Analyse des "Echter-Freund"-Barometers Internationaler Tag der Freundschaft

Jährlich wird am 30. Juli der Freundschaft zwischen Personen, Ländern und Kulturen erinnert. Auf mikro-kosmischer Ebene bietet dies den perfekten Anlass, sein eigenes „Echter-Freund“-Barometer einmal kritisch zu hinterfragen.

© Carolin Schreier

Heute ist internationaler Tag der Freundschaft. Im Gegensatz zum Schniblo Tag (14. März) und dem am selben Tag stattfindenden Pi-Tag (jaja, ein Tag zu Ehren von 3.14159265359) oder dem Welttag des Fernsehens (21. November), ist der internationale Tag der Freundschaft schon ein Juwel unter den internationalen Tagen. Jährlich wird am 30. Juli der Freundschaft zwischen Personen, Ländern und Kulturen erinnert. Auf mikro-kosmischer Ebene bietet dies den perfekten Anlass, sein eigenes „Echter-Freund“-Barometer einmal kritisch zu hinterfragen.

1.)  Wann wurdet ihr das letzte Mal mitten in der Nacht angerufen und habt ohne weiteres das Telefon in die Hand genommen und gefragt, wie ihr helfen könnt?

2.)  Wie viele Finger braucht es, eure Freunde zu zählen? Wie viele Finger bleiben am Ende stehen, wenn wir uns nicht im Rahmen von Facebook und Co. bewegen? Und wie viele Finger seht ihr noch, zählt ihr nur die „Kommt-es-hart-auf-hart“-Freunde? 

3.)  Wann habt ihr euch das letzte Mal wegen eines Freundes aus eurer „Wohlfühl-Zone“ bewegt?

4.)  Ist das gemeinsame Schweigen unangenehm?

5.)  Fällt das gemeinsame Philosophieren über Gott-und-die-Welt-Käse-CDs-Bücher-Reisen-Träume-Schnapps-Sein-pi-pa-po schwer?

6.)  Wann habt ihr das letzte Mal an einen fernen Freund einen Brief geschrieben?

7.)  Wie oft bewegt sich euer „Wie geht es dir?“ außerhalb der Small-Talk-Area?

8.)  Wann hattet ihr das letzte Mal Bauchschmerzen vor Lachen? Und das nicht, weil euch „Berlin Tag und Nacht“ oder „Mitten im Leben“ mit unglaublich gewitzten Pointen überraschte?

9.)  Könnt ihr verzeihen? Könnt ihr vertrauen? Kann man euch vertrauen?

10.)                Hättet ihr euch selber gerne als Freund?

 

     Sicherlich verliert man sich hier ein wenig im Wirrwarr der Gefühlsduseleien. Und letztlich stellen sich die Fragen über die Jahre auch von selbst. Doch am heutigen Tag ist es wohl am legitimsten, seine Freunde zu packen und einmal ganz fest im Arm zu halten. Ja- Sentimentalitäten sind jetzt erlaubt! Und ganz ehrlich – wie soll man denn den Pi-Tag huldigen? Selbstreflexion – wie denn? Die Zahl zu umarmen, schlägt ebenfalls fehl. Um nun einen treffenden Abschluss zu finden, schließen wir den Kreis zwischen Pi und Freundschaft mit einem Zitat von Prinz Pi: „Mit dir hört sich ‚lebenslang‘ plötzlich sehr erträglich an.“