Spielbericht der DHfK-Handballer gegen die HSG Wetzlar Heimniederlage gegen Wetzlar

Der Spielbericht zur 21:25-Heimniederlage der DHfK-Handballer gegen die HSG Wetzlar.

„Wir waren in einigen Szenen nicht da!“

Eigentlich wollten die Männer des SC DHfK Leipzig den überraschenden Auswärtspunkt aus der Begegnung in Mannheim mit einem Heimsieg gegen die HSG Wetzlar veredeln. Immerhin hatten die Hessen im letzten Sommer mit Buric, Kohlbacher oder Pöter wichtige Spieler verloren und waren in den zurückliegenden Spielen selbst unter den Erwartungen geblieben. Doch dann sollte alles anders kommen. Die körperkulturellen Handballer verloren gegen die „Wandschneider“ mit 21:25 (13:12) Toren.

© Karsten Mann

Zu Beginn durften die 3492 Handballfans in der Arena Leipzig mit dem Geschehen auf der Platte noch zufrieden sein. In der Anfangsphase hatten unter anderem Patrick Wiesmach drei Treffer und Franz Semper zwei Treffer geworfen und die grün-weißen Gastgeber mit 7:4 Toren in Führung gebracht. Obendrein waren die Gäste in dieser Phase durch eine Zeitstrafe von Anton Lindskog in Unterzahl geraten. Trotzdem schafften die Hessen den Ausgleich und die Führung. „Wir waren in einigen Szenen des Spiels irgendwie nicht da!“ schätzte Niclas Pieczkowski nach dem Spiel selbstkritisch ein. Jedenfalls konnten sich dadurch die Gastgeber nicht – wie allseits erhofft – absetzen. Zur Pause lagen die Sachsen, die wieder von André Haber gecoacht wurden, mit 13:12 Treffern denkbar knapp vorn.

Klar, die grün-weißen Handballfans hofften im zweiten Durchgang auf Besserung und eine Steigerung des einheimischen Teams. Allerdings kamʼs anders als gedacht. Die Gäste konnten immer wieder das Tempo verschleppen, sie trugen ihre Angriffe in aller Seelenruhe vor, um letztendlich im allerletzten Augenblick zu treffen. Es passierte ständig das gleiche Spiel: Langsamer doch sicherer Spielaufbau der Hessen, die Schiedsrichter Sebastian Grobe und Adrian Kinzel zeigten Zeitspiel an, vier, fünf, sechs Pässe, dann folgte das Wetzlarer Tor. Allein der österreichische Nationalspieler Alexander Herrmann (65 Länderspiele) markierte elf Treffer. Selbst, als Wetzlar in dreifacher beziehungsweise doppelter Unterzahl war, durften die Gäste jubeln. Die Zwischenstände lauteten 14:15, 16:18, 17:19.

Doch die sächsischen Handballfans hofften immer noch. René Villadsen konnte in der Mitte der zweiten Halbzeit einen Siebenmeter der Hessen halten und brachte die Arena zum Kochen. Die Zuschauer wollten der Mannschaft helfen, standen auf, um zusätzlichen Druck zu erzeugen. Doch die körperkulturellen Männer konnten die besondere Situation nicht nutzen. Patrick Wiesmach versemmelte einen Konter, Philipp Weber traf aus dem Hinterhalt nur den Pfosten, Lukas Binder scheiterte am Torwart der Hessen. „Acht Tore in der zweiten Halbzeit sind einfach viel zu wenig“, schätzte André Haber nach der Begegnung ein.

So blieben die „Wandschneider“ vorn. Alexander Herrmann traf weiterhin nach Belieben, Maximilian Holst verwandelte die weiteren Siebenmeter wieder sicher. Immer wieder das gleiche Spiel: Langsamer Spielaufbau der Hessen, Zeitspiel, sechs Pässe, dann das Wetzlarer Tor. 19:22, 20:24, 21:25. „Wir waren irgendwie nicht da!“

Co-Trainer André Haber (SC DHfK Leipzig):

„Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Hälfte hatten wir im Angriff eine gute Effizienz, doch wir hätten uns in der Abwehr häufiger belohnen müssen, denn wir hatten Wetzlar oft im Zeitspiel. Wenn wir eine höhere Führung mit in die Pause nehmen, wären wir vielleicht auch besser in die zweite Halbzeit gekommen. Trotzdem war beim 19:19 wieder der Gleichstand hergestellt, aber in der Endphase sind uns einfach zu wenig Tore gelungen. Nur acht Treffer in der zweiten Halbzeit sind, besonders zu Hause, viel zu wenig.“

Trainer Kai Wandschneider (HSG Wetzlar):

„Die Ausgangslage vor dem Spiel war ungewöhnlich. Bei Leipzig sind seit Wochen viele Spieler verletzt, und wir haben in dieser Saison wieder eine völlig neu formierte Mannschaft, die inzwischen drittjüngste der Liga. Die Hoffnung war da, hier heute etwas zu entführen. Es ist uns zum ersten Mal in unserer gemeinsamen Bundesligageschichte gelungen, in Leipzig zu gewinnen. Beide Teams agieren permanent auf Augenhöhe und auch heute war es extrem knapp. Erst in den letzten zehn Minuten hat sich die Partie entschieden. Wir haben sehr gut verteidigt und unsere Angriffe geduldig ausgespielt. Dieser Sieg tut unserer Mannschaft sehr gut und ich möchte dem Team ein großes Kompliment aussprechen, denn wir haben sehr schnell aus den ersten beiden Auswärtsspielen der Saison gelernt.“

© Karsten Mann

Statistik: SC DHfK Leipzig – HSG Wetzlar 21:25 (13:12)

Leipzig: Villadsen; Putera; Semper (6); Wiesmach (4/3); Jurdzs (1); Baumgärtel; Binder; Janke (2); Pieczkowski (1); Roscheck; Weber (5); Hellmann; Gebala; Milosevic (1); Santos (1)

Wetzlar: Klimpke; Cvetkovski; Hermann (11); Kneer; Bjornsen (1); Ferraz (1); Mirkulovski (1); Schreiber; Torbrügge; Weissgerber; Frend Öfors (2); Holst (6/6); Schefvert (1); Lindskog (2); Cavor

Siebenmeter: Leipzig 3/3, Wetzlar 6/7.

Zeittrafen: Leipzig 8 Min, Wetzlar 10 Min

Zuschauer: 3492 Handballfans in der ARENA Leipzig