„Let‘s talk about Sex, Baby“ Ines & Leila vom Podcast „Besser als Sex“ im Interview

Hier geht es nur um das Eine: Ines Anioli und Leila Lowfire reden in ihrem Podcast „Besser als Sex“ über Bett-und-überall-sonst-Geschichten, abseits von Klischees und Schubladen. Der Erfolg der beiden Freundinnen führt sie im November auf Livetour. Wir haben uns vorab zum Telefonsex verabredet – und sind gekommen.

Der letzte Teil der Hausfrauenhöschen befeuchtenden SM-Trilogie ist (endlich) abgedreht, Datingkolumnen von Berlinerinnen Mitte 20 sind nur noch das Copy Paste vom Copy Paste und Boyfriends mutieren zu Instagram Husbands, nachdem sie sich bei ihrer Freundin mit „Influencer“ angesteckt haben. Es muss jetzt endlich mal was „Echtes“ her. Was Besseres! Und einen richtig guten Start legen dafür die beiden Mädels Ines Anioli & Leila Lowfire mit ihrem Podcast „Besser als Sex“ hin. Im November gehen sie damit auf „Unfuckable Tour“. Wir haben uns vorab zum Telefonsex verabredet – und sind gekommen. 

© Christian Hasselbusch

Ich hab gelesen, dass ihr auf Fetische bei Journalisten steht. Ich hätte euch gern vorher gefragt, auf was im Speziellen, aber so habe ich mir einfach die Freiheit genommen, während dieses Gesprächs nackt zu sein. Ich hoffe, das ist okay. 

Leila: Das ist perfekt! Damit hast du auf jeden Fall einen guten Opener geschaffen. Wir führen unsere Interviews nämlich auch immer nackt, deswegen dürfen wir nur Telefoninterviews machen. 

Dann kann ich ja auch direkt intimer werden: Haben sich Hörer schon mal in euch verliebt? 

Ines: Also mich vergöttern ja unsere Hörer und deswegen bin ich mir auch ziemlich sicher, dass da auch ein paar Verliebte dabei sind, aber die Vergötterung ist natürlich viel stärker, weswegen ich Verliebtheit eher als Diss wahrnehme. 

Habt ihr auch schon mal welche gedatet? 

Leila: Nicht mit Absicht. Aber es ist schon vorgekommen dass die Leute, die wir gedatet haben, unseren Podcast gehört haben, auch danach. 

Wie ist das dann so? 

Leila: Dann ist es schon ziemlich einfach … (lacht) 

Ines: Die wissen dann schon vorher, worauf man so steht und worauf nicht, das macht es so einfach. 

Leila: Ich steh zum Beispiel gar nicht darauf, geleckt zu werden und wenn ich dann mit jemandem Sex habe, der mich nicht von sich aus leckt, denk ich mir immer: Boah, der hat bestimmt den Podcast gehört! 

Fragst du nach, ob er’s getan hat? 

Leila: Falls er den Podcast nicht gehört hat, müsste ich ihm dann erzählen, dass ich einen habe, bei dem ich über den Sex rede, den ich gehabt habe. Das ist ‚ne super Grauzone. Das ist so ein Abkommen ohne Absprache. 

Fühlen sich eure Datingpartner durch den Podcast nicht verunsichert? 

Leila: Es sagen schon öfter Leute: „Hey, aber nicht, dass du dann im Podcast darüber redest“. Das ist dann aber so der Punkt, an dem ich schon anfange, Notizen zu machen. In Gedanken versteht sich. Mir hat aber auch schon mal ein Typ nach dem Sex einen Fragebogen in die Hand gedrückt, den er dann mit mir nach dem Sex ausgefüllt hat. Quasi ein Feedbackgespräch. 

Wenn ihr im Podcast so über eure Vorlieben redet, bekommt ihr daraufhin auch Geschenke zugeschickt? Vielleicht auch strange Geschenke? 

Ines: Nee, aber wir warten auf Geschenke! Ich liebe Geschenke! Ich sage ständig, dass ich ‚ne Rolex haben möchte, aber bisher war noch keine im Briefkasten. Da erwarte ich auch ein bisschen mehr. Beim letzten Podcast-Live-Event habe ich so eine Box mit veganen – und Bioprodukten bekommen. Da hatte sich echt jemand Gedanken gemacht. Das war sehr nett! 

Leila, bekommst du wenigstens Geschenke? 

Leila: Ich bekomme nur Dick Pics. Ich arbeite an einem größeren Kunstprojekt mit einer Dick-Pic-Collage. 

Gibt es da schon Anfragen von Museen? 

Leila: Noch nicht, aber ich habe auch noch nicht angefangen. Große Dinge brauchen ihre Zeit!

Wie kommen Männer darauf, dass Dick Pics heiß sind? 

Leila: Also so ein einzelnes Penisbild ist mir auch zu wenig – außer es ist mein absoluter Lieblingspenis, den ich total vergöttere, dann freue ich mich über Fotos. Aber ungefragt einfach Bilder zu verschicken, finde ich richtig schlimm. Also diesmal ganz im Ernst: Einfach unangemessen. 

Nutzt ihr manche Fantasien, die euch Hörer so über Social Media mitteilen, auch als Inspiration für einen Podcast? 

Leila: Dann muss es schon echt ein besonderer Fetisch sein. 

Ines: Also ich könnte jetzt mit den ganzen MILF-Geschichten angefangen und die sind ja auch im kommen … aber die Nachrichten, die wir mittlerweile bekommen, find ich gar nicht mehr so creep-mäßig. Ganz am Anfang gab es da schon welche, die da versucht haben sexuell zu überzeugen, dass sie die geilsten Stecher sind, aber inzwischen sind es mehr Erfahrungen und Fragen, die geteilt werden. 

Leila: Auch wirklich sexuell sehr offene Menschen, die einfach eine Geschichte zu erzählen haben und nicht versuchen, uns zu beeindrucken. 

Übernehmt ihr da bisschen die Rolle des Dr. Sommer Teams? 

Leila: Nein. Wir suchen uns schon interessante Hörerfragen raus und keine à la „Kann man vom Blasen schwanger werden?“ Wir erwarten schon eine Grundaufgeklärtheit unserer Hörer und berichten lieber über Geschichten mit interessanten Details. 

Wie kommt ihr auf die Podcast-Tehmen? Sind die rein aus eurer Erfahrung oder belest ihr euch sogar, um Inspiration zu holen? 

Leila: Naja, beim letzten Familienessen … (lacht) 

Ines: Rein aus unserer Erfahrung heraus. 

Gibt es denn dann überhaupt noch Tabus? Dinge, die ihr auf keinen Fall tun würdet? 

Leila: Auf jeden Fall. Auch wenn wir sehr offen darüber sprechen und eine vulgäre Sprache verwenden, haben wir selber Vanillasex, einfachen Standardsex. Probieren natürlich das ein oder andere aus, aber es ist jetzt nicht so, dass wir uns in irgendwelchen Fetischszenen rumtreiben oder jeden Tag in Swingerclubs gehen. Wir sind offener darüber zu reden – aber wir haben auch Grenzen. 

Was sind denn eure persönlichen Grenzen? 

Ines: Da gibt es einige. Sicherlich auch welche, die ich noch gar nicht kenne. Aber was ich beispielsweise so gar nicht erotisch finde, ist Hardcore-Bondage – wenn ich irgendwo von der Decke irgendwo gefesselt hänge, würde ich Nein sagen. 

Leila: Ich denke es kommt auch darauf an, mit wem man das macht. Es muss beiden Spaß machen und natürlich eine Vertrauensbasis da sein. 

Wie geht’s weiter mit dem Podcast? Habt ihr Zukunftspläne? 

Leila: Im November und Dezember gehen wir auf Tour und machen einen Live Podcast, bei dem das Publikum einbezogen wird. Wir haben Gäste und Special Acts, sodass es interaktiv wird – und vor allem witzig! Jeder der kommt, wird einfach nur die Erleuchtung seines Lebens erleben und drei Monate später immer noch mit offenem Mund dastehen, weil er das Gesehene nicht mehr vergessen kann. 

Besser als Sex – Die Unfuckable Tour

22. November 2018, 20:30 Uhr | Haus Leipzig | Tickets ca. 30€  

Zum Reinhören: Auf Spotify unter „Besser als Sex“