"Jungsmusik für Mädchen" Interview mit Kraftklub (Felix Brummer)

Spätestens seit ihrer Teilnahme an Stefan Raabs Bundesvision Songcontest 2011, geht es für die fünf Jungs aus Chemnitz steil bergauf. Mit „Ich will nicht nach Berlin“ landeten sie auf dem fünften Platz und direkt bei Universal Music. Gerade erscheint ihr neues Album „Mit K“.

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Spätestens seit ihrer Teilnahme an Stefan Raabs Bundesvision Songcontest 2011, geht es für die fünf Jungs aus Chemnitz steil bergauf. Mit „Ich will nicht nach Berlin“ landeten sie auf dem fünften Platz und direkt bei Universal Music. Gerade erscheint ihr neues Album „Mit K“.

Auf Wikipedia steht, dass ihr Rap und Indie-Rock macht. Wie beschreibt ihr euren Musikstil denn selber?
(lacht) Ganz einfach: Wir machen Jungsmusik für Mädchen.
 
Die Texte zu euren Songs scheinen sehr persönlich zu sein. Wo holt ihr die Inspiration für Songs wie „Zu Jung“ her, worin ihr Passagen wie „Unsere Eltern kiffen mehr als wir, wie soll man rebellieren?“ singt?
All die Geschichten, die wir mit unseren Songs erzählen, müssen nicht unbedingt uns passiert sein, aber auf jeden Fall sind sie Freunden passiert. Das ist es auch wovon unsere Musik hauptsächlich handelt, Heimat und Freunde, eben die Leute, die einem wichtig sind.
 
Jetzt, wo ihr bei Universal Music unterschrieben habt, wohnt ihr da noch in Chemnitz oder seid ihr nun doch nach Berlin umgesiedelt?
Nein, wir wohnen noch in Chemnitz. Karl und ich wohnen in einer WG, was keine besonders gute Idee war, weil wir dann ja auch immer zusammen wochenlang unterwegs auf Tour sind und wir dann irgendwann zurückkommen und irgendwer hat dann immer irgendwas stehen lassen und dann begrüßen uns Maden und Fruchtfliegen in der Küche.
 
Ihr seid ja derzeit so etwas wie Chemnitz’ Vorzeigeband, könnt ihr euch noch, ohne gleich erkannt zu werden, auf der Straße bewegen oder müsst ihr eurer Bier noch selber bezahlen?
(lacht) Also es ist zum Glück nicht so, dass wir zu Hause über die Straßen gehen und die Leute schreiend hinter uns her rennen.
 
Wie kam es dazu, dass ihr bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest aufgetreten seid?
Die haben uns ganz einfach über das Management angefragt. Für Bundesländer wie Berlin und Hamburg gibt es sicherlich immer unzählige Bands zur Auswahl und bei Sachsen ist die Auswahl dann immer ein bisschen dünner. Und da wir gerade zu der Zeit ein bisschen auf uns aufmerksam gemacht hatten, lag die Frage anscheinend nahe.
 
Und wie war dann eure erste Reaktion darauf?
Klar, machen wir mit, ist doch lustig. Dadurch, dass wir Lokalpatrioten sind und Chemnitz immer so hochhalten, sind wir ja auch tatsächlich ein bisschen stolz gewesen, Sachsen zu vertreten. Auch wenn das vielleicht ein bisschen albern klingt, fanden wir das einfach nur voll cool.
 
Und die Überraschung des Abends war dann die zweitbeste Punktzahl aus Berlin?
Ja, das war ganz lustig. Diese Produktionsfirma, die das macht, Brainpool, die sind anscheinend richtige Fans von uns geworden und haben sich wirklich gefreut und haben gemeint, dass sie vorbeikommen, wenn wir mal ein Konzert in Köln spielen. Wir dachten dann „Ja klar, das sagen die bestimmt allen Bands hier“ und dann haben wir gestern in Köln gespielt und dort war dann tatsächlich die komplette Produktionsfirma da. Das war echt ziemlich schön.
 
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Habt ihr so richtige Groupies?
Nein, aber ich finde es auch komisch, dass es so was wie Groupies nur im Musikbereich gibt. Ich glaube, dass Mädchen es irgendwie cool finden, wenn ein Typ irgendwas macht. Bei den einen ist es Musik, bei den anderen ist es halt Sport, oder ein Unternehmer. Das beeindruckt Mädchen und man hat den Vorteil, dass man nicht so ganz gut aussehen muss wie andere. Aber ich mache so etwas prinzipiell auch nicht mit.
 
Ihr wart ja nicht das erste Mal in Leipzig, würdet ihr unseren Lesern die Ehre erweisen und erklären, warum Leipzig, natürlich nach Chemnitz, die coolste Stadt Sachsens ist?
Da muss ich gar nicht pseudomäßig rumschleimen, das ist ja wirklich so. Wenn ich wegziehen würden, dann nach Leipzig. Aber auch alleine deswegen, weil Leipzig voller Kumpels von uns ist. Hier in Leipzig stehen fast 100 Leute auf der Gästeliste. Leipzig ist quasi unsere zweite Homebase.
 
Am 20. Januar kam das neue Album „Mit K“ raus. Wer soll sich das runterladen bzw. kaufen und was können wir darauf erwarten?
Wir werden drei alte Songs neu aufgenommen mit drauf nehmen und viele neue Songs. Kaufen sollen sich das natürlich alle, aber besonders die Leute, die auf unseren Live-Shows waren.
 
Was wollt ihr noch unseren urbanite-Lesern in Leipzig mitgeben?
Dadurch, dass Leipzig unsere zweite Heimat ist, empfinden wir Ilses Erika als Pendant zu unserem Chemnitzer Homeclub Atomino. Den Sweatclub können wir auch nur empfehlen und es ist natürlich eine große Ehre, dass unser Konzert hier ausverkauft ist.
Wir verlosen 2 urbanite Shirts, handsigniert von Kraftklub. Schreibt einfach eine Mail mit dem Betreff „Kraftklub“ an leipzig@urbanite.de.