Blick hinter die Kulissen Global Space Odyssey – Kulturpolitische Demonstration

Die Global Space Odyssey ist eine kulturpolitische Demonstration. Doch was steckt wirklich hinter dem bunten Umzug durch Leipzig der durch die gute elektronische Musik auf sich aufmerksam macht? Wir haben nachgefragt!

Was im Jahr 2001 als eine bunte Demonstration durch Leipzig begann, mit Leuten die Spaß am Leben versprühten, ist jetzt im Jahr 2013 – 12 Jahre später – ein ernstzunehmender Verein geworden, wobei der Spaßfaktor weiterhin nicht fehlen soll!

© Veranstalter

Global Space Odyssey, auch GSO genannt, ist den meisten Leipzigern wohl bekannt als der von der guten elektronischen Musik begleitete Umzug durch die Stadt.
Sascha und Frank, zwei Vereinsmitglieder des Global Space Odyssey e.V., haben uns einmal einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht und über die Entstehung, den Ablauf der Demonstration und den Erfolg erzählt.

Wie alles begann…

Alles begann damit, dass „alternative Kulturschaffende Leipzigs“, als Teil von einem globalen Marsch, auf Missstände – kulturelle Dinge, die in der Gesellschaft nicht gut bzw. richtig funktionierten – aufmerksam machen wollten. Und das alles mit „positiver Außenwirkung und nicht wie bei vielen Demos sonst, mit grimmigen Ausdrücken in den Gesichtern der Teilnehmer“, so Frank.

Nach einer einjährigen Pause, in der sich alles etwas auseinanderlief, begann ein früheres Teammitglied 2008, die Fäden wieder aufzunehmen und trommelte die noch spärlich Übriggebliebenen zusammen.

Die Karten wurden neu gemischt

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Die „neue“ GSO-Demonstration sollte inhaltlich und auch in der Außenwirkung auf eine andere Ebene gebracht werden: „Nicht mehr einfach nur die Spaßparade, wie sie gelegentlich immer noch gern gesehen wird.“ Genau das versuchten die anfänglich nur vier GSO-Mitglieder zu realisieren. Und so wurden immer mehr Menschen auf den Verein aufmerksam. Es entwickelte sich ein etwa 25 Mitglieder-Verein aus früheren Wagenteilnehmern wie Frank, die sich neben ihrem Joballtag für Leipzig stark machen wollen. 

„Weil die Global Space Odyssey ein offenes Gebilde ist – also bring dich ein! Mach was! Lauf nicht nur stumpf mit!“

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Nach dem Motto „kritisch, bunt und laut“ wandern nun einmal jährlich zwischen 3.500 und 4.500 Demoteilnehmer durch die Straßen Leipzigs, um auf ein bestimmtes Thema aufmerksam zu machen. Die Themenfindung wurde in den vergangenen Jahren häufig etwas beiseitegeschoben, es ging generell eher darum, Leipzigs Kultur zu erhalten. Jedoch haben die Veranstalter 2013 ein Motto gefunden, welches passend zu dem Hypezig-Trend, alle Leipziger interessieren dürfte: „Mein Leipzig koof ick mir“.

Sascha und Frank haben die Themenwahl, die sich um die große Debatte „Leipzig – the better Berlin“ dreht, so erklärt: „Wir sind nicht Berlin und wollen es auch nie sein!“. Die Alarmglocken läuten bereits bei den Leipzigern: „Berlin wurde schon durch den Hype und das damit entstandene Konsumdenken, das die Dazugezogenen ausgelöst haben, kaputt gemacht.“ Auch Leipzig tendiere mittlerweile zu diesen Hype-Begleiterscheinungen: „Mieten werden erhöht, Flächen werden platt gemacht und es entstehen Prestigeobjekte statt Freiflächen und soziokulturfördernde Objekte“, kritisiert die GSO.

Dieses Jahr begeben sich die ca. 10 bis 12 Wagen, bestehend aus kulturfördernden Vereinen und Partycrews, und die unzähligen Teilnehmer auf den Weg vom Connewitzer Kreuz über den Marktplatz, wo eine Zwischenkundgebung stattfindet. Ziel ist der Wilhelm-Külz-Park. Dort findet dann auch die Open-Air- Abschlussveranstaltung auf drei Floors mit einem zusätzlichen Kiddiespace statt.
Dem Orgateam der GSO ist es wie immer wichtig, nicht nur die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen anzusprechen, die sich ja vorrangig von der Musik und der Art und Weise der Demo angezogen fühlen. Es werden am Rande der Demo Flyer und Broschüren an die Beobachter verteilt, um auch der älteren Generation die Ernsthaftigkeit der GSO zu zeigen. Warum man mit dabei sein sollte? 
Für Sascha und Frank ganz einfach: „Weil die Global Space Odyssey ein offenes Gebilde ist – also bring dich ein! Mach was! Lauf nicht nur stumpf mit!“

Ablauf GSO 13. Juli 2013:

12:00 Uhr Connewitzer Kreuz – Auftaktkundgebung
14:30 Uhr Marktplatz – Zwischenkundgebung
18:00 Uhr Wilhelm-Külz-Park – Demoausklang
22:00 Uhr Ende
Ab 22:30 Uhr Aftershow-Party in 7 verschiedenen Locations

Mehr Informationen zur GSO 2013 findet ihr hier.