RB Leipzig Stadionsprecher, Erfinder von Riskier dein Bier, Dj ... 7 Fragen an Tim Thoelke

Diesmal richtet sich das Spotlight auf Tim Thoelke, während wir mit Tim über Depeche-Mode-Antipathie, Daniel-Frahn-Sympathie und seine Grillmeister-Fähigkeiten sprachen.

© Markus Hohnstein
Tim Thoelke ist ein Leipziger Prisma an Vielfältigkeit! Egal, ob wir ihn die letzten drei Jahre als Stadionsprecher für RB Leipzig beobachten konnten, mit ihm bei Riskier Dein Bier! die vergangenen 9 Jahre um das flüssige Glück kämpften oder seinen Klängen als DJ in Ilses Erika und Co. lauschen durften, seitdem er 2002 von Hannover nach Leipzig zog. Diesmal richtet sich das Spotlight auf ihn, während wir mit Tim über Depeche-Mode-Antipathie, Daniel-Frahn-Sympathie und seine Grillmeister-Fähigkeiten sprachen.

Steckbrief: Tim Thoelke

GEBURTSTAG 8.04.1972
GEBURTSORT Hannover
Beruf  Moderator
Wohnort  Leipzig

  1. Wurdest du mit Mikro geboren?
    Das kam alles Schritt für Schritt. Während der Schule und auch noch danach bin ich ganz viel Skateboard gefahren. Und dann habe ich, wie sich das gehört, in einer Punk-Rock-Band gespielt. Das musste sein. Es war wirklich eine schöne Zeit, so zwischen 18 bis 28 Jahren. Ich war immer am Gesang und habe in etlichen Bands gespielt. Und da lernte man ja dann zwangsläufig, sich auf der Bühne irgendwie zu präsentieren. Langsam kam dann auch das Gefühl, mal etwas „Ordentliches“ machen zu wollen. Und durch einen alten Schulfreund, nun zufällig der Besitzer des Ilses Erika, kam ich dann 2002 nach Leipzig und durfte dort auch gleich selbst auflegen sowie verschiedene Shows moderieren. Aus meiner dortigen Show „Wer wird Bieronair“ wurde dann später „Riskier dein Bier!“ in der Moritzbastei.

  2. Was ist denn dein Leipziger Lieblingsort?
    Als Club wäre das wahrscheinlich schon so ungefähr das Ilses Erika. Wobei ich mich da mittlerweile an vielen Abenden schon ein bisschen alt fühle (lacht). Letztlich kommt es für mich immer auf die Musik an. Ich höre gerne Soul, gehe gerne auf Jazz-Konzerte, gehe aber auch gerne mal ins Conne Island und schau mir ein Hardcore–Konzert an. Ein klassischer Indie-Abend ist nicht mein Ding, da ist man dann irgendwann auch rausgewachsen. Da fühlte ich mich mit 25 schon manchmal alt. Auch ist es in Leipzig ja so, dass es nicht wirklich DEN Club für DEN Sound gibt. Selbst wenn die Party bombastisch ist und die Leute cool, wenn die Musik mir nicht passt, nervt mich das nach einer Stunde. Ich gehe dann lieber nach Hause, als mir den ganzen Abend blöde Musik zu geben. Ich mochte nie Madonna, ich mag nicht Depeche Mode hören und stehe generell nicht so derbe auf den gängigen Mainstream-Sound.   

  3. Wie kam es dann vom Bier zur Brause – wie ergab sich der Job als
    RB-Stadionsprecher?
    Mich hat mal irgendjemand, der bei RB was zu sagen hat, bei einer Moderation gesehen und das hat ihm ganz gut gefallen. Zu dem

    © Marcel Lenk
    Zeitpunkt, das ist ja nun schon fast 3 Jahre her, hat RB eben einen neuen Stadionsprecher gesucht. Und die wollten jemanden, der ein wenig ungewöhnlich ist – Red Bull steht ja generell für das Besondere. Und nun wird ja RB immer und immer größer und das Ganze für mich immer fantastischer. Als ich dort angefangen hab, war das ja noch nicht eine solche Hausnummer wie jetzt. Heute steht man ja vor 20- oder 25.000 Leuten. Das ist schon etwas anderes. 

  4. Vor mindestens 20.000 Leuten zu stehen, ist schon eine Hausnummer – Lampenfieber? Kennst du das noch?
    Man gewöhnt sich schnell an so eine Kulisse. Ich bin eher wegen der Spiele aufgeregt als wegen meiner eigenen Funktion. Ich bin ja auch mittlerweile zum Extrem-Fan geworden. Nach 3 Jahren Zusammenarbeit kennst du ja jeden Spieler. Zudem machen mich dann eher die Spiele mit Gefahrenpotenzial nervös – ich hoffe immer, dass nichts passiert und es keine Rangeleien gibt. 

  5. Gab’s Gegen-Stimmen zum RB-Jobangebot?
    Nach wie vor ist das Thema ja kontrovers, obwohl es mehr Fans als Gegner gibt. Ich glaube, in meinem Umfeld gab es nur eine Person, die die Augenbrauen hochgezogen hat und die Person hat mittlerweile selber eine Dauerkarte. Aber grundsätzlich waren sonst alle dafür, gerade weil sie so ein bisschen die Nase davon voll hatten, wie sich der Leipziger Fußball gegenwärtig präsentiert.

  6. Gab oder gibt es in deinem Leben Vorbilder?
    Leute, die ich als Künstler oder Sportler bewundere, gibt und gab es natürlich immer. Aber ich kann schon sagen, dass ich über den Kontakt mit RB Leipzig echt feststellen konnte, dass es dort wirklich noch echte Vorbilder gibt! Vielleicht nicht für mich persönlich – die Jungs sind ja viel jünger als ich. Aber Daniel Frahn zum Beispiel – unser Kapitän – der ist jemand, der ein tolles Vorbild ist: Als Sportler, als Typ – der ist unten mit dir und nimmt sich Zeit für dich, egal wer du bist – und der ist auf dem Feld ein fairer Kämpfer. Daniel hat einfach viel mehr Idol-Charakter als so eine Person wie ich (lacht). Alter Schwede, das ist schon jemand, der unsere Kids mit seiner Art beeinflussen kann. Ich hoffe, damit bürde ich ihm keine Verantwortung auf, auf die er keinen Bock hat (lacht).

  7. Was ist denn dein nächster Coup? 
    Seit diesem Jahr mache ich eine neue Veranstaltungs-Reihe. Die Comedy Roast Show. Das habe ich im Januar das erste Mal im Neuen Schauspiel gemacht. Das Format kommt aus den USA und es geht darum, dass es eine Person gibt, die sich „roasten“ lässt. Die sitzt auf der Bühne und die Freunde halten Reden negativer Art auf die Person. Die Redner-Freunde sagen im Prinzip, wie scheiße sie die Person finden, die da auf der Bühne sitzt. Ja, und am Ende hat der Gast-Star die Chance, sich für alles zu rächen und die Reden zurück zu geben. Vom Konzept her ist das auch für mich was Neues, da es klaren Comedy-Charakter mit Stand-Up-Elementen enthält. Die nächste Comedy Roast Show findet am 19. Mai wieder im Neuen Schauspiel statt. Geroastet wird Sebastian Krumbiegel – ich darf mich Grillmeister nennen, Julius Fischer sorgt für musikalische Untermalung und für genügend Brennstoff sorgen Ralf Donis, Bleu Broode, Guido Schäfer, André Herrmann und Co. 

Zeit für Entscheidungen:

Tag oder Nacht
Fahrrad oder Auto
Kneipe oder Disco
Bergeoder Meer
Rockoder Electro
Bier oder Brause
Konzert oder Kino
Anzug oder Jogginghose

Tim Thoelke bei Facebook
Mehr über: Riskier Dein Bier
Mehr über: Comedy Roast Show