3/5
Ambiente: 2/5
Preis / Leistung: 4/5

Als wir das Dean & David betreten, sind wir offenbar nicht die einzigen, die dort ihre Mittagspause verbringen. Wir bestellen uns am Schalter einen Paris- und einen Chicken Mango Wrap und können mit etwas Glück noch einen Platz ergattern. Die Einrichtung ist schlicht und modern, da man jedoch in den Höfen am Brühl sitzt, sucht man vergebens nach Gemütlichkeit. Die Mitarbeiter am Schalter sind sehr freundlich, die Wraps bereits vorbereitet und vielleicht mehr Snack to go als vollwertige Mahlzeit. Macht nichts, wir haben ja zwei. Bei einem Preis von 3,45€ pro Wrap kann man das schon mal machen. Der Chicken Mango Wrap mit viel Salat, Mandelstiften und Frischkäse schmeckt uns etwas besser als der Paris Wrap, welcher mit französischem Ziegenkäse, Weintrauben, Walnüssen und ebenfalls viel Salat gefüllt ist. Beide Wraps schmecken frisch und knackig, auch wenn mehr Gewürze vielleicht nicht geschadet hätten.

Fazit: Frische, leckere Wraps für den kleinen Hunger. Preis-Leistungsverhältnis stimmt trotz Kaufhausambiente.

Deli Door

© Vanessa Schmitz
Speisen: 4/5
Ambiente: 3/5
Preis / Leistung: 4/5

Wie ein schicker Imbiss wirkt das Deli Door und damit passt das Ambiente irgendwie auch zum Slogan „We don’t serve fast food, we serve good food fast“. Lange müssen wir auf unseren Codero Mexican Wrap mit Lamm-Chilli Füllung schon mal nicht warten. Mit 5,90€ ist der Preis für die Portion, die über den Tresen vom freundlichen Koch zu uns wandert, absolut in Ordnung. Der Wrap ist knusprig und mit Käse überbacken, die Füllung saftig. Einziges Manko ist, dass wir den doch eigentlich recht kräftigen Geschmack des Lammfleischs kaum herausschmecken, dafür überzeugt bei diesem Wrap die Gewürzmischung umso mehr. Die Teigtasche hat es in sich, denn auch ohne Beilage sind wir nach dem Wrap gut gesättigt.

Fazit: „We don’t serve fast food, we serve good food fast.“ – Stimmt.

Mysalat.de

© Elli Beier
Speisen: 4/5
Ambiente: 5/5
Preis / Leistung: 3/5

Im Lokal des Leipziger Salat-Lieferservices Mysalat.de finden sich unter der reichlichen Auswahl gesunder Salate, Suppen und Smoothies auch vier Wraps, von denen drei vegetarisch sind. Die charmante Einrichtung besteht aus bunt zusammengewürfelten Einzelstücken und weckt bei uns Wohnzimmer-Gefühle der Gemütlichkeit. Bei der schier unendlichen Vielfalt an Salaten, die man sich selbst zusammenstellen kann, waren wir von der Wrap-Auswahl allerdings ein wenig enttäuscht. Auch der Getränkekühlschrank hätte üppiger bestückt sein können. Wir entschieden uns für den „Sojanus Wrap“ mit Bio-Sojaschnitzel, Blattsalat und dreierlei Rohkost. Ein Dressing ist nicht dabei, wird aber auch nicht vermisst – die säuerliche rote Beete und etwas Frischkäse sorgen für Abwechslung am Gaumen. Einzig die Portionsgröße ist für 3,90€ etwas mager ausgefallen und eignet sich eher als Snack denn als Mahlzeit.

Fazit: Trotz gutem Geschmack und tollem Ambiente – weniger ist nicht immer mehr.

Noels Ballroom

© Vanessa Schmitz
Speisen: 2/5
Ambiente: 4/5
Preis / Leistung: 2/5

Noels Ballroom hält, was die Bezeichnung Irish Pub verspricht. Der irische Charme der Einrichtung springt uns geradezu entgegen, zumindest nachdem sich unsere auf Tageslicht eingestellten Augen an die schummrige Beleuchtung gewöhnt haben. Weil die Sonne lacht, haben wir uns jedoch dazu entschlossen, auf dem schönen Freisitz zu speisen. Bestellt haben wir einen Hähnchenwrap für einen relativ stolzen Preis von 8,90€. Umso gespannter sind wir auf das Gericht. Als der Wrap uns nach wenigen Minuten serviert wird, sind wir zumindest auf den ersten Blick enttäuscht. Der Wrap, der mit einer Füllung aus Hähnchen in heller Sauce und Rahmspinat daherkommt, sieht relativ fad aus und kommt, abgesehen von wenigen Salatblättern, ohne Beilage. Auch der Geschmack überrascht nicht positiv. Weder Hähnchen noch Spinat sind ausreichend gewürzt, sodass wir selbst mit Saucen, die wir für 1€ erwerben mussten, nachhelfen. So richtig satt macht der Wrap leider auch nicht. Da das Pub Food im Noels ansonsten keine Wünsche offen lässt und bisher immer gut bei uns ankam, kann der Wrap nur eine Ausnahme sein.

Fazit: Tolle Locations, gute Stimmung sowie schnelle und freundliche Servicekräfte. Beim Essen lieber an die Pub Food Klassiker halten.