Sprachreform Uni Leipzig Geschlechteranpassung an der Uni Leipzig: Das glaubt keinerin!

Die Schrägstrich-Variante „Professor/Professorin“ wurde an der Uni Leipzig abgeschafft. Jetzt heißt es Frau Professorin und Herr Professorin…

© Carolin Schreier

Das dürfte den einen oder anderen Studentin um 15:15 Uhr ganz schön aus der Bahn werfen. „Guten Morgen, Herr Professorin!“ Wie? Das ist doch ein Paradoxon in sich, oder? Nein! Das nennt man Frauenförderung, Geschlechteranpassung und schlichtweg triumphierenden Feminismus.

 

600 Jahre Männerdominanz an der Universitätin Leipzig sind endlich vorbei. Jetzt heißt es: Frauen an die Macht! Und was macht die Frau? Sie schafft die Schrägstrichvariante (also etwa Professor/Professorin) erst mal ab – künftig steht an dieser Stelle ausschließlich die weibliche Personenbezeichnung. Bereits Mitte April beschloss der Senat jene Änderung und Anfang Mai stimmte auch Dr. Beate Schücking (Rektorinininin der Universität Leipzig) zu.

Uni Leipzig: Vorreiterin des generischen Femininums

 

Bundesweit ist die Uni Leipzig damit Vorreiterin des generischen Femininums. Na da dürfen wir jetzt aber klatschen, denn fest steht ja, dass sich mit Abschaffung eines Bindestrichs und Inkludierung eines Suffixes sicherlich auch die kompletten Grundverhältnisse ändern werden. Dass das so einfach geht, hätte keiner gedacht. Ein bisschen falsche Grammatik ist also in der Lage, den Gehaltsunterschied zwischen Mann und Frau anzupassen, Gleichberechtigung zu schaffen und die Frau, emanzipiert ihre Wege gehen zu lassen!? Warum hat das noch keinerin früher gemacht?

… in 600 Jahren fühlen sich die Männer dann diskriminiert

 

Wir wollen das Ganze nicht einseitig betrachten und hören uns deswegen nun einmal ein paar Kontra-Stimmen an. Auf der Facebook-Seite der Uni Leipzig finden sich Kommentare wie „Unnötig und peinlich“, sagt Sarah. „Wenn man das liest, würde Goethe im Grab rotieren“, meint David. Tim rebelliert: „Ich werde das in Wort und Schrift boykottieren. Sollen sie mal versuchen, das durchzusetzen, diese Bürokraten.“ Yantz blickt weit: „Ändert sich das Ganze dann wieder in 600 Jahren, weil sich Männer diskriminiert fühlen?“ Paul ist dankbar: „Hauptsache man ist wichtig und kann sich in sonem Gremium den Arsch ’für die Studentenschaft’ breit sitzen. Schönen Dank auch.“

© Carolin Schreier

Sexistische Grammatik? 

Dass in jedem Gut auch Böse steckt, in jedem Böse auch gut, wissen wir alle. Dass die chinesische Philosophie des Yin und Yang jedoch nur Vorbotin der PROFESSORin war, kam unerwartet. Fast ein wenig widersprüchlich, nahezu sexistisch… dass der Professor nun in der Professorin steckt…

P.S.: Es gibt auch noch größere Probleme: GLITZER-WEG-ALARM (Albtraumsoffpotenzial)

Nachtrag vom 7. Juni:

Dr. Beate Schücking: „Zur Klarstellung möchte ich sagen, dass diese Neuerung auf den Alltag an der Universität und auf den universitären Sprachgebrauch keinerlei Auswirkungen haben wird.“

„Nach dem Medienwirbel um die Grundordnung der Universität Leipzig, die Personenbezeichnungen in ausschließlich femininer Form vorsieht, soll die Podiumsdiskussion ein Forum für Pro- und Contra-Positionen bieten. In der Veranstaltung soll darüber hinaus über die Situation von Frauen an der Universität und den tatsächlichen Stand der Gleichberechtigung der Geschlechter in unserer Gesellschaft diskutiert werden.“ Wann, wo, wie: 13. Juni, 18:30 Uhr, Audimax