Alles im Ra(h)men Gastrotest: Ramen

Konnichiwa! Kalte Tage erfordern einen warmen Bauch. Und was könnte besser von innen wärmen, als ein heißes Süppchen? Wir haben uns in Leipzig auf die Suche nach der besten japanischen Nudelsuppe aka Ramen begeben.

Kalte Tage erfordern einen warmen Bauch. Und was könnte besser von innen wärmen, als ein heißes Süppchen? Dass in einer richtigen japanischen Nudelsuppe, „Ramen“ genannt, nicht nur Instantnudeln und Sojasauce gehören, ist klar. Dass beim Verspeisen des leckeren Fastfood neben Stäbchen auch ein Löffel verwendet werden darf, hoffentlich auch. Wir haben uns durch Miso-Brühe, Tofu, Suppeneier und Sojasprossen probiert und unseren Favoriten aus Fernost gekürt. Schmatzen und Schlürfen erlaubt!

Shinto

© Anna Gumbert
Münzgasse 3 | Di bis Fr 12-14, 17:30-22 Uhr, Sa und So 12-21 Uhr

Wohlfühlfaktor: ★★★★★ 

Preis / Leistung: ★★★★★
Geschmack:      ★★★★★

Statt Miso-Brühe scharfe Sojapaste: Den Tipp gibt uns die nette Bedienung im Shinto, als wir über unserer Auswahl an Ramen grübeln. Gesagt, getan: Wir wählen die „Spicey Ramen“, einen großen Suppenteller voll mit Nudeln, verschiedenen Kohlsorten, Sojasprossen, Rindfleisch, Sushimi und Chili-Fäden. Lecker! Auch wenn die Brühe durch die Sojapaste sehr undurchsichtig ist, schwimmen darunter einige Leckereien. Für 9,50 € werden wir also pappsatt. Bambuslöffeln und Stäbchen kombinieren wir beim gemütlichen Schlürfen und Schöpfen der Ramen in dem winzigen Lokal in einer Seitenstraße der Karli. Nur etwa 15 Sitze umringen die große Küchentheke des Kochs, von der Decke hängen bunte Laternen mit asiatischen Schriftzeichen, eine goldene Grinsekatze winkt uns zu. Als wir wieder auf die Straße treten, kommen wir uns vor wie in einer ganz anderen Welt. Magisch!

Fazit: Klein, fein (R)Amen!

Kirigami

© Anna Heinze
Chopinstraße 15 | Mo 11-14:30 Uhr, Di bis Fr 11-14:30 Uhr und 17:30-21 Uhr (Fr ab 11:30 Uhr), Sa 17:30-22 Uhr

Wohlfühlfaktor: ★★★★

Preis / Leistung: ★★★★ 

Geschmack:   ★★★★★

Nach kurzer Suche (der Eingang befindet sich in einem Eckhaus) betreten wir ein kleines Restaurant, welches von außen betrachtet nicht gerade auffällt. Im Inneren ist es allerdings sehr einladend und gemütlich. Die freundliche Bedienung bringt sogleich die Speisekarte und kurze Zeit später bestellen wir die Teriyaki Ramen, also Ramennudeln in Brühe mit gegrillten Teriyaki-Hähnchenstücken, Shiitake-Enokipilzen, Naruto, mariniertem Ei, Babymais, Frühlingszwiebeln, Sesam und getrockneten Algen für 10,90 €. Dazu gibt es eine hausgemachte Minz-Limetten-Limonade für 4,20 €. Innerhalb kürzester Zeit wird serviert und die Ramen sind einfach köstlich, sodass auch der recht stolze Preis nicht mehr so weh tut. Man schmeckt jede Zutat heraus. Ganz besonders das Hähnchenfleisch ist ein Genuss. Insgesamt verbringen wir einen sehr schönen Abend mit hervorragendem japanischen Essen.

Fazit: Gemütlich, freundlich, lecker.

Shiki Two

© Anna Gumbert
Riemannstraße 29 a | Mo bis Sa 11:30-0 Uhr, So 17-23 Uhr

Wohlfühlfaktor:  ★★★★ 
Preis / Leistung:    ★★★ 
Geschmack:            ★★

Als wir das Lokal an der Karl-Liebknecht-Straße betreten, fühlen wir uns in Jeans leicht underdressed: Dunkel getäfelte Wände mit edler Tapete, die Tische und Theke in mattem Schwarz, das Licht gedämmt. Nudelschlürfen im kleinen Schwarzen also! Vier verschiedene Ramen-Sorten stehen zur Auswahl, man kann die Nudeln mit Wan Tan, Ente, Rind oder Schwein genießen, auch eine fleischlose Alternative ist möglich. Für das Fleischgericht liegt der Preis bei 11,90€. Unser Essen wird superschnell serviert, was ein bisschen skeptisch macht. Tatsächlich sind einzelne Bestandteile der Suppe noch kalt. Insgesamt hält die Schale auch nicht ganz, was sie verspricht und neben einer zugegeben sehr leckeren Miso-Brühe und gerade mal einer Hand voller Nudeln ist nicht viel dabei, was den Magen füllt.

Fazit: Hier besser zum lecker Sushi greifen.

Umaii

© Anna Heinze
Klostergasse 7-9 | So-Do 11:30-22:30 Uhr, Fr-Sa 11:30-0 Uhr

Wohlfühlfaktor  ★★★ 
Preis / Leistung:  ★★★ 
Geschmack:    ★★★★

Bei Umaii direkt in der Innenstadt wird die Brühe der Ramen als Körper, die Würze als Seele, die Toppings als Highlight und die Nudeln als Herz des traditionellen japanischen Gerichts bezeichnet. Klingt alles sehr sinnlich. Innerhalb des Restaurant geht es eher lebhaft zu. Nachdem wir zögernd ca. fünf Minuten im Eingangbereich stehen, fragen wir kurz entschlossen einen Kellner nach einem Tisch. Unsere Selbstinitiative zieht sich durch den gesamten Abend, da sich anscheinend keiner der vielen Angestellten für uns verantwortlich fühlt. Wir bestellen die Maguro Ramen: Eine Fleischbrühe mit Thunfisch, Nudeln und Toppings wie Möhren, Algen, Sojasprossen und mehr für 10,90 € sowie ein großes Radler für 4,10 €. Nach einiger Zeit kommt unser Gericht, welches wirklich gut schmeckt und mehr als sättigt. Für den Preis allerdings hätten wir freundlicheren Service und ein „sinnlicheres“ Geschmackserlebnis erwartet, so wie es uns angekündigt wurde.

Fazit: Auch die Seele isst mit.