Vleischlos glücklich! Gastrotest: Vegane Restaurants

Deli | Pizza LAB | Symbiose | Vleischerei | vVasabi | Zest

Good Vibes in „Veipzig” – In kaum einer anderen Stadt Deutschlands ist die Auswahl an veganen Läden und Angeboten so breit gefächert wie in Leipzig. Wir haben uns sechs Restaurants herausgepickt, die beweisen, dass man sich auch ohne tierische Produkte ausgewogen und lecker ernähren kann.  

Reihenfolge: Testsieger, weitere Testlocations folgen alphabetisch! 

© Birthe Jähne-Kleemann

Wohlfühlfaktor: ★★★★

Preis/Leistung: ★★★★★

Geschmack:       ★★★★★

Den kleinen Laden auf der Wolfgang-Heinze-Straße könnte man leicht übersehen, doch wer hier mal gespeist hat, vergisst das DELI wohl nicht so schnell wieder. In dem gemütlichen Zwei-Tische-Bistro werden wir freundlich bedient. Die Karte ist übersichtlich, lockt dafür aber mit außergewöhnlichen Gerichten und Burger-Kombi-Möglichkeiten. Aus der Küche tönt fröhliches 80er-Gedudel. Wir entscheiden uns für den Sojasteak-Teller, dazu gibt’s Pommes oder Salat, Cole-Slaw und Erdnuss-Sauce für nicht mal 6€. Kurze Zeit später bekommen wir unser Essen, dessen Anblick bereits Herzchen in die Augen zaubert. Beim ersten Bissen merken wir: Es schmeckt sogar noch besser, als es aussieht! Vor allem die Steaks sind einmalig zart und saftig.

Fazit: Wer noch immer skeptisch gegenüber veganer Küche ist, wird hier garantiert überzeugt.

© Kim Moser

Wohlfühlfaktor: ★★★★

Preis/Leistung: ★★★★★

Geschmack:       ★★★★★

Drawing & Chill ist angesagt, wie jeden Dienstag, als wir die kleine Pizzeria betreten und bereits die ersten Künstler in ihre Blöcke und Farben vertieft sind. Die Atmosphäre ist angenehm, die Musik leise, das Licht gedimmt. Schnell werden wir von der freundlichen Bedienung auf Englisch empfangen und bekommen das Konzept erklärt. PIZZA LAB, Pizza Labor. Das Bistro macht seinem Namen alle Ehre, denn die Pizzen stellen wir uns selbst mithilfe eines Periodensystems zusammen und geben unser Protokoll schließlich zur Bestellung ab. An einen gemütlichen Zwei-Frau-Tisch lassen wir uns nieder und warten, leider eine ganze lange Weile, auf die Pizzen. Nach knapp einer dreiviertel Stunde kommt dann auch schon die „Leichte Rauchbildung“, eine knusprig gebackene Pizza mit Räuchertofu, Sonnenblumenkernen, Zwiebeln, getrockneten Feigen und Rucola für knappe 8€, ein Glas H2O bekommen wir sogar kostenlos dazu und sobald wir zu essen beginnen, steht ganz außer Frage: Das Warten hat sich absolut gelohnt. Begleitet werden wir an dem Abend von Live-Musik, welche den Abend perfekt abklingen lässt.

Fazit: Da kommt die Laborratte in einem durch.

© Kim Moser

Wohlfühlfaktor: ★★★★★

Preis/Leistung: ★★★

Geschmack:       ★★★★

Da wir spät an einem Sonntagabend erscheinen und tagsüber viel los war, fällt die Auswahl der SYMBIOSE für uns leider nicht allzu groß aus. Die freundliche Bedienung bietet uns jedoch Alternativen und wir entscheiden uns für das Dal Regional, einen Berglinsen-Eintopf mit Kokos, Ingwer und hauseigener Masala in würzigm Tomatensud mit frischem Zitronenreis und marinierten Lemongras-Chardonnay-Tofuspießen. Zusätzlich bestellen wir eine kleine Portion Mac & Cheeze. Trotz dass wir uns für das Angebot „für den kleinen Hunger“ entscheiden, sind die Teller reichlich gefüllt, sodass wir nach dem Essen mit vollem Magen aus dem Restaurant rollen. Den Preis von knapp 17 € finden wir schon happig, jedoch überzeugt uns das kleine Bistro mit Stil, Herzlichkeit und Geschmack.

Fazit: Qualität hat ihren Preis.

© Birthe Jähne-Kleemann

Wohlfühlfaktor: ★★★★

Preis/Leistung: ★★★★★

Geschmack:       ★★★★

Rustikal – das ist das erste Wort, das uns einfällt, als wir das Eck-Bistro VLEISCHEREI in Plagwitz besuchen. Das trifft auf die Einrichtung zu, wie auf die Speisekarte: Hier gibt es von Burger, Vöner oder Gyros alles, was das Fastfood-Herz begehrt. Aber: Die Auswahl ist viel ausgefuchster als beim Dönermann von nebenan und macht es einem schwer, sich zu entscheiden. Wer sich nicht auskennt mit Seitan, Tofu und Co., sollte sich hier auf jeden Fall mehr als ein Mal durchprobieren. Wir bestellen einen Falafel-Burger mit Curry-Sauce, Hummus und (weil wir gerne Extrawünsche haben) Erdnuss-Sauce zusätzlich für insgesamt 4,70€. Der kommt mit reichlich Gemüse lecker angerichtet zu uns. Die Saucen machen hier den Geschmack: Vor allem die Erdnuss-Sauce lecken wir uns gründlich von den Fingern! Der Falafel-Patty könnte knuspriger sein, rundet die Kombi aber geschmacklich top ab. Und natürlich gibt’s überall einen Pluspunkt, wo man sich beliebig viele geröstete Zwiebeln über sein Essen streuen kann!

Fazit: Ein Muss für Fastfood-Fans

© Kim Moser

Wohlfühlfaktor: ★★★★

Preis/Leistung: ★★★★★

Geschmack:       ★★★★

Als wir das kleine Bistro kurz nach Öffnung aufsuchen, sind wir die einzigen Gäste und werden von dem Mitarbeiter gleich herzlich empfangen, der uns über die dargebotene Auswahl aufklärt. Bei VVASABI Zur Auswahl stehen acht verschiedene herzhafte und zwei süße Sushivarianten. Zu zweit teilen wir uns „The Plate“ für 10€, eine Platte mit sieben Maki unserer Wahl mit veganem Gulasch, Gyros, Green-Thai-Curry, Masala, Sate, Popeye im Wirsingmantel und Rote-Beete-Apfel-Meerrettich, serviert mit einer frisch-süßen Soße, sowie Wasabi. Nach der Bestellung bekommen wir die Platte sofort auf die Hand und können es uns auf den stilvoll angerichteten Euro-Paletten gemütlich machen. Während wir uns das köstliche Sushi auf der Zunge zergehen lassen, genießen wir das lichtdurchflutete Ambiente und beschließen einstimmig, dass dies nicht unser letzter Besuch war.

Fazit: Anders kann so gut sein.

© Birthe Jähne-Kleemann

Wohlfühlfaktor: ★★★★★

Preis/Leistung: ★★★

Geschmack: ★★★★★

Wer sich mal richtig etwas gönnen will, ist im ZEST genau an der richtigen Adresse! Von außen eher unscheinbar und simpel gehalten, sorgt die Speisekarte des kleinen Restaurants in Connewitz für freudige Überraschungen. Die ändert sich übrigens alle zwei Monate und ist saisonal abgestimmt. Zunächst müssen wir den netten Kellner nach einigen Wörtern wie Natto (fermentierte Sojabohnen) oder Misokatsu (japanisches Schnitzelgericht) befragen. Zwar fällt die Auswahl (obwohl gar nicht mal so groß) reichlich schwer, doch am Ende entscheiden wir uns für die Butternut-Frikadelle mit glasierten Granny-Smith-Äpfeln, Möhrchen, Frühlingszwiebeln und Linsen-Tofu-Walnuss-Ragout. Und sind einfach nur begeistert: Nicht nur, dass die feinen Speisen ein Hingucker auf dem Teller sind, es ist auch absolut lecker! Klar, bei einem Preis von 18,60€ haben wir das auch mehr als erwartet, aber hier ist uns der leer gegessene Teller wirklich jeden Cent wert.

Fazit: Für den besonderen Anlass